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"Wenn ich Urlaub habe, habe ich Urlaub": Ein vermeintlicher Superstar vergrätzte die Fans schon bei der Vorstellung. Alle 100-Millionen-Euro-Wechsel im Check

Florian Wirtz reiht sich mit seinem bis zu 150 Millionen Euro schweren Transfer von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool in eine exklusive Riege ein. Nur 17 andere Spieler wurden jemals für 100 Millionen Euro oder mehr verkauft - und eine solch massive Investition bringt bekanntlich immer sehr hohe Erwartungen mit sich.

Der 22-Jährige zeigt großen Mut, indem er seine Komfortzone verlässt, um sich in der Premier League zu beweisen, zumal Bayern München ihm Berichten zufolge sogar ein höheres Gehalt angeboten haben soll als Liverpool.

Klar ist: Wirtz muss sofort liefern. Seine enorm hohe Ablösesumme wird von Anfang an auf den Schultern liegen und der Mittelfeldspieler wird mentale Stärke brauchen, um unter diesem Druck bestehen zu können.

Das wirft auch die Frage auf: Ist die Geschichte auf der Seite von Wirtz? Im Folgenden wirft GOAL einen Blick auf die alle Transfers mit einer Ablösesumme von mehr als 100 Millionen Euro und bewertet jeden 100-Millionen-Transfer als Top oder Flop.

  • Gareth Bale Real Madrid 2018Getty Images

    Gareth Bale (Tottenham zu Real Madrid – 101 Millionen Euro)

    Er ist nicht bei allen Real-Madrid-Fans beliebt, aber Gareth Bales Zeit in der spanischen Hauptstadt war zweifellos ein Erfolg. In seinen acht Jahren beim Verein gewann er unglaubliche fünf Champions-League-Titel, wobei sein spektakulärer Fallrückzieher im Finale 2018 gegen Liverpool das Spiel zugunsten seiner Mannschaft entschied.

    Auch in der heimischen Liga gab es zahlreiche Erfolge: Bale verhalf Madrid zu drei La-Liga-Titeln und einem Triumph in der Copa del Rey 2014. In jenem Pokalfinale erzielte der Waliser einen legendären Siegtreffer, als er Marc Bartra aussteigen ließ und den Ball dann unhaltbar für Jose Pinto im Tor von Barcelona ins Netz schoss.

    Wenn man seine Erfolge so aufzählt, wirkt jede negative Äußerung über ihn schockierend. Allerdings haben seine Liebe zum Golfplatz, seine offensichtliche Abneigung, Spanisch zu lernen, und sein langwieriger Abschied, als Verletzungen seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigten, sein Verhältnis zu den Fans getrübt.

    Fazit: TOP

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  • Paul Pogba Man Utd Getty Images

    Paul Pogba (Juventus zu Manchester United – 105 Millionen Euro)

    Man sagt, man sollte niemals zu einem Klub zurückkehren, und rückblickend werden sowohl Paul Pogba als auch United sich wünschen, sie hätten diesen Rat befolgt. Nach seiner Zeit in der Jugendabteilung der Red Devils etablierte sich der Franzose während seiner vierjährigen Zeit bei Juventus Turin als einer der besten Mittelfeldspieler der Welt.

    Nach einer eher unauffälligen ersten Saison nach seiner Rückkehr nach Old Trafford zeigte Pogba in den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19, warum um ihn so viel Wirbel gemacht wurde. Er war nicht immer perfekt, aber er sorgte für viele magische Momente.

    Danach ging es jedoch bergab. Verletzungen ließen ihn in der folgenden Saison auf nur 16 Einsätze in der Premier League kommen und Pogba fand nie wieder zu seiner Bestform zurück. Die letzten Jahre seiner zweiten Zeit bei United verliefen unschön und dem Weltmeister wurde mangelnde Professionalität vorgeworfen. Er ging zurück zu Juventus - wo es auch nicht viel besser lief - positive Dopingproben inklusive.

    Fazit: FLOP

  • Neymar PSG Getty Images

    Neymar (Barcelona zu Paris Saint-Germain – 222 Millionen Euro)

    Neymars Entscheidung, Barcelona 2017 zugunsten von Paris Saint-Germain zu verlassen, ist einer der meistdiskutierten und umstrittensten Transfers aller Zeiten. Für manche war der Wechsel sowohl für den Verein als auch für den Spieler ein Fehlschlag. Sie verweisen darauf, dass Neymar während seiner Zeit in Frankreich weder einen Champions-League-Titel für seinen neuen Verein noch einen Ballon d'Or gewinnen konnte, und sehen darin einen Beweis dafür, dass er beim FC Barcelona hätte bleiben sollen.

    Das ist ein verlockendes Argument, das jedoch die hervorragenden Zahlen des Brasilianers außer Acht lässt. Er wechselte 2023 zu Al-Hilal, nachdem er in 173 Einsätzen für PSG 118 Tore erzielt hatte, wobei seine Trefferquote in der Ligue 1 besonders beeindruckend war.

    Dennoch bleibt das Gefühl, dass er mehr hätte erreichen können. Ob aufgrund der verschiedenen kleineren Verletzungen, die er sich zugezogen hat, oder der zuweilen laschen Einstellung außerhalb des Platzes.

    Ist das wirklich genug für einen Weltrekordtransfer? Mit ziemlicher Sicherheit nicht.

    Fazit: FLOP

  • Ousmane Dembele Barcelona Getty Images

    Ousmane Dembele (Borussia Dortmund zu Barcelona – insgesamt ca. 135 Millionen Euro)

    Neymar zu ersetzen war nie einfach, aber Barcelona hat mit Ousmane Dembele definitiv auf das falsche Pferd gesetzt. Obwohl sein Talent nie in Frage stand und der Franzose einige gute Phasen bei den Blaugrana hatte, war seine Zeit beim Verein von extremer Unbeständigkeit geprägt.

    Im Laufe seiner Zeit bei Barca tauchten zahlreiche Berichte auf, die Dembele eine furchtbare Einstellung bescheinigten. Eine Quelle behauptete, seine Ernährung ähnele eher der eines Wettesser-Fastfooders als der eines Profisportlers, außerdem soll er videospielsüchtig gewesen sein.

    Als ob seine schlechten Leistungen auf dem Platz nicht schon genug waren, zog Dembele später seine Vertragsverhandlungen quälend in die Länge und unterschrieb schließlich für eine letzte enttäuschende Saison, bevor er zu PSG wechselte. In der Heimat konnte er schließlich sein volles Potenzial entfalten und wurde zu einem Anwärter auf den Ballon d'Or.

    Fazit: FLOP

  • Kylian Mbappe PSG Getty Images

    Kylian Mbappe (Monaco zu Paris Saint-Germain – 180 Millionen Euro)

    Wenn man den ganzen Zirkus abseits des Spielfelds außer Acht lässt, war Kylian Mbappes Wechsel zu PSG ein voller Erfolg. Saison für Saison wies der Stürmer eine außergewöhnliche Torquote auf und war in der Champions League ein wichtiger Leistungsträger für seine Mannschaft – auch wenn der ultimative Erfolg ausblieb.

    Ja, abseits des Fußballplatzes kann Mbappe ein Albtraum sein. Er kritisierte den Verein öffentlich und sein langwieriges Flirten mit Real Madrid bereitete einer Reihe von Trainern Probleme.

    Aber wenn man so gut ist wie Mbappe, kann man sich ein wenig Egoismus leisten. Das ist der Grund, warum PSG so oft seinem Willen nachgegeben hat und warum er nach dem ersten Champions-League-Erfolg des Vereins, der ironischerweise im Jahr nach seinem lang erwarteten Wechsel nach Madrid kam, dennoch ein Dankeschön vom Vereinspräsidenten erhielt.

    Fazit: TOP

  • Philippe Coutinho Barcelona Getty Images

    Philippe Coutinho (Liverpool zu Barcelona – 135 Millionen Euro)

    Philippe Coutinho war bei Liverpool ein Weltklasse-Spieler, aber er kam in Barcelona nie auch nur annähernd an diese Leistungen heran, obwohl er seinen Wechsel ins Camp Nou im Januar 2018 als Traumtransfer bezeichnete.

    Die Fans machten ihm schnell klar, dass sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden waren, und nach nur einer kompletten Saison verschwand er auf Leihbasis zum FC Bayern München. In einer ziemlich außergewöhnlichen Wendung des Schicksals erzielte er schließlich zwei Tore im Viertelfinale der Champions League gegen seinen Stammverein und trug damit zum berüchtigten 8:2 der Bayern gegen Barcelona bei.

    Nach seiner Rückkehr zu Barca im Jahr 2020 fand er nicht mehr zu seiner alten Form zurück und wechselte schließlich auf Leihbasis zu Aston Villa – ein Transfer, der im Mai 2022 endgültig wurde. Selbst in der vertrauten Umgebung der Premier League hatte Coutinho weiterhin zu kämpfen und im Rückblick begann mit dem Wechsel zu Barca ein schleichender Niedergang.

    Fazit: FLOP

  • Cristiano Ronaldo Juventus Getty Images

    Cristiano Ronaldo (Real Madrid zu Juventus – 117 Millionen Euro)

    Cristiano Ronaldo ist kein Unbekannter, wenn es um hochdotierte Transfers geht, und 2018 hat Juventus tief in die Tasche gegriffen, um den legendären Stürmer nach Turin zu holen. Der Wechsel war durch den Wunsch der Familie Agnelli motiviert, um die Wartezeit des Vereins auf einen Champions-League-Titel zu beenden.

    Und allein nach diesem Maßstab war die Verpflichtung von Ronaldo ein Fehlschlag. Allerdings lässt sich durchaus argumentieren, dass er in seinen drei Spielzeiten beim Verein nicht viel mehr für die Bianconeri hätte geben können.

    In zwei dieser Spielzeiten erzielte er in der Serie A durchschnittlich fast ein Tor pro Spiel und verhalf seiner Mannschaft 2019 und 2020 zum Titelgewinn sowie 2021 zum Gewinn der Coppa Italia. Die Schwierigkeiten in Europa waren frustrierend, aber wenn man die kommerziellen Vorteile seiner Verpflichtung neben seinen Leistungen auf dem Platz abwägt, hat Juventus wahrscheinlich ein faires Geschäft gemacht.

    Fazit: TOP

  • Eden Hazard Real Madrid 2022-23Getty Images

    Eden Hazard (Chelsea zu Real Madrid – 115 Millionen Euro)

    Der Ton für Eden Hazards Zeit bei Real Madrid war gesetzt, als er mit fünf Kilogramm Übergewicht zur ersten Saisonvorbereitung erschien. Seine Ausrede? "Wenn ich Urlaub habe, habe ich Urlaub." Es war ein mutiger Start als Rekordtransfer der Blancos und es wurde schnell klar, dass er mit dieser lockeren Einstellung keine Leistungen bringen würde, die seine Ablöse rechtfertigen würden.

    Hazards Bilanz in Madrid ist wirklich düster. In vier Spielzeiten kam er in allen Wettbewerben nur auf 76 Einsätze, erzielte sieben Tore und lieferte nur 12 Vorlagen.

    In der Saison 2022/23, seiner letzten als Blanco, stand er nur zehnmal auf dem Platz. Trotz der Versuche von Carlo Ancelotti, die Welt davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung sei, war klar, dass Madrid alles tun würde, um ihn loszuwerden. Schließlich willigte Hazard ein, seinen Vertrag vorzeitig zu beenden, wodurch eine lächerliche Episode ein längst überfälliges Ende fand. Nachdem er nicht die Motivation aufbringen konnte, bei einem neuen Verein neu anzufangen, beendete er seine Karriere im Alter von 32 Jahren.

    Fazit: FLOP

  • Antoine Griezmann Barcelona Getty Images

    Antoine Griezmann (Atletico Madrid zu Barcelona – 120 Millionen Euro)

    Antoine Griezmann machte viel Wirbel um seinen Abschied von Atletico Madrid. Erst veröffentlichte er den fragwürdigen Minidokumentarfilm "La Decision", in dem er sich den Rojiblancos verschrieb – bevor er sich schließlich nur ein Jahr später dazu entschied, die spanische Hauptstadt zu verlassen und nach Barcelona zu wechseln.

    Nach all dem Trubel war seine Zeit in Katalonien bestenfalls mittelmäßig, denn der Franzose erzielte in seiner ersten Saison beim Verein nur neun Tore in LaLiga. Die Saison 2020/21 verlief etwas besser, aber als die finanziellen Probleme des FC Barcelona außer Kontrolle gerieten, gehörte er zu den ersten, die auf der Abschussliste standen.

    Ironischerweise landete er schließlich wieder bei Atleti, zunächst auf Leihbasis, bevor er einen festen Vertrag unterschrieb. Bei Barca war er zwar keine totale Katastrophe, aber für diesen Preis hätte man viel mehr erwarten können.

    Fazit: FLOP

  • Joao Felix Atletico Madrid Getty Images

    Joao Felix (Benfica zu Atletico Madrid – 127 Millionen Euro)

    Wenn erwachsene Männer eine Midlife-Crisis durchmachen, kaufen sie sich normalerweise ein Motorrad oder lassen sich die Haare wachsen. Diego Simeone gab stattdessen über 100 Millionen Euro für einen Spieler aus, der überhaupt nicht zu seinem Führungsstil und seinem taktischen System passt.

    Simeone ist einer der besten Defensivtrainer aller Zeiten und hat mit seiner kämpferischen Atleti-Mannschaft im Laufe der Jahre Wunder vollbracht. In diesem rauen Umfeld haben temperamentvolle Spielmacher oft Schwierigkeiten, sich zu entfalten, aber das hielt Simeone 2019 nicht davon ab, alles auf die Teenager-Sensation Joao Felix zu setzen.

    Eine Zeit lang versuchten beide Seiten, sich einzureden, dass der Transfer funktionieren würde, und in der Saison 2021/22 gab es sogar Anzeichen dafür, dass Felix langsam in Fahrt kam. Doch schon bald kam es zum Eklat.

    Nach einem Zerwürfnis mit Simeone wurde er für die zweite Hälfte der Saison 2022/23 an Chelsea ausgeliehen und verbrachte die gesamte folgende Spielzeit bei Barcelona, bevor Atletico ihn endgültig an Chelsea verkaufte. Es überrascht nicht, dass Felix bei Chelsea keinen Neuanfang schaffen konnte, und nach einer weiteren enttäuschenden Leihgabe, diesmal zur AC Mailand, ist seine Zukunft ungewiss. Das gesamte Felix-Projekt war für alle Beteiligten eine ziemliche Zeitverschwendung.

    Fazit: FLOP

  • Romelu Lukaku Chelsea 2021Getty Images

    Romelu Lukaku (Inter zu Chelsea – 113 Millionen Euro)

    Hier ist eine weitere warnende Geschichte über die Rückkehr zu einem ehemaligen Verein. Nach einer schwierigen Zeit bei Manchester United spielte Romelu Lukaku endlich wieder mit einem Lächeln im Gesicht bei Inter, wo er eine fruchtbare Partnerschaft mit Lautaro Martinez einging und den Nerazzurri 2021 zum Gewinn der Serie A verhalf.

    Mit schwerem Herzen wurde er am Ende dieser Saison an Chelsea verkauft – und dort lief es nicht gut. Die ersten Anzeichen waren vielversprechend, denn der Belgier erzielte in seinen ersten drei Premier-League-Spielen drei Tore. Doch schon bald versiegte die Torflut und eine Reihe von Verletzungen zwangen ihn bis Dezember immer wieder zu Pausen.

    Während einer dieser Ausfälle tauchte ein Interview auf, in dem Lukaku sich äußerst unglücklich ausdrückte. In einem Gespräch mit Sky Sports Italia offenbarte Lukaku seinen Wunsch, zu Inter zurückzukehren, und kritisierte öffentlich Blues-Coach Thomas Tuchel – ein äußerst mutiger Schritt angesichts seines holprigen Starts in West-London.

    Nach dem Interview erzielte er nur noch fünf weitere Ligatore für Chelsea, bevor er für die Saison 2022/23 an Inter ausgeliehen wurde. Unglaublicherweise schaffte er es auch, die Fans dort zu verärgern, indem er einen möglichen Wechsel zu Juventus Turin ins Spiel brachte, und landete schließlich bei der AS Rom, wo er zumindest einen Teil seines verlorenen Selbstvertrauens zurückgewinnen konnte.

    Chelsea trennte sich schließlich im vergangenen Sommer endgültig von Lukaku, der seitdem mit Napoli seinen zweiten Scudetto gewonnen hat und damit seinen Status als ultimatives Rätsel des Fußballs gefestigt hat.

    Fazit: FLOP

  • Jack Grealish Man CityGetty

    Jack Grealish (Aston Villa zu Manchester City – 117,5 Millionen Euro)

    Als Jack Grealish mit seinem Wechsel zu Manchester City den britischen Transferrekord brach, gab es einige überraschte Gesichter unter den Fans. Und der englische Nationalspieler tat wenig, um seine Zweifler in seiner ersten Saison im Etihad-Stadion zu widerlegen, da er in der Premier League nur drei Tore und drei Vorlagen verbuchen konnte.

    Grealish war ein wichtiges Rädchen in Guardiolas Maschine, die 2022/23 das Triple gewann, und er feierte ausgelassen, als die Saison zu Ende ging. Dennoch hatte man das Gefühl, dass er nicht in das starre taktische System des katalanischen Trainers passte. Grealish zeigte im letzten Drittel weiterhin keine konstanten Leistungen und ging keine Risiken mehr ein, die ihn als Spieler bei Aston Villa so spannend gemacht hatten.

    In den letzten beiden Spielzeiten hat sich Grealishs Karriere bei City von zufriedenstellend zu einer völligen Enttäuschung entwickelt. Er stand nur in 17 Premier-League-Spielen in der Startelf, nachdem er in der Hackordnung im Angriff hinter Jeremy Doku und Savinho zurückgefallen war, und wurde aus Guardiolas 27-Mann-Kader für die Klub-Weltmeisterschaft 2025 gestrichen.

    Nun muss Grealish City verlassen, um noch einmal auf eine Rückkehr in die englische Nationalmannschaft hoffen zu können. Und mit inzwischen 29 scheint es, als hätte er seine besten Jahre verschwendet.

    Fazit: FLOP

  • enzo fernandezGetty Images

    Enzo Fernandez (Benfica zu Chelsea – 125 Millionen Euro)

    Wenn es eine Sache gibt, die Benfica beherrscht, dann ist es, seine Spieler zu verkaufen. Nur wenige Jahre, nachdem sie Felix für eine riesige Summe verkauft hatten, gaben die Portugiesen Enzo Fernandez an Chelsea ab, das zu dieser Zeit dringend Verstärkung im Mittelfeld brauchte.

    Zweieinhalb Jahre später ist es immer noch schwer einzuschätzen, ob Fernandez seine Ablösesumme jemals zurückzahlen wird. Die ersten 18 Monate des Argentiniers an der Stamford Bridge waren miserabel und es kamen ernsthafte Zweifel auf, ob er die erforderlichen körperlichen Voraussetzungen mitbringt, um in der Premier League erfolgreich zu sein.

    Auch nach der Ankunft von Enzo Maresca verbesserte sich die Lage von Fernandez nicht sofort und Anfang November 2024 hatte er seinen Platz in der Mannschaft verloren. Doch das schien den 24-Jährigen wachzurütteln und Fernandez war in der zweiten Hälfte der Saison 2024/25 einer der besten Spieler von Chelsea, beendete die Spielzeit mit beeindruckenden 22 Torbeteiligungen in allen Wettbewerben.

    Maresca hat nicht nur das Beste aus Fernandez herausgeholt, indem er ihn weiter nach vorne gebracht hat, er hat auch seine Karriere bei Chelsea gerettet. Der Argentinier beginnt wieder wie der Spieler zu wirken, der eine Schlüsselrolle beim Erfolg der Albiceleste bei der Weltmeisterschaft 2022 gespielt hat. Jetzt muss er zeigen, dass er dieses Niveau auch in Zukunft halten kann.

    Fazit: NOCH KEIN URTEIL

  • Jude Bellingham Real Madrid 2024-25Getty

    Jude Bellingham (Borussia Dortmund zu Real Madrid – 103 Millionen Euro)

    Jude Bellingham etablierte sich bei Borussia Dortmund als einer der besten Mittelfeldspieler Europas, hat sich seit seinem spektakulären Wechsel zu Real Madrid im Jahr 2023 zu einem kompletten Allrounder entwickelt. In seiner ersten Saison im Santiago Bernabeu führte Bellingham sogar neben Vinicius Jr. und Rodrygo den dreizackigen Angriff von Real an und erzielte in 40 Einsätzen beeindruckende 23 Tore.

    Vinicius stand zwar meist im Rampenlicht, doch Bellingham war die treibende Kraft hinter Madrids Double-Erfolg in LaLiga und Champions League. Es war bemerkenswert, wie schnell er sich an die Anforderungen des Lebens beim größten Fußballverein der Welt gewöhnt hat.

    Natürlich war es schwierig, diese Leistung in der Saison 2024/25 zu bestätigen. Die Verpflichtung von Mbappe im Sommer störte die Harmonie in Ancelottis Mannschaft, da Bellingham in eine tiefere Rolle versetzt wurde, und Madrid beendete die Saison ohne einen einzigen großen Titel. Dennoch war Bellingham wohl der beständigste Spieler von Real, was seine 28 Torbeteiligungen in allen Wettbewerben belegen. Die Trophäen werden für den englischen Nationalspieler, der eindeutig dazu geboren ist, ein Galactico zu sein, bald wieder kommen.

    Fazit: TOP

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    Declan Rice (West Ham zu Arsenal – 123 Millionen Euro)

    "Mikel Arteta ist ein wichtiger Grund, warum ich hierher gekommen bin", sagte Declan Rice nach seinem Vereinsrekordtransfer von West Ham zu Arsenal vor zwei Jahren. "Ich weiß, dass er das Beste aus mir herausholen wird. Ich weiß, dass ich mich in meinem Spiel noch verbessern kann, und ich habe das Gefühl, dass er der Trainer ist, der mich auf die nächste Stufe bringen kann."

    Rices Vorhersage sollte sich als goldrichtig erweisen. Arteta hat dem englischen Mittelfeldspieler geholfen, seine größten Stärken – Bälle gewinnen und das Antreiben des eigenen Kombinationsspiels – weiter auszubauen, ihn aber auch zu einem Spezialisten für Standardsituationen gemacht, der mittlerweile in der Offensive fast genauso viel beiträgt wie in der Defensive.

    Leider hat Rices Verbesserung Arsenal noch keine greifbaren Erfolge beschert, aber er ist nun der wichtigste Spieler in Artetas Aufstellung und hat die nützliche Angewohnheit entwickelt, in entscheidenden Momenten zu liefern. Die beiden wunderschön getretenen Freistöße des 26-Jährigen gegen Real Madrid im Viertelfinale der Champions League in der vergangenen Saison festigten seinen Status als Kultheld im Emirates Stadium, und der ehemalige West-Ham-Spieler ist mit seiner Arbeitsmoral und Professionalität weiterhin ein leuchtendes Vorbild für die jüngere Generation.

    Fazit: TOP

  • Celtic FC v FC Bayern München - UEFA Champions League 2024/25 League Knockout Play-off First LegGetty Images Sport

    Harry Kane (Tottenham zu Bayern München – 100 Millionen Euro)

    Harry Kane erzielte in neun Spielzeiten für Tottenham 213 Premier-League-Tore, nur 47 weniger als Alan Shearers Allzeitrekord, gewann aber trotz seiner übermenschlichen Leistungen keinen Titel. Als Bayern München 2023 anklopfte, musste Kane eine schwere Entscheidung treffen: Sollte er seinem Jugendverein treu bleiben oder endlich einige Trophäen gewinnen? Letztendlich war die Verlockung des fast garantierten Erfolgs in Deutschland zu groß.

    Allerdings kam der Erfolg nicht so schnell, wie Kane es sich erhofft hatte. Der englische Nationalmannschaftskapitän erzielte in seiner ersten Saison bei Bayern 44 Tore, doch der Verein musste dennoch seine erste titellose Saison seit zwölf Jahren hinnehmen und den Bundesliga-Titel kampflos an den erstmaligen Meister Bayer Leverkusen abgeben. Für viele Fans war dies die Bestätigung, dass Kane unter einem Fluch stand, der niemals enden würde.

    Infolgedessen wurde Kane nach jedem schlechten Ergebnis oder jeder schwachen Leistung unfairerweise besonders kritisch beäugt, doch das hat ihn nie gebrochen. Er kam zurück und wurde 2024/25 zum zweiten Mal in Folge Torschützenkönig der Bundesliga. Diesmal reichte es, um Bayern über die Ziellinie zu bringen und endlich seinen Titelfluch zu beenden.

    Kane hat sich als adäquater Nachfolger von Robert Lewandowski bei Bayern etabliert und mit seinen spielerischen Fähigkeiten einen großen Unterschied gemacht.

    Fazit: TOP

  • Chelsea FC v Newcastle United FC - Premier LeagueGetty Images Sport

    Moises Caicedo (Brighton zu Chelsea – 135 Millionen Euro)

    Als Chelsea im August 2023 135 Millionen Euro für Moises Caicedo ausgab, waren viele überrascht. Der ecuadorianische Nationalspieler kam nach einer herausragenden zweiten Saison bei Brighton an die Stamford Bridge, war aber erst 21 Jahre alt und hatte sich noch nicht auf höchstem Niveau bewährt.

    Diese mangelnde Erfahrung zeigte sich während Caicedos erstem Jahr bei Chelsea. Er wurde als neuer N'Golo Kante der Blues gefeiert, blieb aber letztlich nur ein Abklatsch des Franzosen, während die Mannschaft unter Mauricio Pochettino um Konstanz rang. Nach eigenen Angaben verlor Caicedo das Vertrauen in sich selbst und war "nicht mehr derselbe Moises", der in Brighton so überzeugt hatte.

    Die Ankunft von Maresca als neuer Cheftrainer von Chelsea im vergangenen Sommer veränderte jedoch alles für Caicedo, da der Italiener ihn mit Enzo Fernandez tauschte und ihn zum defensiveren Mittelfeldspieler auf der Doppel-Sechs machte. Caicedo blühte in dieser strukturierteren Rolle in der vergangenen Saison auf, spielte mehr Pässe und gewann mehr Bälle als jeder andere Spieler in der Premier League.

    Caicedo wurde nach dem Erreichen der Top 4 verdientermaßen zum Spieler des Jahres von Chelsea gekürt, und niemand stellt mehr seinen Marktwert in Frage.

    Fazit: TOP