"Als Spieler merkt man das": Kritik an Thomas Tuchel wegen eines besonderen Verhaltens

Hummels störte vor allem die Körpersprache Tuchels. Dieser hatte, im Gegensatz zu den Mitarbeitern seines Stabes, bei Mathys Tels Traumtor zum zwischenzeitlichen 1:1 keine Regung gezeigt. "Seit bekannt ist, dass er aufhört, wirkt er trotzig an der Seitenlinie. Er hat sich auch beim Tor als einziger vom Trainerstab nicht gefreut. Alle sind aufgesprungen, er blieb sitzen - das war letzte Woche genauso. Als Spieler merkt man das."

Der 33 Jahre alte Bruder von BVB-Verteidiger Mats Hummels meinte deutlich: "Mir persönlich gefällt es nicht, überhaupt nicht."

Nach dem Remis im Breisgau, welches den endgültigen K.o. im Kampf um die Meisterschaft mit Tabellenführer Bayer Leverkusen bedeuteten dürfte, hatte Tuchel zudem ein Klartext-Interview gegeben. Er kritisierte unter anderem, seine Mannschaft habe "Harakiri" gespielt und sich nicht an Absprachen gehalten.

Dazu erklärte Hummels: "Also jetzt fand ich ihn im Interview relativ klar. Ich finde ihn sonst teilweise zynisch und sarkastisch, was ich persönlich lustig finde, weil das meine Art von Humor ist. Aber als Spieler weiß ich es nicht, als Offizieller sowieso nicht."

Der FCB geriet in Freiburg früh in Rückstand, drehte die Partie aber durch besagten Tel-Treffer und ein Tor von Jamal Musiala. Kurz vor dem Ende besorgte Lucas Höler für die Hausherren den 2:2-Endstand. Tuchel war hinterher besonders wegen der schlechten Leistung seiner Mannschaft vor der Pause angefressen und beschrieb die Leistung in der ersten Halbzeit als "schlecht".

Hummels sagte: "Da frage ich mich, wieso das immer wieder so passieren kann. Bei einem Auswärtsspiel in Freiburg, die aus einer Phase kommen, wo sie wenig Erfolg haben. (...) Warum man es in so einem Spiel nicht hinkriegt, die Struktur selber vorzugeben. Warum muss man warten bis zur Halbzeit, um auf Dreierkette umzustellen? Das, ehrlich gesagt, verstehe ich nicht."

Trotz der schwachen Vorstellung in Freiburg soll Tuchel im Amt bleiben. Kicker und Bild berichten, dass es keine Kurzschlusshandlung der FCB-Bosse in Form einer Trainerentlassung geben werde.

Am Dienstag steht für die Bayern das wichtige Duell mit Lazio in der Champions League an. Im Rückspiel des Achtelfinals müssen die Roten ein 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen, um die vermutlich letzte Chance auf einen Titelgewinn in dieser Saison zu wahren.