Ein "wahrgewordener Traum" sei sein Transfer zu Aston Villa, jubilierte Donyell Malen Mitte Januar. 25 Millionen Euro überwies der Premier League-Klub für den 26 Jahre alten Offensivspieler an Borussia Dortmund. Seitdem durchlebt Malen aber ein böses Erwachen auf Raten.
AFPBöses Erwachen nach dem Abschied vom BVB! Ex-Dortmunder Donyell Malen ist trotzdem "einfach froh"
ImagoCL-Kader von Aston Villa: Rashford und Asensio statt Malen
Kurz vor Ende der Transferphase verkaufte Villa Mittelstürmer Jhon Durán - Siegtorschütze beim Champions-League-Duell mit dem FC Bayern München im Oktober - für 77 Millionen Euro an Al-Nassr nach Saudi-Arabien. Als Ersatz kam per Leihe eilig ein prominentes Duo: Marco Asensio von Paris Saint-Germain und Marcus Rashford von Manchester United. An Rashford war zuvor pikanterweise auch Malens Ex-Klub Dortmund interessiert.
Wie Malen sind auch Asensio und Rashford auf den offensiven Flügeln beheimatet - und in der Gunst von Trainer Unai Emery offenbar weiter oben angesiedelt. Das zeigte sich bei der Bekanntgabe des Champions-League-Kaders. Für die K.o.-Phase darf jeder Klub drei neue Spieler melden. Asensio und Rashford schafften es ins Aufgebot. Den dritten Platz ergatterte Innenverteidiger Axel Disasi. Er kam für eine Leihgebühr in Höhe von sechs Millionen Euro vom FC Chelsea und ersetzte den zu Fenerbahce Istanbul abgewanderten Diego Carlos.
Genau wie der neue Rechtsverteidiger Andrés García fehlt somit auch Malen im Kader. "Das Gespräch mit ihm war nicht einfach", sagte Emery. "Es ist nicht fair. Aber die Regeln haben dafür gesorgt, dass wir diese Entscheidung treffen mussten. Er hat es akzeptiert. Aber es ist nicht leicht für ihn." Von der Tribüne musste Malen zuletzt mitverfolgen, wie seine Kollegen im Achtelfinale Club Brügge ausschalteten. Nun wartet ein spektakuläres Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain - und Malen ist abermals zum Zuschauen verdammt. Ein Umstand, den er mittlerweile sogar aus dem Liga-Alltag kennt.
Getty ImagesDonyell Malen gelang für Aston Villa noch kein Scorerpunkt
In den nationalen Wettbewerben ist Malen derweil zwar spielberechtigt, bisher jedoch kein Faktor. In elf Pflichtspielen kam er erst siebenmal zum Einsatz, stand erst zweimal in der Startelf, sammelte erst 235 Einsatzminuten und wartet weiterhin auf seinen ersten Scorerpunkt.
Trotz der komplizierten Situation scheint Malen seinen Wechsel nicht zu bereuen. "Ich bin einfach froh, hier zu sein und es wirklich zu genießen", sagte er den Ruhr Nachrichten. "Man kommt hierher, um gegen die besten Spieler der Welt zu spielen. Das gefällt mir sehr gut."
Mehr Spielzeit als Malen bekommt übrigens derjenige, der ihm den vermeintlichen Traum-Transfer nach Birmingham schmackhaft gemacht hatte: Ian Maatsen. Die beiden Niederländer spielten in der vergangenen Rückrunde gemeinsam für den BVB. Linksverteidiger Maatsen wechselte bereits im Sommer zu Villa und hielt anschließend Kontakt mit seinem Ex-Kollegen. "Ich bin gut mit ihm befreundet", berichtete Malen. "Wir haben über den Verein, die Stadt und alles andere gesprochen. Es war positiv, also hat er geholfen."
Anders als Maatsen steht Malen immerhin im Kader der niederländischen Nationalmannschaft für das anstehende Nations-League-Viertelfinale gegen Spanien.

