Thomas Tuchel hat auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim seinen endgültigen Abschied als Trainer des FC Bayern München verkündet.
"Bleibt bei der Vereinbarung": Thomas Tuchel verkündet endgültigen Abschied vom FC Bayern München
(C)Getty ImagesWAS WURDE GESAGT?
"Das ist die letzte Pressekonferenz an der Säbener Straße. Es bleibt bei der Vereinbarung von Februar. Es gab Gespräche, aber wir haben keine Einigung gefunden für eine weitere Zusammenarbeit", sagte Tuchel vor den versammelten Journalisten.
Die Entscheidung sei ihm "sehr schwer" gefallen, betonte der 50-Jährige. "Solche Erlebnisse in der Champions League schweißen dich zusammen. Auch die Art und Weise gegen Madrid. Das Feedback war die Basis, nochmal über eine 180-Grad-Wende nachzudenken. Ich werde nicht auf die Beweggründe eingehen."
Es habe in den vergangenen Wochen "die theoretische Möglichkeit, eine Wende zu machen", da der Klub an ihn herangetreten sei. "Die Gründe sind minimal, warum die Entscheidung im Februar getroffen wurde. Es ist wie es ist und das ist gut so. Es gab eine sehr, sehr turbulente letzte Woche." Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit hätten "vom Donnerstag nach Real bis gestern" stattgefunden.
Über seine Zeit in München zog Tuchel ein gemischtes Fazit: "Von den damaligen Entscheidungsträger ist keiner mehr da. Es wäre naiv zu glauben, dass in so einem großen Klub immer nur flache See ist. Es muss keiner Mitleid haben. Wir sind sehr selbstkritisch. Wir werden uns nie vor der Verantwortung drücken. Wir haben das Recht, mit erhobenem Kopf aus diesem 15 Monaten rauszugehen."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Der Aufsichtsrat hatte in dieser Woche diversen Medienberichten zufolge sein grundsätzliches Einverständnis für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit signalisiert. Im Februar hatten sich die Münchner mit Tuchel über eine Auflösung seines bis Sommer 2025 laufenden Vertrages zum Ende dieser Saison geeinigt.
Sportvorstand Max Eberl besaß nach eigener Aussage "nullkommanull Einfluss" auf diese Entscheidung: "Ich wurde nicht gefragt. Ich habe am 1. März angefangen, da war die Messe schon ein Stück weit gelesen." Zuletzt hatten er und Sportdirektor Christoph Freund die Option Tuchel forciert.
In den vergangenen Wochen war der FC Bayern bei seiner Suche nach einem Trainer für die kommende Saison unter anderem bei Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick abgeblitzt. Auch mehrere Spieler wie Kapitän Manuel Neuer sollen sich deshalb zuletzt für Tuchel stark gemacht haben.
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN
Tuchel übernahm das Traineramt beim deutschen Rekordmeister im März 2023. In seinen bisherigen 60 Spielen feierte er 37, Siege, holte acht Unentschieden und musste 15 Niederlagen einstecken. Durchschnittlich holte er 1,98 Punkte pro Partie.

