Es war auf jeden Fall ein besonderes und ungewohntes, für manche gewiss auch ein trauriges Bild. Die Belastungsspitzen, die die Dortmunder Athletiktrainer nach der Partie für die wenig und nicht zum Einsatz gekommenen Spieler setzten, mussten mit Marco Reus und Mats Hummels auch zwei prominente Vertreter über sich ergehen lassen.
Dortmunds Spielführer und der Vize-Kapitän zogen ihre Sprints in einem sich leerenden Stadion an, das gab es in dieser Zusammenstellung zuvor wohl noch nie. Reus und Hummels saßen 90 Minuten auf der Bank - rein theoretisch hätte Terzic noch zwei Spieler einwechseln können.
"Es war heute schwer zu wechseln. Wir wollten nicht so viel umstellen, da wir das Gefühl hatten, dass es gut passte", sagte der Coach und fügte Richtung Reus an: "Ich finde, er muss es respektieren, aber nicht akzeptieren."
Reus könne nun im Training und den nächsten Spielen zeigen, dass er seinen Bankplatz nicht akzeptiert, sagte Terzic. Es dürfte auch trotz der starken Form von Julian Brandt weiterhin Platz für den Kapitän in der Mannschaft geben, doch die Binde am Arm ist angesichts des verschärften Konkurrenzkampfs keine Garantie mehr für die Anfangsformation.
Mats Hummels zuletzt in drei von vier Spielen ohne Einsatz
Genauso nicht wie eine in weiten Teilen hervorragende individuelle "Hinrunde", die Hummels spielte. In den vergangenen sechs Pflichtspielen stand der 34-Jährige nur einmal in der Startelf, in drei der letzten vier Partien kam er gar nicht zum Einsatz. Das sind Statistiken, die zweifelsohne aufhorchen lassen.
Der BVB ist bemüht, die regelmäßigen Fragen nach den beiden, deren Verträge am Saisonende zudem auslaufen, so gut es geht zu parieren. Um in Dortmund bleiben zu können, werden die beiden Großverdiener einer Reduzierung ihres Gehalts zustimmen und einen mehr leistungsbezogenen Vertrag unterschreiben müssen.
Die Aussichten, dass dies beide Spieler tun, sind gut. Sollte der BVB mit einem Titel die Saison beenden, könnte bei Hummels jedoch auch ein Schlussstrich unter die Karriere möglich sein. Eine Entscheidung dürfte sich bei beiden noch etwas hinziehen. Bis dahin müssen die Verantwortlichen die Thematik weiterhin angemessen moderieren - und auch Reus wie Hummels sind gefragt, ihr tadelloses Verhalten auch im weiteren Saisonverlauf an den Tag zu legen.