2018-06-15 LopeteguiGetty Images

Real Madrid plant wohl ohne Ersatz für Cristiano Ronaldo: Ob das gut geht?


KOMMENTAR

Als es tatsächlich passierte, als am 10. Juli offiziell klar war, dass Cristiano RonaldoReal Madrid nach neun Jahren in Richtung Juventus Turin verlässt, erwarteten eigentlich alle, dass die Königlichen mal wieder einen spektakulären Transfer eintüten werden, um einen Nachfolger für den Portugiesen an Land zu ziehen. Eigentlich.

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Offenbar aber wird das in diesem Sommer gar nicht passieren. Neymar, Kylian Mbappe, Eden Hazard, Harry Kane - die größten Namen, die als Ersatz für den Superstar gehandelt wurden, sie werden wohl nicht kommen. "Real wird jetzt keine verrückte Summe für nur einen Spieler ausgeben. Sie legen es nicht drauf an, einen Ersatz für Ronaldo zu holen", weiß Goal-Experte Gorka Posada.

Und passend dazu konstatierte Julen Lopetegui, neuer Trainer des Champions-League-Siegers, zuletzt im Rahmen der USA-Reise: "Ich kann ihnen sagen, dass es eine spannende Aufgabe ist, das Team ohne Cristiano neu zu erfinden, um ein wettbewerbsfähiges Team zu schaffen, mit maximalem Ehrgeiz, um alle Titel zu erringen. Wir sind begeistert von den Spielern, die wir haben."

Real ohne Cristiano Ronaldo: Ensemble ohne Tormaschine

Irgendwo eine erfrischende Herangehensweise, vor allem in diesen schnelllebigen Zeiten. Einfach mal dem Personal vertrauen, das man zur Verfügung hat, das zweifellos auch riesige Qualität hat. Und doch - zumal ein Klub wie Real Madrid in jeder Saison nach dem Maximum strebt - stellt man sich die Frage: Kann das gut gehen?

Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass Real ohne Ronaldo keine vier Champions-League-Titel in den letzten fünf Jahren gewonnen hätte. Er war die Tormaschine, die größte Furcht des Gegners, vor allem in den entscheidenden Partien. Ein Faktor, den die Madrilenen nun verloren haben.

Klar, eine Garantie, dass ein Kane oder ein Neymar sofort in gleichem Maße das königliche Starensemble getragen hätten, kann niemand garantieren. Aber sie wären wahrscheinlich zumindest nahe herangekommen. Während Isco, Marco Asensio oder Gareth Bale zwar Spieler von Weltklasseformat, von der Effektivität Ronaldos aber weit entfernt sind.

Ohne Ronaldo: Wie Real Madrid 2018/19 wohl spielen wird:

Real Madrid 2018/19

Isco, Bale und Asensio waren in den letzten beiden Spielzeiten gemeinsam bei 113 Toren direkt involviert. Eine stolze Zahl. Aber Ronaldo alleine war in selbigem Zeitraum an 105 Treffern, also an beinahe genau so vielen direkt beteiligt.

Real muss seine Spielweise unter Lopetegui knallhart umstellen. Weg davon, offensive Bemühungen auf Ronaldo auszurichten, hin zu mehr Flexibilität, mehr Lastenverteilung.

Etwas, wozu die Königlichen ob des Spielermaterials natürlich in der Lage sind. Und doch wird man bekanntlich speziell im Bernabeu an Erfolgen, an Titeln gemessen. Die Grundvoraussetzung dafür sind Tore. Tore, die Ronaldo immer wie selbstverständlich gewährleistet hat, fallen fortan weg. Und es wird eine Mammutaufgabe, sie zu kompensieren, ohne einen Ersatz zu holen. So mancher würde das auch riskant nennen.

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