Der Streamingdienst DAZN hat angekündigt, seine Zahlungen an den französischen Fußballverband für die Übertragungsrechte an der Ligue 1 kürzen zu wollen.
Getty ImagesChristian Guinin
"Wenn man einen Topf kauft, erwartet man kein Sieb": DAZN kürzt wegen illegalem Streaming Zahlungen an die Ligue 1
WAS WURDE GESAGT?
Als Grund dafür nannte der Geschäftsführer von DAZN Frankreich, Brice Daumin, die großen Probleme, die die Liga mit illegalen Streamingzahlen hätte. "Die Bemühungen reichen nicht aus. In Italien werden 18.000 Links in zwei Tagen blockiert. In Frankreich 5.000 pro Jahr", sagte er der Zeitung Le Figaro und schob hinterher: "Wenn man einen Topf kauft, erwartet man kein Sieb."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Folglich werde von der jüngsten Zahlungsrate in Höhe von 70 Millionen Euro die Hälfte zunächst einbehalten. Damit will die Streamingplattform Druck auf den französischen Verband LPL ausüben, künftig strenger gegen illegale Streams vorzugehen. An einem Pariser Handelsgericht soll nach Informationen derL'Equipe von DAZN-Seite darüber hinaus eine einstweilige Verfügung gegen die LPL eingegangen sein, da sich die Liga nicht an die Vertragsbedingungen gehalten habe.
WAS IST DIE REAKTION?
Zuvor hatte die LPL ihrerseits rechtliche Schritte gegen DAZN angekündigt. Man werde "die Angelegenheit an ein Gericht verweisen, um die Anordnung zu erwirken, dass DAZN alle vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen hat." Liga-Chef Vincent Labrune erklärte: "Gleichzeitig setzen wir die Gespräche mit unserem Partner DAZN fort, um einen schnellen Ausweg aus dieser Situation zu finden."
Daumin fand für das Vorgehen der LPL wenig Verständnis: "Wir waren ein wenig überrascht über die Art und Weise, wie der größte Sender der Ligue 1 behandelt wird. Nichts wird jemals vor Gericht gelöst."
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
DAZN hält einen Großteil der Übertragungsrechte an der Ligue 1. Acht von neun Partien eines Spieltages laufen beim Streamingdienst, BeinSports zeigt eine Begegnung sowie alle Spiele der zweiten Liga.
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