Es wäre übertrieben, zu behaupten, der Niederländer hätte im Vergleich zu seinen vorherigen Stationen abgebaut. De Ligt ist das defensive Pendant zu Kai Havertz, in dem Sinne, dass man die hohe Veranlagung erkennt, es immer mal Phasen gibt, in denen der Spieler richtig stark abliefert, aber auch danach wieder auf ein unbefriedigendes Niveau zurückfällt.
De Ligt war in der Rückrunde 2023 der beste Bayern-Akteur, da er sich nicht nur als stabiler Innenverteidiger präsentierte, sondern auch den Spielaufbau ankurbelte. Das erinnert an die Zeit seines großen Durchbruchs bei Ajax und in der Elftal. Aktuell sehen wir wieder jenen de Ligt, wie er auch für Juventus des Öfteren auftrat. Tuchel ist hier nicht zwangsläufig die Schuld zu geben. Er könnte natürlich den Niederländer mit einer Stammplatzgarantie ausstatten, aber das wäre angesichts der anderen beiden Innenverteidiger im Kader nicht ratsam. De facto befinden sich alle drei - rechnen wir Eric Dier einmal raus - in einer ständigen Tal- und Bergfahrt.