Das Trikot blutverschmiert, der Schock in den Augen - Frankreich hat Ralf Rangnicks tapfere Österreicher niedergerungen, bangt aber um Kylian Mbappe. Der Superstar musste beim 1:0 (1:0) zum EM-Auftakt nach einem heftigen Zusammenprall ausgewechselt werden, er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die lädierte Nase. Kurz zuvor sah er noch wegen Zeitspiels und einer kurzen Kontroversen mit Schiedsrichter Jesus Gil Mazano die Gelbe Karte. Das siegbringende Eigentor des Gladbacher Unglücksraben Maximilian Wöber (38.) hatte Mbappe selbst mit einem seiner fulminanten Antritte erzwungen.
"Bei Kylian müssen wir mal schauen. Das ist für uns schon schwierig", sagte Didier Deschamps mit finsterer Miene. Mit dem Spiel an sich sei er "zufrieden", erklärte der Weltmeistertrainer von 2018: "Kollektiv war das gut. Wir hätten nur das zweite Tor schießen müssen."
Mindestens eines der weiteren Gruppenspiele gegen Polen am Freitag und die Niederlande (25. Juni) wird Österreich somit gewinnen müssen, sonst wäre der Traum vom Achtelfinale geplatzt. Frankreich kann inmitten der politischen Debatte um den Rechtsruck in der Heimat zumindest sportlich etwas durchatmen, der Sprung in die K.o.-Runde ist nahe. Die Sorge um Mbappe dürfte die nächsten Tage überlagern.