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Im Schatten von Neymar, Cavani und Mbappe: Die famosen Sturmtrios der Ligue 1


HINTERGRUND

466.500.000 Euro. Fast eine halbe Milliarde Euro Ablöse zahlt(e) Frankreichs Top-Klub Paris Saint-Germain für seinen Mega-Angriff bestehend aus den Superstars Edinson Cavani, Neymar und Kylian Mbappe . Kein anderes Team der Welt investierte solch eine Mega-Summe in sein Sturmtrio. Allein für den brasilianischen und den französischen Nationalspieler legen die Franzosen über 400 Millionen Euro auf den Tisch und kaufen sich damit sowohl das teuerste als auch das offenbar beste Sturmtrio zusammen, dass die Ligue 1 zu bieten hat.

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Allerdings besagt eine alte Fußball-Weisheit von Otto Rehhagel aus dem Jahr 1995: "Geld allein schießt keine Tore.“ Doch längst findet sich dieser Satz in der Schublade der altgedienten Zitate wieder. Nur noch Fußball-Romantiker nehmen diese Weisheit, die heutzutage kaum noch Bestand hat, in den Mund.

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Denn Paris hat es vorgemacht und investierte fast eine halbe Milliarde Euro in neues Offensiv-Personal – Tore garantiert. Cavani kickt seit 2013 in der französischen Hauptstadt. 135 Tore in 203 Pflichtspielen sind eine deutliche Ansage des Uruguayers, den man für 64,5 Millionen Euro vom SSC Neapel holte.

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Auch Neymar kommt mit der Empfehlung von 105 Toren und 80 Vorlagen in 186 Spielen für den FC Barcelona nach Paris. 222 Millionen Euro ließ man sich die Dienste des Brasilianers kosten – Weltrekord. Bereits in seinen ersten drei Auftritten beeindruckte er mit drei Treffern und ebenso vielen Vorlagen. Neymar und Cavani sind an 13 der 14 Saisontreffer der Pariser in der aktuellen Spielzeit direkt beteiligt.

Mit Mbappe hat man sich nun den nächsten Hochkaräter gegönnt. Der 18-Jährige zählt zu den talentiertesten Spieler der Welt. Mit einer Ablöse von 180 Millionen Euro, die im kommenden Sommer fällig wird , ist er zudem der teuerste Teenager der Welt.

Am Freitagabend gegen den FC Metz (20.45 Uhr im LIVETICKER ) steht der Rekord-Angriff wohl zum ersten Mal gemeinsam auf dem Platz. Können die anderen Ligue-1-Klubs da überhaupt noch mithalten?

Goal wirft einen Blick auf die famosen Sturmtrios der Top-Teams AS Monaco, Olympique Lyon, Olympique Marseille und Girondins Bordeaux.


AS Monaco: Radamel Falcao, Thomas Lemar, Keita Balde


FALCAO MONACO TOULOUSE 04082017Getty

Trotz der anmutenden Übermacht von Paris Saint-Germain braucht sich die AS Monaco keinesfalls zu verstecken. Immerhin ist der Klub aus dem Fürstentum der amtierende französische Meister. Davon beflügelt, tritt die Mannschaft von Trainer Leonardo Jardim auch in dieser Saison entsprechend auf – vier Spiele, vier Siege, 14 Tore.

Dafür hauptverantwortlich: Thomas Lemar und Radamel Falcao. Beide Angreifer waren in den ersten vier Partien an neun der 14 Treffer beteiligt, allein der kolumbianische Mittelstürmer erzielte die Hälfte aller Tore und ist damit in überragender Form.

Ebenso Lemar, der eine sensationelle Meisterschaftssaison hinter sich hat und in der aktuellen Spielzeit dort anknüpfen will, wo er vor der Sommerpause aufgehört hat. Dafür lehnte er sogar einen Wechsel zum FC Arsenal, der 100 Millionen Euro für den 21-Jährigen bot , ab.

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" Ich bin sehr glücklich hier. Ich werde mich jetzt um eine gute Saison mit meinem Verein kümmern und versuchen, dort in meiner Karriere den nächsten Schritt in der Entwicklung zu machen “, erklärt der Linksaußen, dessen Aufgabe es ist, die entscheidenden Impulse im Spiel nach vorne zu setzen und Mittelstürmer Falcao mit genialen Zuspielen zu füttern, gegenüber Canal+ .

Ergänzt wird das Duo durch Neuzugang Keita Balde, der am Samstag im Auswärtsspiel gegen OGC Nizza das erste Mal mit seinen neuen Sturmpartnern auflaufen könnte. Der Senegalese kommt mit der Empfehlung von 16 Treffern in 31 Serie-A-Spielen von Lazio Rom. Der 22-jährige Angreifer kann in der Offensive nahezu alle Positionen bekleiden, ist vielseitig einsetzbar. Er soll die Lücke schließen, die Mbappe hinterlassen hat. Das Potenzial dafür bringt er auf alle Fälle mit.


Olympique Lyon: Mariano Diaz, Bertrand Traore, Memphis Depay


Mariano Diaz Olympique LyonGetty Images

28 Tore erzielte Alexandre Lacazette in der vergangenen Saison für Olympique Lyon. Doch der Mittelstürmer ist seit diesem Sommer Geschichte. Er schloss sich für 53 Millionen Euro dem FC Arsenal an. Doch die Franzosen investierten klug und holten mit Mariano Diaz (acht Millionen Euro) und Bertrand Traore (zehn Millionen Euro) zwei vielversprechende Spieler für vergleichsweise wenig Geld, die den Unterschied ausmachen können.

Der 24-jährige Diaz ist ein klassischer Mittelstürmer, ausgebildet bei Real Madrid. Schon in den ersten vier Spielen stellte er seine enorme Qualität unter Beweis: Drei Treffer sprechen für sich. Auch Traore, der in der vergangenen Saison ein entscheidender Faktor in einer erfolgreichen Saison bei Ajax Amsterdam war, bringt das Team von Trainer Bruno Genesio weiter. Einen Treffer konnte der Rechtsaußen bisher erzielten. Das sehenswerte Freistoßtor gegen Girondins Bordeaux wird wohl in jedem Saisonrückblick auftauchen. "Ich treffe solche Freistöße regelmäßig", verspricht er.

Komplettiert wird der OL-Angriff von Memphis Depay. Der Niederländer kommt über die rechte Außenbahn. Trotz seiner erst 23 Jahre zählt er zu den erfahrenden Akteuren im Lyoner Team. 31 Länderspiele stehen für Niederländer zu Buche, dazu kommen 53 Einsätze für Manchester United. Bei Olympique scheint Depay endlich sein Glück gefunden zu haben. Zwei Treffer hat er bereits vorbereitet und einmal durfte er sich selbst als Torschützen feiern.


Girondins Bordeaux: Alexandre Mendy, Malcom, Francois Kamano


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Nach vier Spielen hat Girondins Bordeaux neun Treffer auf dem Konto. Ebenso viele Punkte hat der Klub aus dem Südwesten Frankreichs bisher sammeln können. Doch das Sturmtrio um Alexandre Mendy, Malcom und Francois Kamano kam noch nicht richtig in Fahrt. Nur drei Tore wurden durch die Bordeaux-Stürmer erzielt. Jedoch gelang es dem Trio, sechs Treffer vorzubereiten.

Star der Offensive ist der Brasilianer Malcom, der zu den vielversprechendsten Talenten im Weltfußball zählt. Im Sommer wurde der 20-Jährige stark mit einem Wechsel zu Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Medienberichten zufolge standen 40 bis 50 Millionen Euro für das Offensiv-Talent im Raum. Doch ein Wechsel kam nicht zustande.

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"Ich habe hier einen bis 2020 gültigen Vertrag. Ich werde in Bordeaux bleiben“, erklärte der Junioren-Nationalspieler, der als Rechtsaußen im Team von Trainer Jocelyn Gourvennec gesetzt ist. Das Vertrauen zahlte er in den ersten vier Spielen bereits mit fünf Scorerpunkten zurück.

Komplettiert wird der Girondins-Angriff durch Mendy und Francois Kamano. Ersterer konnte allerdings noch nicht überzeugen. Bisher bejubelte er lediglich einen Treffer. Ob er den Angriff des französischen Erstligisten wirklich verstärken kann, bleibt abzuwarten. Doch dazu sind auch seine Nebenleute gefragt. Sowohl Malcom als auch Kamano sollen den Mittelstürmer mit Flanken und genialen Pässen füttern. Gerade der Rechtsaußen aus dem westafrikanischen Guinea ist gefordert. Seine drei Vorlagen in den ersten vier Partien sind vielversprechend.


Olympique Marseille: Dimitri Payet, Florian Thauvin, Valere Germain


dimitri payet olympique marseille ligue 030117Getty Images

Im Vergleich zu den anderen vier Teams ist Olympique Marseille am schlechtesten in die neue Saison gestartet, nach viel Spieltagen stehen für die ambitionierten Südfranzosen erst sieben Punkte zu Buche, wobei man trotz vielversprechender Offensive lediglich sechs Treffer erzielen konnte.

Ein Grund für durchwachsenen Saisonstart ist der angeschlagene Star im Team: Dimitri Payet. Der französische Nationalspieler konnte in dieser Ligue-1-Saison bisher nur 45 Minuten für Marseille auf dem Platz stehen. Ein Tor oder eine Vorlage gelang ihm dabei nicht.

Dass Payet allerdings die Klasse hat, um Marseille weiterzuhelfen, hat er in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit eindrucksvoll bewiesen. In 15 Partien gelangen dem 30-Jährigen, der seinen Wechsel im Winter von West Ham United an die Cote d’Azur erzwang, vier Treffer und drei Vorlagen, womit er entscheidenden Anteil an der Europa-League-Qualifikation seines Klubs hatte.

Payet zur Seite stehen Florian Thauvin und Valere Germain – zwei vielversprechende Offensivakteure. Letzterer kam im Sommer von der AS Monaco, bei der er sich trotz namhafter Konkurrenz zum Stammspieler entwickelte und 60 Pflichtspiele bestritt. Seine enorme Qualität hat der 27-Jährige auch in den ersten Spielen für seinen neuen Arbeitgeber bereits unter Beweis gestellt. In vier Partien gelangen ihm zwei Vorlagen. Und in der Qualifikation zur Europa League glänzte er bereits mit fünf Treffern in ebenso vielen Einsätzen.

Allerdings ist der Mittelstürmer zunehmend auf seine Nebenleute angewiesen. Während Payet über links kommt, wirbelt Thauvin auf der rechten Außenbahn. Der 24-Jährige war bereits in der vergangenen Saison absoluter Stammspieler. Trotz des nur mäßigen Starts in die aktuelle Spielzeit ist er einer der herausstechenden Akteure im Kader von Olympique. In wettbewerbsübergreifend sieben Spielen bereitete er fünf Treffer vor und erzielte zwei Tore selbst.

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