Natürlich sind solche Zahlenmodelle nicht alles und viele Sportdirektoren wie auch Trainer werden in erster Linie jede Menge Potenzial im 21-jährigen Argentinier erkennen. Nicht zuletzt Nationaltrainer Lionel Scaloni ermöglichte ihm die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, während welcher Almada im Gruppenspiel gegen Polen sechs Minuten zum Einsatz kam.
Bedenken kommen vielleicht noch auf wegen so mancher Schlagzeile, in der Almada verschuldet oder unverschuldet aufgetaucht ist. Im Februar 2021 wurden er sowie Mitspieler Miguel Brizuela beschuldigt, auf einer Party, die im Dezember des vorherigen Jahres von Juan Martín Lucero organisiert worden war, eine 28-jährige Frau vergewaltigt zu haben. Brizuela und Almada wurden daraufhin von Vélez suspendiert, aber eine Woche später nach dem Auftauchen "neuer Beweise, Einschätzungen und Aussagen" wieder zum Team zurückgeholt. Der Anwalt des angeblichen Opfers jedoch behauptete, dass sich an der Beweislage nichts geändert habe.
Dieser ganze Vorgang sorgte übrigens dafür, dass Atlanta den Transfer nicht schon früher im Jahr 2021 vollziehen konnte oder wollte. Nachdem der Wechsel doch über die Bühne gegangen war, kamen wiederum Vorwürfe gegen Almada auf wegen eines von ihm gezeigten Torjubels, bei dem er seine Augen breit zog, was in Teilen Asiens sowie auch in den Asian Communities der USA als provokativ beziehungsweise rassistisch angesehen wird. Vélez Sarsfields Fans praktizieren diesen Torjubel zuweilen und argumentieren, dass man damit den Gewinn des Intercontinental Cups, dem Vorläufer der FIFA-Club-WM, 1994 gegen den AC Milan in Tokyo zelebriere.
Almada entschuldigte sich auf dem Instagram-Kanal von Atlanta United dafür und hat bislang davon profitiert, dass viele glauben, er würde weiter reifen und mit zunehmenden Alter nicht mehr für Kontroversen sorgen. Manche Klubs werden bei obligatorischen Background-Checks trotzdem genau hinschauen.
Eigentlich kann Almada wie auch Tévez eine beeindruckende und inspirierende Geschichte schreiben. Aber dafür müssen zum einen die Leistungen auch nach einem sich anbahnenden Wechsel nach Europa stimmen und zum anderen unnötige Vorfälle der Vergangenheiten angehören.