Pedro Fluminense

Fluminense-Angreifer Pedro: Auf Lewandowskis Spuren?


HINTERGRUND

Kaum eine Nummer steht im Fußball mehr für das Prädikat "Weltklasse" – die Rede ist von Brasiliens ruhmreicher '9'. Romario oder Ronaldo sind dabei nur zwei Namen, die sofort mit ihr assoziiert werden. Doch seit der Weltmeisterschaft 2006 hakt die Produktion im Sturmzentrum gewaltig. Bei der WM 2010 in Südafrika versuchte sich Luis Fabiano, vier Jahre später wurde mit Fred als Mittelstürmer wohl der Tiefpunkt in der Sturm-Historie der Selecao erreicht.

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Seit gut zwei Jahren ruhen die Hoffnungen auf Gabriel Jesus von Manchester City. Auch der ehemalige Bundesliga-Spieler Roberto Firmino hat sich unter Jürgen Klopp in Liverpool zu einem der besten Stürmer der Premier League entwickelt. Unantastbar ist vor allem bei den Selecao-Fans (noch) keiner von beiden – vor allem nach Jesus' durchaus enttäuschender WM in Russland.

Jesus ist zugegebenermaßen erst 21 Jahre alt und spielt mit Pep Guardiola unter einem der besten Coaches der Welt. Das Ende seiner Entwicklung dürfte also längst nicht erreicht sein, und dennoch schickt sich in der heimischen Liga in Brasilien derzeit ein Stürmer an, ein ernsthaftes Thema für die Nationalmannschaft zu werden.

Pedro Guilherme Abreu dos Santos – kurz Pedro – von Fluminense Rio de Janeiro schießt sich in der Campeonato Brasileiro Serie A derzeit ins Rampenlicht. Zehn Tore und der Platz an der Sonne in der Torschützenliste haben bereits einige europäische Klubs auf den 21-Jährigen aufmerksam werden lassen. Zuerst wurde von einem Interesse von Girondins Bordeaux berichtet, später stiegen auch Olympique Lyon und jüngsten Berichten zufolge sogar Borussia Dortmund in das Rennen um das Fluminense-Eigengewächs ein.

Pedro Fluminense

"Er hat alles, was ein Angreifer braucht: Größe, Stärke und einen eiskalten Abschluss", schwärmte mit Magno Alves ein Ex-Stürmer des Rio-Klubs zuletzt gegenüber NetFlu . "Sein Kopfballspiel kann er noch deutlich verbessern, aber er ist noch jung. Generell hat er sich bereits sehr gut entwickelt."

Wenn man Pedro spielen sieht, sind Parallelen zu Robert Lewandowski nicht zu leugnen. Ähnlich wie der Pole zeigt er sich sehr stark darin, den Ball als vorderste Spitze unter Bedrängnis der Verteidiger festzumachen und auf seine nachziehenden Mitspieler zu warten.

Beide sind 1,85 Meter groß, verfügen über eine gute Technik, sind Rechtsfuß und können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Strafraums Tore erzielen. Deshalb verwundert es wenig, dass der BVB bei seiner Suche nach einem Angreifer offenbar auch über Pedro nachdenkt.

Pedros Ausstiegsklausel liegt bei 50 Millionen Euro

Nach Informationen von Fox Sports wurde der bis 2021 unter Vertrag stehende Mittelstürmer zuletzt von den Schwarz-Gelben beobachtet und konnte dabei überzeugen. Beim 1:1 gegen Esporte Clube Bahia erzielte er den einzigen Treffer für seine Farben, auch Vertreter der Selecao waren anwesend, könnte er aufgrund seiner Statur die komplementäre Option zu Jesus und Firmino darstellen.

"Es ist mir egal, welches Team mich beobachtet. Ich versuche nur, eine gute Rolle für Fluminense zu spielen und Tore zu erzielen", sagte er gegenüber Globo Esporte nach dem Spiel bescheiden.

Die im Vertrag verankerte Ausstiegsklausel liegt bei 50 Millionen Euro, doch wie Fox Sports weiter berichtet, wäre der brasilianische Erstligist ab einer Summe von 20 Millionen Euro gesprächsbereit. Ein 8,5-Millionen-Euro-Angebot aus Bordeaux wurde bereits vor einiger Zeit abgelehnt, doch nach dem Verkauf von Malcom stellt der Ligue-1-Klub weiterhin eine Konkurrenz für die Dortmunder dar.

Im Südwesten Frankreichs hofft man darauf, die aus vorherigen Deals entstandene gute Beziehung zu den Brasilianern nutzen zu können, um Pedro nach Bordeaux zu holen. Nach Goal -Informationen wurde bereits ein verbessertes Angebot über 13,5 Millionen Euro eingereicht, außerdem soll Fluminense einen höheren Prozentsatz der Ablösesumme bei einem möglichen Weiterverkauf von Pedro erhalten.

Der BVB muss sich also ins Zeug legen, soll Pedro künftig in Deutschland auf Torejagd gehen. Dass der Klub das perfekte Sprungbrett für relativ unbekannte Stürmer sein kann, beweisen die Entwicklungen von Lucas Barrios, Pierre-Emerick Aubameyang und eben Lewandowski eindrucksvoll.  

Sollten Pedros Qualitäten tatsächlich bald beim Bundesligisten zu bestaunen sein, wäre er nicht länger nur spielerisch auf Lewandowski Spuren, sondern würde auch denselben Weg wie der sechsmalige Torschützenkönig einschlagen. Gegen eine ähnliche Entwicklung wie beim Polen hätten sicherlich auch die Anhänger der Selecao nichts.

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