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Von Alexandre Lacazette, Karim Benzema und Anthony Martial über Samuel Umtiti und Hatem Ben Arfa zu Corentin Tolisso: Lyons Talentschmiede produziert immer wieder neue herausragende Youngster und das wird wohl auch in Zukunft so sein.
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Mit Houssem Aouar hat der Klub nun einen neuen Rohdiamanten gefunden.
In der ersten Mannschaft des französischen Erstligisten gibt es aktuell jede Menge junge Superstars, die in der Fußball-Welt aller Voraussicht nach für Furore sorgen werden.
Der begehrte Nabil Fekir spielt dort neben Mariano, Maxwell Cornet, Tanguy Ndombele und Lucas Tousart – und alle Fünf sind jünger als 25 Jahre. Es ist aber der 19-jährige Aouar, der momentan den meisten Gesprächsstoff liefert.
Der vielseitige Youngster, der aus einem Vorort von Lyon stammt, dreht allerdings trotz seines Durchbruchs nicht durch. Er verriet zuletzt, dass er noch bei seiner Mutter lebt, die ihn auf dem Boden hält.
GettyAouar ist in dieser Saison richtig durchgestartet und hat dafür gesorgt, dass Lyon in der Liga und auch in Europa glänzen konnte. Seine Spielweise hat ihm Vergleiche mit dem ebenfalls eher klein geratenen Philippe Coutinho eingebracht.
Wenn man ihn spielen sieht, versteht man, warum das so ist. In der Zentrale ist Aouar ein Arbeitstier, das auch gerne mal auf dem Flügel auftaucht, um von dort wieder nach innen zu ziehen. Aouar selbst sagt von sich, dass er sich "auf alles einstellt", wenn er auf dem Platz steht.
Und das hat er bislang durchaus erfolgreich geschafft. Als Spielmacher aus der Tiefe hat er sein Spiel kompletter gemacht und sich dabei weiterentwickelt. Er sieht in Lyon-Legende Juninho sein Vorbild – und natürlich in Zinedine Zidane, der genau wie er algerische Wurzeln hat. Den Einfluss der Beiden sieht man in seinem Spiel.
Wettbewerbsübergreifend hat er 44 Pflichtspiele für OL in dieser Saison bestritten, dabei sieben Tore erzielt und sechs weitere vorbereitet – eine beeindruckende Bilanz.
Ein Ballverlust in der Zentrale ist für ihn auch ein eher untypisches Ereignis: Aouar brachte in der Ligue 1 85,7 Prozent seiner Pässe an den richtigen Mann. Er stand dabei länger auf dem Platz als 18 seiner Teamkollegen aus dem OL-Kader.
GOALZunächst war davon ausgegangen worden, dass er in Lyon in dieser Saison nur wenige Möglichkeiten erhalten würde, doch nachdem Spieler wie Corentin Tolisso, Maxime Gonalons und Rachid Ghezzal den Klub im vergangenen Sommer verlassen hatte, nutzte Aouar seine Chance auf beeindruckende Art und Weise.
In der vergangenen Saison hatte er schon beim 7:1 in der Europa League gegen AZ Alkmaar nur eine Woche nach seinem Debüt sein erstes Tor für Lyon erzielt, indem er den gegnerischen Torhüter aus spitzem Winkel tunnelte.
Sein erstes Tor in der Ligue 1 machte er dann im September, als er gegen Dijon nachrückte und beim verrückten 3:3-Unentschieden erfolgreich abschloss. Sein Aufstieg bei OL ist jedenfalls nicht unbemerkt geblieben: Barcelona und Liverpool sollen sich schon mit ihm beschäftigen. "Ich bekomme diese Gerüchte genau wie Sie mit. Ich habe schließlich Ohren", sagte Aouar.
Lyon ist aber wohl immer noch der beste Platz für ihn, um sein Spiel weiterzuentwickeln und von einem Talent zu einem echten Star zu reifen. Und das ist genau das, was er in absehbarer Zeit werden kann.


