Vor vier Jahren schied Südkorea noch als Gruppenletzer aus. Bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2018 in Russland peilte man das Achtelfinale an. Dabei warteten auf das Team von Trainer Shin Tae-Yong in Gruppe F die Nationalteams aus Schweden, Deutschland und Mexiko.
Nach dem Duell im Halbfinale der WM 2002 kam es auch zum Wiedersehen mit dem DFB-Team. Und obwohl man Deutschland zum Abschluss schlagen konnte, wurde es nichts mit dem Achtelfinale. Immerhin wurde man aber auch nicht Letzter in der Gruppe.
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Goal liefert Euch alle Informationen rund um das Turnier und gibt Euch einen Überblick über die südkoreanische Nationalmannschaft. Hier findet Ihr den WM-Kader, den Spielplan, die Ergebnisse und die Tabelle der Gruppe F. Zudem gibt es alle Spiel-Highlights auf DAZN.
Der WM-Kader von Südkorea
Bei Welt- und Europameisterschaften dürfen die Trainer jeweils 23 Akteure für die Endrunde nominieren. Shin Tae- Yong hatte sich mit Koo Ja-Cheol (Augsburg) sowohl für einen Spieler aus Deutschland als mit Hwang Hee-Chan (Salzburg) auch für einen Spieler aus Österreich entschieden.
Der große Star der Mannschaft war aber zweifelsohne der ehemalige Leverkusen-Stürmer Son Heung-Min, der seit Sommer 2015 in der Premier League für Tottenham Hotspur spielt.
1 | Kim Seung-Gyu | Tor | Vissel Kobe |
21 | Kim Jin-Hyeon | Tor | Cerezo Osaka |
23 | Jo Hyeon-Woo | Tor | Daegu FC |
22 | Go Yo-Han | Abwehr | FC Seoul |
12 | Kim Min-Woo | Abwehr | Sangju Sangmu |
19 | Kim Young-Gwon | Abwehr | Guangzhou Evergrande |
6 | Park Joo-Ho | Abwehr | Ulsan Hyundai |
4 | Oh Ban-Suk | Abwehr | Jeju United |
5 | Yun Young-Sun | Abwehr | Seongnam FC |
2 | Lee Yong | Abwehr | Jeonbuk Hyundai |
20 | Jang Hyun-Soo | Abwehr | FC Tokyo |
3 | Jeong Seung-Hyeon | Abwehr | Sagan Tosu |
14 | Hong Chul | Abwehr | Sangju Sangmu |
13 | Koo Ja-Cheol | Mittelfeld | FC Augsburg |
16 | Ki Sung-Yeong | Mittelfeld | Swansea City |
18 | Moon Seon-Min | Mittelfeld | Incheon United |
10 | Lee Seung-Woo | Mittelfeld | Hellas Verona |
17 | Lee Jae-Sung | Mittelfeld | Jeonbuk Hyundai |
15 | Jeong Woo-Young | Mittelfeld | Vissel Kobe |
8 | Ju Se-Jong | Mittelfeld | Asan Mugunghwa |
9 | Kim Shin-Wook | Angriff | Jeonbuk Hyundai |
7 | Son Heung-Min | Angriff | Tottenham Hotspur |
11 | Hwan Hee-Chang | Angriff | RB Salzburg |
Südkorea: WM-Spielplan und Ergebnisse
Gruppe F | Schweden - Südkorea | 1:0 (0:0) | TV: ARD und Live-Stream |
Gruppe F | Südkorea - Mexiko | 1:2 (0:1) | TV: ARD und Live-Stream |
Gruppe F | Südkorea - Deutschland | 2:0 (0:0) | TV: ZDF und Live-Stream |
WM-Tabelle der Gruppe F
POS | LAND | SPL | S | U | N | TOR | DIF | PKT |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 3 | 2 | 0 | 1 | 5:2 | +3 | 6 |
2 | Mexiko | 3 | 2 | 0 | 1 | 3:4 | -1 | 6 |
3 | Südkorea | 3 | 1 | 0 | 2 | 3:3 | ±0 | 3 |
4 | Deutschland | 3 | 1 | 0 | 2 | 2:4 | -2 | 3 |
Der Gruppensieger und der Gruppenzweite einer jeden Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale der FIFA-WM. Sollten zwei Teams punktgleich sein, entscheidet zunächst das Torverhältnis. Ist dieses auch gleich, hat die Mannschaft mit den mehr erzielten Toren den Vorteil. (z.B. 7:4 vor 5:2). Erst dann käme der direkte Vergleich ins Spiel.
Der Sieger der Gruppe F muss dabei am Dienstag, den 3. Juli um 16 Uhr in St. Petersburg gegen den Zweiten der Gruppe E ran. Der Zweite der Gruppe F spielt bereits einen Tag zuvor am Montag, den 2. Juli in Samara gegen den Sieger der Gruppe E.
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Südkorea bei der WM 2018: Das Team-Porträt
Bei der letzten und einzigen WM-Sternstunde seines Heimatlandes war Südkoreas Star-Stürmer Heung-Min Son gerade einmal neun Jahre alt. Wir schreiben das Jahr 2002 und die Fußball-Welt der Asiaten war noch in Ordnung.
Zwar hatte ein gewisser Michael Ballack die Turnier-Sensation Südkorea gerade im Halbfinale aus dem Heim-Turnier geschossen, doch der völlig unerwartete vierte Platz sollte die Tränen recht schnell trocken. 16 Jahre später und unmittelbar vor dem nächsten WM-Duell mit den Deutschen ist vielen Fans wieder zum Heulen zumute. Denn Südkoreas Fußballer sind nur noch ein Schatten von einst.
"Bei der WM sind alle Mannschaften stärker als wir, und wenn wir einfache Tore kassieren, werden wir ernsthafte Probleme bekommen", sagte Son, mittlerweile 25 Jahre alt und bei Tottenham Hotspur unter Vertrag. Aber das mit den einfachen Toren ist so eine Sache.
Immerhin trifft Südkorea in der Gruppenphase der WM in Russland nicht nur auf die deutschen Weltmeister (27. Juni in Kasan), sondern auch auf Schweden (18. Juni in Nischni Nowgorod) und Mexiko (23. Juni in Rostov am Don). Beide Nationen sind nicht gerade für ihre schwachen Angriffsreihen bekannt. Also was tun?
Sükorea als geschlossene Mannschaft
Die Idee ist, die individuellen Schwächen über die Mannschaft zu kompensieren. "Ich möchte betonen, wenn alle 23 Spieler Extra-Einsatz zeigen, müssen wir vor keinem Team in der Welt Angst haben", sagte Südkoreas Nationaltrainer Shin Tae-Yong: "Mit einer Friss-oder-Stirb-Einstellung auf dem Platz werden wir nicht einfach einbrechen, auch wenn unser Gegner Deutschland, die Nummer eins der Welt, ist." Shins Kämpferherz ist bemerkenswert, jedoch wird sich zeigen, wie wehrhaft sich die Nummer 61 der FIFA-Weltrangliste (hinter Ländern wie Burkina Faso und Jamaika) tatsächlich zeigt.
Immerhin hätte es Südkorea fast gar nicht erst zu seiner neunten WM-Teilnahme geschafft. Shins deutscher Vorgänger Ulli Stielike war erst im Juni 2017 gefeuert worden, da die WM nach Qualifikations-Pleiten im Iran, China und Katar (!) stark gefährdet war.
Südkorea nicht in Top-Form
Mit Ach und Krach (zweimal 0:0 gegen den Iran und Usbekistan) hievte Shin die Mannschaft noch auf Rang zwei ihrer Gruppe. Das direkte WM-Ticket war gesichert; seit 1986 war Südkorea immer dabei.
Doch ist in Russland nicht irgendwie mehr drin als das sang-und klanglose Vorrunden-Aus? Eigentlich nicht, außer Son spielt eine WM vom anderen Stern. Ob er dem früheren Leverkusener und Hamburger zwei oder nur einen Partner zur Seite stellt, weiß Shin noch nicht. Offensiv wird neben Son vor allem der Augsburger Ja-Cheol Koo gefragt sein.
Einer, der weiß, wie das Toreschießen geht, ist Südkoreas Legende Bum-Kun Cha. Aber der 64-Jährige gibt sich eher verhalten. Als "krasser Außenseiter" gehe seine Heimat ins Duell mit Deutschland, sagte er im SID -Gespräch. "Wir haben Angst", sagte der Ex-Frankfurter sogar.
Nach der Auslosung sei er "nicht ganz so glücklich gewesen, mit der besten Mannschaft der Welt in einer Gruppe zu spielen". Zu Recht, denn am Ende könnte den Südkoreanern wieder mal nur die Erinnerung an 2002 bleiben.