Bouna Sarr Bayern 2022Getty Images

Absturz nach dem Abschied vom FC Bayern: Transferflop ist seit mehr als einem Jahr vereinslos

Zu seinem letzten Spiel als Angestellter des FC Bayern im Mai 2024 erschien Bouna Sarr in Zivil - wie so oft, wenn er es mal wieder nicht in den Kader geschafft hatte. Damals fehlte der Rechtsverteidiger schon seit Monaten wegen eines Kreuzbandrisses. Sportvorstand Max Eberl überreichte Sarr einen Blumenstrauß. Dann war er weg, der womöglich größte Transferflop in der Geschichte des FC Bayern.

  • Bouna Sarr: "Es geht mir nicht ums Finanzielle"

    Mehr als 14 Monate ist das jetzt schon her, einen neuen Klub hat der mittlerweile 33-Jährige seitdem noch nicht gefunden. Sein bis dato letztes Pflichtspiel absolvierte Sarr am 11. November 2023 für den FC Bayern. Für die senegalesische Nationalmannschaft wurde er seit 2022 nicht mehr nominiert.

    "Ich suche nach einem Projekt, das mich wieder in Schwung bringt, mir wieder Spaß macht. Es geht mir nicht ums Finanzielle. Ich bin offen für ziemlich viele Herausforderungen. Ich möchte einfach nur wieder von meiner Leidenschaft leben", sagte Sarr vergangenen August der französischen L'Equipe. Dass er finanzielle Abstriche machen müsse, das war ihm damals schon bewusst: "Ohne mich selbst zu entwerten: Ich bin nicht in der Position, das zu verlangen, was ich bei Bayern verdient habe, oder auch nur in die Nähe davon zu kommen."

    Beim FC Bayern verdiente Sarr angeblich drei Millionen Euro pro Jahr. Während seiner vierjährigen Zeit in München also insgesamt rund zwölf Millionen Euro. In Kombination mit der 2020 an Olympique Marseille gezahlten Ablösesumme von acht Millionen Euro kostete Sarr den FC Bayern also insgesamt ungefähr 20 Millionen Euro. In vier Jahren absolvierte er 33 Pflichtspiele und 1293 Minuten für die Münchner. Bei einem 12:0-Sieg im DFB-Pokal gegen den fünftklassigen Bremer SV gelang ihm 2021 sein einziges Tor für die Münchner.

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  • Bouna SarrImago

    Bouna Sarr: "Immer die Nummer eins in allen körperlichen Tests"

    Trotz seiner Bereitschaft zu finanziellen Einbußen fand Sarr vergangenen Sommer keinen Klub - kurz vor der Winter-Transferphase positionierte er sich erneut. "Ich habe Lust, wieder Fußball zu spielen. Ich weiß, dass ich einen echten Mehrwert für eine Mannschaft bieten kann", sagte Sarr im Interview mit Footmercato. Er habe zwar schon "einige Anfragen" gehabt. Die Optionen hätten sich aufgrund von Bedenken wegen seines Kreuzbandrisses aber zerschlagen - aus seiner Sicht unbegründet.

    Nach eigener Auskunft sei Sarr bei seinen bisherigen Stationen "immer die Nummer eins in allen körperlichen Tests" gewesen: "Sogar bei Bayern München, Marseille und überall. Ich glaube nicht, dass ich durch die Verletzung all diese Qualitäten verloren habe." Sarr betonte: "Ich bin 32 Jahre alt und denke, dass ich noch bis 37 oder 38 spielen kann."

    Mit Blick auf seine Zukunft wolle er "keine Tür schließen. Ich vermisse den Fußball wirklich. Ich möchte wieder auf einem guten Niveau Fußball spielen. Zumal ich keine besonderen finanziellen Ansprüche habe. Ich bin nicht verschlossen, was die Ligen angeht. Es kann Frankreich sein, Spanien, England, was auch immer. Ich warte nur darauf, dass man mir eine Chance gibt."

  • Bouna Sarr wird aktuell im Iran gehandelt

    Auch im Winter kam die Chance aber nicht, konkrete Interessenten scheinen diesen Sommer erneut zu fehlen. In den vergangenen Monaten wurde Sarr in diversen Medien vage mit Benfica Lissabon, RC Lens und seinem Ex-Klub FC Metz in Verbindung gebracht. Konkret wurde nichts. Wie zahlreichen Kommentaren unter seinem neuesten Instagram-Beitrag - einem Zusammenschnitt von Trainingsszenen - zu entnehmen ist, wird Sarr aktuell offenbar auch beim iranischen Topklub Persepolis Teheran gehandelt.

    Trainer dort ist kurioserweise ein anderer legendärer Münchner Flop: Vahid Hashemian. Der "Hubschrauber" wechselte 2004 vom VfL Bochum zum FC Bayern. Nach einer Saison mit 15 Einsätzen und einem Treffer verabschiedete sich Hashemian auch schon wieder.

    Sarr ist derweil nur einer von mehreren Rechtsverteidiger-Fehlgriffen des FC Bayern in jüngerer Vergangenheit. Sein unmittelbarer Vorgänger Alvaro Odriozola ist seit drei Jahren praktisch beschäftigungslos und befindet sich bei seinem Jugendklub Real Sociedad San Sebastian auf dem Abstellgleis. Für Sarrs Nachfolger Sacha Boey zahlte der FC Bayern im Januar 2024 30 Millionen Euro an Galatasaray Istanbul - mittlerweile darf er den Klub schon wieder verlassen.

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