Jamal Musiala Bayern 2025Getty Images

Alarmierende Zahlen! Vom Messi-Musiala ist beim FC Bayern im Moment nicht viel übrig

"Magier Jamal Musiala zaubert weiter für den FC Bayern": So verkündeten die Münchner am Freitag die vorzeitige Vertragsverlängerung des 21-Jährigen bis 2030. Inhaltlich kam diese langersehnte Nachricht keineswegs überraschend. Zeitlich - nur einen Tag vor dem Topspiel der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen - aber sehr wohl. Auftrieb für das Duell gab sie den Münchnern unterdessen offensichtlich nicht.

Der FC Bayern zeigte gegen Leverkusen eine äußerst enttäuschende Leistung, erkämpfte sich aber dennoch ein Remis, hielt somit den Acht-Punkte-Vorsprung in der Tabelle und durfte sich am Ende als Gewinner fühlen. Ganz unabhängig vom Ausgang hatte der FC Bayern dank Musialas Vertragsverlängerung ein positives Thema, über das in Leverkusen ausführlich gesprochen werden konnte.

Sportvorstand Max Eberl verriet, dass der Deal grundsätzlich schon Mitte Januar stand. Seitdem sei es nur noch um vertragliche Details gegangen. Musiala selbst verkündete lächelnd: "Ich musste warten, bis Mama aus dem Urlaub zurückkommt. Ich wusste von Anfang an, dass ich hierbleiben will." Kapitän Manuel Neuer nannte Musiala "einen der besten Spieler, die wir hier jemals hatten. Sein Stern ist schon aufgegangen und er wird weiterhin glühen".

  • Wirtz, MusialaGetty Images

    Jamal Musiala hat das Superstar-Duell mit Florian Wirtz verloren

    Nach einer grandiosen Hinrunde glüht der Stern Musiala aktuell aber gar nicht so richtig - es gleicht eher einem Flackern. Musiala spielt zwar keineswegs schlecht, kommt aber schon länger nicht mehr an sein Leistungsmaximum heran. Damit steht er sinnbildlich für die ganze Offensivabteilung des FC Bayern. Die Münchner erzielten in den vergangenen Wochen zwar reihenweise gute Ergebnisse, überzeugten dabei aber selten vollumfänglich.

    Dieser Trend mündete in Leverkusen schließlich in die schlechteste Offensivleistung dieser Saison. Der FC Bayern hatte keine Torchance und verzeichnete erst zum zweiten Mal seit Beginn der detaillierten Datenerfassung 2004 bei einem Bundesligaspiel keinen Schuss aufs Tor. Musialas einzige nennenswerte Szene war ein hartes Einsteigen gegen Granit Xhaka Anfang der zweiten Halbzeit. Genau wie Vincent Kompany das Trainer-Duell mit Xabi Alonso verloren hat, verlor Musiala das Superstar-Duell mit Florian Wirtz.

    Wirtz dürfte mit seinem Auftritt das Interesse des FC Bayern an einer Verpflichtung und damit einhergehenden Vereinigung der beiden Nationalmannschafts-Kumpels in München kaum geschmälert haben. Zuletzt wurde ordentlich geflirtet, tatsächlich steht Wirtz aber unmittelbar vor einer Vertragsverlängerung in Leverkusen. Seiner starken Leistung im Topspiel fehlte einzig die Krönung. Kurz vor Schluss vergab Wirtz die große Chance auf das Siegtor.

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  • Jamal Musiala Bayern 2024Getty

    Eberl verglich Musiala im Herbst mit Messi und Ronaldo

    Siegtore, das war im Herbst noch eine Spezialität Musialas: Innerhalb kürzester Zeit schoss er den FC Bayern damals gegen den FC St. Pauli, Benfica und den 1. FC Heidenheim zu wichtigen Erfolgen. Dazu gelang ihm beim Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den 1. FSV Mainz 05 ein Dreierpack und gegen Borussia Dortmund der späte Ausgleich.

    Eberl verglich Musiala euphorisiert mit den beiden größten Fußballern dieses Jahrtausends. "Ich erinnere gerne an Lionel Messi in Barcelona oder Cristiano Ronaldo bei Real Madrid", sagte der Sportvorstand. "Das sind große Spieler, die Spiele entscheiden können. Das kann auch Jamal." Gemeinsam mit Torjäger Harry Kane trug Musiala die Münchner Offensive.

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    Jamal Musiala: Deutlicher Rückgang bei den Scorerpunkten

    Bis zur Winterpause verzeichnete Musiala 14 Treffer und sechs Assists. Das machte im Schnitt einen Scorerpunkt alle 80 Minuten. Eine sensationelle Bilanz für einen Zehner. Seit dem Jahreswechsel gelangen ihm in neun Einsätzen nur ein Treffer und zwei Assists. Pro Scorerpunkt brauchte er 190 Minuten, also mehr als doppelt so lange wie im Herbst. Auffällig außerdem: Bis zur Winterpause schloss Musiala alle 23 Minuten ab, seitdem lediglich alle 34 Minuten.

    Musiala ist aktuell nachweislich deutlich ungefährlicher als damals, aber mitnichten weniger engagiert. Seine durchschnittliche Anzahl an Ballaktionen pro Spiel sowie seine Erfolgsquoten bei Pässen, Zweikämpfen und Dribblings erhöhten sich sogar jeweils leicht. Das Problem: Musiala kommt viel seltener in gefährliche Räume. Das könnte an ihm selbst liegen, das könnte an der grundsätzlich schwächelnden Münchner Offensive oder an einer Entschlüsselung von Kompanys Systems durch gegnerische Trainer liegen. Vermutlich ist es eine Mischung.

    Der Meistertitel steht nach dem Remis in Leverkusen dennoch so gut wie fest, einen derartigen Vorsprung verspielte so spät in der Saison noch kein Tabellenführer. Um in der Champions League realistische Chancen auf einen Einzug ins Finale dahoam zu haben, brauchen die Münchner aber wieder den Messi-Musiala aus dem Herbst.

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  • Vor der Winterpause, nach der Winterpause: Musiala im Vergleich

    Kategorie

    Bis zur Winterpause

    Seit der Winterpause

    Spiele

    22

    9

    Minuten

    1607

    571

    Tore

    14

    1

    Assists

    6

    2

    Minuten pro Scorerpunkt

    80

    190

    Minuten pro Schuss

    23

    34

    Ballaktionen pro 90 Minuten

    72

    73

    Passquote

    83

    86

    Zweikampfquote

    53

    55

    Dribblingquote

    45

    47

0