Von Nicolas Anelka bis Cesc Fabregas: Wie Arsenal mehr als 780 Millionen Euro mit Transfers einnahm

Mit gerade einmal 17 Jahren kam Nicolas Anelka von Paris Saint-Germain in die Premier League. Vielen Fans war der junge Franzose noch kein Begriff, doch das sollte sich schon in seiner ersten Saison ändern.

Anelka spielte sich schnell in die Stammelf, gewann mit den Gunners in seiner ersten Saison 1997/98 das Double aus Meisterschaft und FA-Cup und hörte auch in seiner zweiten Spielzeit mit insgesamt 19 Pflichtspieltreffern nicht auf, Tore zu schießen.

Nach zwei erfolgreichen Jahren zog es Anelka wieder von der Insel - Real Madrid rief und Anelka folgte diesem Ruf. Das Trostpflaster für Arsenal? 26,5 Millionen Euro. Als Nachfolger verpflichtete Wenger übrigens einen gewissen Thierry Henry ...

Im Sommer 2012 mussten die Arsenal-Fans einen der schmerzhaftesten Transfers ihrer Klub-Geschichte hinnehmen. Robin van Persie, Kapitän und Tormaschine, verließ die Gunners - und zwar nicht zu irgendeinem Verein, sondern zum großen Rivalen Manchester United.

Der Niederländer hatte eine der besten Saisons seiner Karriere hinter sich, 44 Tore in 57 Spielen erzielte der Stürmer für Arsenal und die niederländische Nationalmannschaft. Seinen 2013 auslaufenden Vertrag wollte van Persie aber nicht verlängern, Arsenal war zum Handeln gezwungen.

Ihren Top-Star ablösefrei ziehen zu lassen, war für die Gunners keine Option und so musste das Angebot der Red Devils angenommen werden. Es war ein Abschied mit einem mehr als faden Beigeschmack für Arsenal-Fans.

Einen Sommer zuvor hatten die Arsenal-Fans schon eine andere Transfersaga mit einem Klub aus Manchester geboten bekommen. City, das damals von Roberto Mancini trainiert wurde, hatte bereits in den Jahren zuvor Gael Clichy und Emmanuel Adebayor von den Gunners verpflichtet und war damit beschäftigt, seine neuen finanziellen Möglichkeiten zu nutzen.

Samir Nasri war das dritte Ziel der Skyblues, der französische Mittelfeldspieler hatte mit 15 Toren eine starke Saison beim FC Arsenal gespielt.

Manchester City schlug für 28,5 Millionen Euro zu und verpflichtete Nasri. Die nächsten sechs Jahre verbrachte er bei City und gewann zweimal den Titel in der Premier League.

Wenn wir schon bei Spielern sind, die von Arsenal zu City wechselten: Dieser Transfer dominierte den Sommer 2009, als Emmanuel Adebayor die Arsenal-Fans mit seinem Wechsel ins Etihad-Stadion verärgerte.

Der Stürmer verbrachte dreieinhalb Spielzeiten bei den Gunners, nachdem er für 8,4 Millionen Euro von Monaco gekommen war, und erzielte in 142 Spielen 62 Tore.

Doch nachdem er 2008 öffentlich mit einem Wechsel zu Real Madrid geliebäugelt hatte, war sein Verhältnis zu den Arsenal-Fans angespannt, und sein Wechsel zu City im darauffolgenden Sommer sorgte für heiße Debatten, ebenso wie sein berühmter Jubel, als er kurz nach seinem Wechsel ein Tor gegen die Gunners erzielte und zum Jubeln vor die Arsenal-Kurve rannte.

Kommen wir zu einem der besten Verkäufe, die der FC Arsenal in den vergangenen Jahren tätigte. Nachdem Joe Willock im Januar 2021 zunächst an Newcastle ausgeliehen worden war, erlebte der offensive Mittelfeldspieler in den letzten Monaten der Saison einen unglaublichen Höhenflug.

Er traf in acht Premier-League-Spielen in Folge und half den Magpies, den Abstieg zu verhindern.

Verständlicherweise war Newcastle sehr daran interessiert, ihn dauerhaft zu verpflichten, und bot 28,5 Millionen Euro für den Nachwuchsspieler der Gunners - ein Angebot, das man einfach nicht ausschlagen konnte.

Neben Nicolas Anelka verpflichteten die Gunners im Sommer 1997 noch einen zweiten Spieler, der erheblichen Anteil am Double-Gewinn 1997/98 hatte: Marc Overmars.

Seine Schnelligkeit und seine Tricks machten ihn zum Liebling der Fans.

Doch wie bei Anelka war auch der Overmars-Aufenthalt in London von nicht allzu langer Dauer. Im Sommer 2000 zahlte der FC Barcelona 28,5 Millionen Euro für den Niederländer.

Es war abzusehen, dass Cesc Fabregas eines Tages zum FC Barcelona wechseln würde. Leichter machte das diesen Transfer für die Arsenal-Fans aber nicht.

Der spanische Klub hatte den ehemaligen Mittelfeldspieler bereits einen Sommer zuvor umworben, aber Arsenal blieb hartnäckig - obwohl Fabregas den Wunsch geäußert hatte, ins Camp Nou zu wechseln.

Doch 2011 gab Arsenal seinen Widerstand auf und der Spielmacher, der acht Jahre zuvor als 16-Jähriger aus Barcelona nach Nordlondon gekommen war, wechselte für rund 34,5 Millionen Euro zu den Katalanen. Der verlorene Sohn kehrte zurück.

Als Alexis Sanchez im Januar 2018 zu Manchester United wechselte wurde offiziell kein Geld gezahlt. Aber weil Henrikh Mkhitaryan im Rahmen eines Tauschgeschäfts in die andere Richtung wechselte, wurde der Transfer mit rund 34,5 Millionen dotiert.

Letztendlich war es für United als auch für die Gunners ein schlechtes Geschäft, denn weder Sanchez noch Mkhitaryan konnten die Erwartungen nach dem Tausch erfüllen

Besonders schlimm war es für Arsenal, das sechs Monate zuvor ein Angebot von Manchester City für Sanchez in Höhe von 66 Millionen Euro abgelehnt hatte. Es gab schon bessere Transfer-Vetos.

Wenn der FC Arsenal aber mal richtig viel Kohle für einen Spieler einnimmt, sind es meist die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Alex Iwobi hatte die Jugend-Akademie des Klubs durchlaufen und unter Arsene Wenger einen guten Eindruck in der ersten Mannschaft hinterlassen.

Aber er war weit davon entfernt, ein Stammspieler zu sein. Als Everton im Sommer 2019 anklopfte, wurden die Gunners dementsprechend hellhörig.

40 Millionen Euro blätterten die Toffees für den Arsenal-Ersatzspieler hin. Dies hat sich als kluger Schachzug der Gunners erwiesen, also ein Schachzug, der in den vergangenen Jahren beim Klub Seltenheitswert hatte.

Alex Oxlade-Chamberlain hatte im Sommer 2017 nur noch ein Jahr Vertrag in Nordlondon und hatte Arsene Wenger deutlich gemacht, dass er etwas Neues ausprobieren wollte.

Angesichts seiner Vertragssituation befand sich Arsenal auf dem Transfermarkt in einer relativ schwachen Position. Doch der FC Liverpool war bereit, 40 Millionen Euro für den zentralen Mittelfeldspieler zu bieten. Ein Angebot, welches Arsenal natürlich annahm.

Ähnlich wie in seiner Zeit bei Arsenal haben Verletzungen Oxlade-Chamberlain in den Jahren nach seinem Wechsel aus dem Emirates Stadium an der Merseyside regelmäßig zurückgeworfen.