"Gott sei Dank hat er nur zwei Schultern, die sind ja jetzt repariert", sagte Matthias Sammer, externer Berater von Borussia Dortmund, in seiner Funktion als Experte bei Prime Video mit einem Lächeln. Gemeint waren die Schultern von Jamie Bynoe-Gittens, auf denen nach zuletzt zwei exzellenten Leistungen in Folge umgehend eine Menge Hoffnungen platziert wurden.
Der Engländer, so der Tenor der Vielzahl an Berichten über den offensiven Flügelspieler, ist nun so etwas wie der X-Faktor im Spiel des BVB. Ein Mega-Talent, das Trainer Edin Terzic künftig so häufig wie möglich spielen lassen muss.
Das ist einerseits gewiss nicht komplett falsch, andererseits aber zugleich reichlich verfrüht. Ja, Bynoe-Gittens kann der Unterschiedsspieler im Dortmunder Kader werden, keine Frage. Er ist schon jetzt die Antwort auf das die laufende Saison begleitende Gerede, die Westfalen hätten derzeit keinen Spieler in der Mannschaft, den man einmal wie einst Jadon Sancho, Erling Haaland oder Jude Bellingham für viel Geld verkaufen könnte.
Das ist und war der 19-Jährige schon vor seinen starken Vorstellungen gegen Gladbach und in Mailand. Bynoe-Gittens bringt mit seinen Dribblings und dem enormen Tempo ein Potential mit, das jenem von Sancho nicht unähnlich ist. Ob es einmal so einzigartig sein wird wie das von Haaland und Bellingham, bleibt fürs Erste abzuwarten, ist aber nicht hochgradig wahrscheinlich. Denn diese beiden sind schlicht Ausnahmespieler.