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Hinter den Kulissen zieht ein Mann die Fäden, auf der Suche nach dem besten Deal für seinen Schützling – und für sich selbst. Starberater Fernando Felicevich ist Sanchez' Agent und er hat bereits die Wechsel nach Barcelona und Arsenal eingefädelt, nachdem er den Stürmer aus Chile zu Udinese Calcio brachte.
Im Gegensatz zu Cristiano Ronaldos Berater Jorge Mendes oder Zlatan Ibrahimovics Berater Mino Raiola ist Felicevich weltweit kaum bekannt. Goal stellt den Mann vor, den Forbes 2017 auf seine Liste der einflussreichsten Agenten im Fußball auf Rang sechs stellte.
Wann wurde Felicevich ein Spielerberater?
Felicevich war nicht immer als Spielerberater im Fußballgeschäft unterwegs. Erst im Alter von 33 Jahren widmete er sich diesem Beruf. Zuvor hatte er in Argentinien erfolgreich Rugby gespielt und dann in Paris seinen MBA in Marketing gemacht. 2002 zog er nach Chile, wo er in der Werbeagentur McCann/Erikson anheuerte.
In Chile traf er auf seinen alten Freund Pablo Lenci, der ihm riet, von der Werbebranche ins Sportbusiness zu wechseln. Dank seiner Arbeit für Alexis und andere südamerikanische Spieler erwarb sich Felicevich den Ruf eines cleveren Geschäftsmanns, der aber gleichzeitig ein warmherziger Berater war, der sich um seine Schützlinge kümmerte. So bekam er erfolgreichere und namhaftere Klienten.
Felicevich verfolgt dabei folgenden Ansatz: Er nimmt von seinen Spielern kein Honorar für Hilfe oder Unterstützung, wenn sie ihn brauchen. Dafür streicht er einen gewissen Teil der Transfersumme ein, wenn ein Spieler den Verein wechselt. Daraus resultiert, dass er bei einem Wechsel von Alexis nun rund sechs Millionen Euro einstreichen dürfte.
Wo traf er Alexis Sanchez?
Felicevich hatte einige Spieler in Südamerika unter Vertrag, darunter Arturo Norambuena. Der war Mannschaftskamerad des damals 15 Jahre alten Alexis Sanchez in Cobreloa. Der Berater reiste in Alexis' Heimatstadt Tocopilla und traf sich mit der Mutter des Teenagers. Die Chemie zwischen der Familie und Felicevich stimmte und so wurde er zum Berater des Stürmers. 2006 half er dabei, den Wechsel von Sanchez zu Udinese Calcio einzufädeln.
Sanchez war damals noch sehr jung und der Serie-A-Klub sah ihn nicht als sofortige Verstärkung an, sondern als Investition in die Zukunft. Felicevich brachte ihn also auf Leihbasis bei Colo Colo unter. So sorgte er dafür, dass sich Sanchez in seiner Heimat bei regelmäßiger Spielpraxis weiterentwickeln konnte. Es folgte eine weitere Ausleihe von Udinese an River Plate, ehe er es in Italien 2008 in die erste Mannschaft schaffte.
Verhandelt Bayern München mit Gelson Martins?
In der Spielzeit 2010/11 schaffte Sanchez in Europa seinen Durchbruch, als er zwölf Treffer in der Serie A markierte und FIFA.com ihn vor Gareth Bale und Neymar zum vielversprechendsten Youngster der Welt kürte. Felicevich fädelte einen Transfer zum FC Barcelona ein. Damals war dort noch Pep Guardiola der Trainer und für den ersten Chilenen der Vereinsgeschichte überwiesen die Blaugrana 26 Millionen Euro Ablöse an Udinese.
In Barcelona haderte Sanchez mit der Konstanz. Dennoch war er weiterhin ein enorm gefragter Spieler und 2014 holte ihn der FC Arsenal für 42,5 Millionen Euro Ablöse in die Premier League.
Wer sind Felicevichs Klienten?
Getty ImagesDurch seine Freundschaft zu Sanchez und die gute Arbeit, die er für ihn leistete, kam Felicevich in Kontakt zu zahlreichen weiteren chilenischen Nationalspielern und mittlerweile repräsentiert er einige der größten Namen des Landes. Die Bundesligastars Arturo Vidal (Bayern München) und Charles Aranguiz (Bayer Leverkusen) gehören ebenso zu seinen Klienten wie Manchester Uniteds Stürmer Angelo Henriquez oder Mittelfeldspieler Gary Medel von Besiktas.
Felicevich war auch die treibende Kraft bei Claudio Bravos Transfer von Barcelona zu Manchester City im Sommer 2016. In Chile hat er zudem noch zahlreiche Spieler unter Vertrag, wie zum Beispiel Colo Colos Claudio Baeza und Cesar Fuentes von Universidad Catolica.
| Spieler | Klub |
|---|---|
| Alexis Sanchez | Arsenal |
| Arturo Vidal | Bayern München |
| Charles Aranguiz | Bayer Leverkusen |
| Gary Medel | Besiktas |
| Claudio Bravo | Manchester City |
| Angelo Henriquez | Atlas |
| Felipe Gutierrez | Real Betis |
| Eugenio Mena | Bahia |
| Fabian Orellana | Eibar |
| Cristobal Jorquera | Bursaspor |
| Claudio Baeza | Colo Colo |
| Alvaro Ramos | Club Leon |
| Cesar Fuentes | Universidad Catolica |
| Emiliano Vecchio | Santos |
| Rodrigo Millar | Monarcas Morelia |
| Christopher Toselli | Atlas |
| Sebastian Martinez | Huachipato |
| Sebastian Toro | Palestino |
| Cristian Gutierrez | Huachipato |
| Francisco Sierralta | Parma |
Wie reich ist Felicevich?
Im Forbes -Ranking der mächtigsten Berater im Sport landete er 2017 auf Rang 35. Sein Verdienst wurde mit 15,2 Millionen Euro angeben. Er unterhält Büros in Argentinien und Peru und plant, in naher Zukunft nach Brasilien zu expandieren.
Forbes nannte ihn "den König des südamerikanischen Fußballs", nur fünf Berater im Fußball lagen noch vor ihm. Sein "Gesamtwert", basierend auf seinen Klienten und dem Anteil, den er an ihren Einkünften und Transfers verdient, beziffert das Magazin auf 151,4 Millionen Euro. Den Spitzenplatz in der Rangliste teilten sich Baseball-Agent Scott Boras und Constantin Dumitrascu, der die Fußballstars Edinson Cavani, Philippe Coutinho und N'Golo Kante berät.
