Nach den ehemaligen Nationalspielern Lothar Matthäus und Rene Adler hat sich nun auch Karl-Heinz Rummenigge in der Diskussion um die Champions-League-Chancen des FC Bayern München zu Wort gemeldet und seinem langjährigen Weggefährten Uli Hoeneß widersprochen.
Getty Images Sport"Ausnahmsweise stimme ich Uli Hoeneß nicht zu": Karl-Heinz Rummenigge widerspricht dem Patron des FC Bayern
WAS WURDE GESAGT?
"Nein. Ausnahmsweise stimme ich Uli Hoeneß nicht zu, wenn er sagt, wir seien das Hoffenheim der Champions League", erklärte der 69-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind niemals Außenseiter. Wir sind vielleicht nicht immer Favoriten, aber das ist nichts Schlechtes."
In den vergangenen Jahren hätten die Bayern immer wieder gezeigt, dass mit ihnen in Bezug auf die Vergabe des Henkelpotts gerechnet werden müsse. "Wenn man sich die beiden Viertelfinalspiele gegen Inter in der letzten Saison ansieht, dann war das einfach nicht unser bestes Niveau. Trotzdem hätten wir gegen Barcelona das Halbfinale erreichen können – und vielleicht sogar das Finale", thematisierte Rummenigge das unglückliche Aus gegen die Nerazzurri 2024/25.
Gleichwohl mahnte der langjährige Vorstandsvorsitzende, der beim FCB noch immer im Aufsichtsrat sitzt, dass man dem Wettbewerb mit der nötigen Demut begegnen müsse. "Wir müssen mit Respekt an den Wettbewerb herangehen. Man darf nicht arrogant auftreten, sonst bekommt man schnell ein paar Ohrfeigen. Wenn wir konzentriert und mit der nötigen Bescheidenheit an den Wettbewerb herangehen, können wir sehr weit kommen. Wir können gleich zu Beginn zeigen, dass wir in der Lage sind, den Klub-Weltmeister zu schlagen", so Rummenigge.
WAS IST DER HINTERGRUND?
Hoeneß hatte zuvor die Favoritenrolle der Münchner in der diesjährigen Königsklasse heruntergespielt und die Chancen auf einen Triumph mit einer Meisterschaft der TSG Hoffenheim in der Bundesliga verglichen. "Ich kann nur sagen, dass ich mich auf die kommende Saison freue, weil wir so wie Hoffenheim in die Champions-League-Saison gehen. Und genau das ist unsere Chance", erklärte der Bayern-Ehrenpräsident.
WIE GEHT ES WEITER?
Der FC Bayern startet am Mittwochabend mit einem Heimspiel gegen den FC Chelsea in die neue Champions-League-Saison. Insgesamt acht Partien müssen die Münchner in der Gruppenphase bestreiten. Neben den Blues ist man noch gegen den FC Paphos (auswärts), den FC Brügge (heim), Paris Saint-Germain (auswärts), den FC Arsenal (auswärts), Sporting Lissabon (heim), Union Saint-Gilloise (heim) und die PSV Eindhoven (auswärts) gefordert.
Ein Supercomputer des Statistik-Anbieters Opta hatte zuletzt errechnet, dass die Chancen der Bayern auf den Triumph in der Königsklasse bei lediglich 4,3 Prozent lägen. Nach dem FC Liverpool (20,4 Prozent), dem FC Arsenal (16 Prozent), Paris Saint-Germain (12,1 Prozent), Manchester City (8,4 Prozent), dem FC Barcelona (8,4 Prozent), dem FC Chelsea (7 Prozent) und Real Madrid (5,8 Prozent) hätte der FCB nur die achthöchste Erfolgsaussicht.

