Der BVB startet mit einem dramatischen Unentschieden in die neue Bundesliga-Saison. Gegen den FC St. Pauli reicht es am Ende nur zu einem 3:3 – auch weil ein Top-Talent die starke Form aus der Vorbereitung nicht bestätigen kann und in der Schlussphase einen Doppelschlag des Heimteams ermöglicht. Die Noten und Einzelkritiken der Spieler von Borussia Dortmund.
IMAGO / Jan HuebnerBitteres Debüt für BVB-Talent – Lichtblicke nur bei Kobel und Guirassy: Noten der Stars von Borussia Dortmund gegen St. Pauli
BVB, Noten und Einzelkritiken: Gregor Kobel
Wie immer ein stabiler Rückhalt für den BVB. Agierte souverän, wenn seine Abwehr vor ihm schwamm und zeigte auch in Ballbesitz die notwendige Ruhe. Beim 1:1 war er chancenlos, sein Zuspiel auf Svensson zuvor war jedoch unglücklich – allerdings auch wegen eines viel zu hart gespielten Passes von Sabitzer auf den Torhüter. Rettete mit einigen guten Aktionen seine Mannschaft, bevor es richtig eng wurde. Beim Elfmeter sprang er in die falsche Ecke. Trotzdem ein guter Auftritt. Note: 2,5
Getty ImagesBVB, Noten und Einzelkritiken: Filippo Mane
Wackelte defensiv, wenn es darum ging, die Schnittstellen zu schließen und zu verteidigen. Im Spielaufbau sehr bemüht, aber ohne großes Risiko. Wenn er gefordert wurde, war ihm die Unsicherheit anzumerken. Immer wieder hatte er Probleme, wenn rund um ihn das Tempo angezogen wurde. Beim 1:1 verliert er das Kopfballduell im Zentrum, in der Schlussphase konnte er seinen Gegenspieler im Strafraum wegen schlechter Positionierung nur noch halten und bekam nach VAR-Eingriff die Rote Karte. Der Elfmeter führte zum 2:3-Anschlusstreffer von St. Pauli. Ein insgesamt schwaches Bundesliga-Debüt des jungen Talents. Note: 5
BVB, Noten und Einzelkritiken: Waldemar Anton
Sah alt aus bei St. Paulis erster guter Chance (18.), weil er einen langen Ball unterschätzte. Wirkte generell bei langen Bällen unsicher. Fing sich im Laufe des Spiels aber und stellte seine Fehler ab. In der 67. Minute zeigte Anton ungeahnte Qualitäten, als er den Ball sehenswert aus recht Spitzem Winkel ins lange Eck schlenzte und so das 2:1 erzielte. Insgesamt war die zweite Halbzeit auch deutlich stärker als die erste, weil der Abwehrchef nun auch defensiv sicherer wurde. Note: 2,5
BVB, Noten und Einzelkritiken: Ramy Bensebaini
Spielte einen unbedrängten Fehlpass nach vier Minuten und wirkte auch sonst extrem unsicher. Dass er beim Laufduell in der 18. Minute mit Hountondji zu spät kommt, war in erster Linie nicht sein Fehler. Hatte kurz darauf aber Glück, nach einem Knöcheltreffer nicht vom Platz gestellt zu werden (26.), sondern nur Gelb zu sehen. Da gab es in der Vergangenheit auch schon andere Entscheidungen. Steigerte sich im Spielverlauf, ohne aber wirklich zu überzeugen. Note: 3,5
BVB, Noten und Einzelkritiken: Yan Couto
Das Spiel schien einfach an ihm vorbeizulaufen. Hatte in der ersten Halbzeit keinen einzigen Zweikampf, spielte nur sechs Pässe und davon kamen auch nur vier an. Auch im zweiten Durchgang wurde sein Einfluss nicht größer. Note: 4,5
Getty ImagesBVB, Noten und Einzelkritiken: Marcel Sabitzer
In der ersten Halbzeit hatte er kaum nennenswerte Aktionen – aber seine erste hatte es in sich: Eine Flanke vom linken Flügel fand den Kopf von Guirassy, der zur Führung einköpfte (34.). In der zweiten Halbzeit spielte Sabitzer einen viel zu harten Rückpass, der zunächst Kobel und in der Folge auch Svensson so unter Druck setzte, dass der Ball verloren wurde und das 1:1 fiel. Auch der Österreicher war trotz Assist weit weg von dem, was er eigentlich leisten kann. Note: 3,5
BVB, Noten und Einzelkritiken: Pascal Groß
Versuchte von Beginn an, das Spiel an sich zu reißen. Zunächst noch glücklos, in der 25. Minute dann selbst mit der Riesenchance auf das 1:0. Vergab aber aus kurzer Distanz. Hatte einige gute Ballgewinne, schaffte es aber kaum, Tempo und Vertikalität ins Dortmunder Spiel zu bringen. Note: 4
BVB, Noten und Einzelkritiken: Daniel Svensson
Rettete kurz vor der Pause gegen Hountondji, der frei durch war. Sah zunächst nach Foul aus, war aber offenbar zu wenig (44.). Eine souveräne erste Halbzeit, aber ein umso unglücklicherer Start in die zweite Halbzeit. Rutschte am Flügel aus und verlor den Ball. St. Paulis Flanke mündete schließlich im Ausgleich. Es blieb allerdings bei diesem Ausrutscher. Viel mehr ließ der Außenverteidiger auf seiner Seite nicht zu. Note: 3,5
Getty ImagesBVB, Noten und Einzelkritiken: Jobe Bellingham
Noch nicht der erhoffte Traumstart für Bellingham. Fiel in der ersten Halbzeit nicht auf und wenn er mal den Ball hatte, schaffte er es nicht, Tempo zu erzeugen. Hatte nur 27 Ballkontakte und zwölf Pässe. Offensiv hatte er keinen Einfluss, defensiv lief das Spiel meist an ihm vorbei. Zur Halbzeit wurde er dann ausgewechselt. Note: 4,5
BVB, Noten und Einzelkritiken: Karim Adeyemi
Leitete mit der Hacke fein weiter auf Groß (18.). Hatte sonst nur wenige Höhepunkte in der Anfangsphase. Nach fast 40 Minuten war der Angreifer dann aber frei durch und konnte sein Tempo ausspielen. Smith stoppte ihn mit einem Foul im Strafraum – Elfmeter für den BVB. Wurde in der Pause ausgewechselt. Note: 3,5
Getty ImagesBVB, Noten und Einzelkritiken: Serhou Guirassy
Lange war er kaum eingebunden, in der 25. Minute dann mit einer starken Balleroberung und Vorarbeit ins Zentrum, wo Groß am Ende aus bester Position veschoss. War maßgeblich daran beteiligt, dass die Dortmunder besser ins Spiel fanden. Fast schon folgerichtig war es auch der Stürmer, der zur Führung traf. In der 34. Minute setzte er einen anspruchsvollen Kopfball perfekt ins Tor. Nur wenige Sekunden später hätte er vom Punkt auf 2:0 erhöhen müssen, scheiterte aber an Vasilj (39.). Dem Stürmer fehlte es an klaren Abschlussaktionen, weil es dem BVB nicht oft genug gelang, ihn einzubinden. Trotzdem war seine Wucht mal wieder unglaublich wichtig für das Dortmunder Spiel. Note: 2
BVB, Noten und Einzelkritiken: Die Einwechselspieler
Julian Brandt (ab der 46. für Adeyemi): Sollte mehr Vertikalität ins Spiel bringen und versuchte sich in der Adeyemi-Rolle darin, zwischen den Linien aktiver zu sein und gleichzeitig Tiefe anzubieten. Das gelang zunächst nicht wie gewünscht. Bis auf einen recht harmlosen Abschluss aus der Distanz brachte Brandt wenig Ertrag – auch wenn er deutlich aktiver war als sein Vorgänger. Wie so oft reichte aber eine Szene, um die Einwechslung zu rechtfertigen: In der 74. Minute erreichte ihn ein langer Ball, den er gut kontrollierte und noch besser ins Tor schoss. Das war dann aber auch schon der Höhepunkt, auf den keine nennenswerten Aktionen mehr folgten. Note: 3
Felix Nmecha (ab der 46. für Bellingham): Auch Nmecha kam mit dem Auftrag, mehr Tempo ins Offensivspiel zu bekommen. Auch ihm gelang es nicht so richtig, sich ins Spiel zu integrieren. Und so brauchte es eine Standardsituation, nach der Dortmund auf der linken Seite kombinierte und Nmecha schließlich im Halbraum fand. Von dort legte er auf Anton ab, der zum 2:1 ins lange Eck schlenzte (67.). Mehr kam vom ehemaligen Wolfsburger aber nicht mehr. Note: 3,5
Salih Özcan (ab der 87. für Groß): Keine Bewertung.



