Mariano Diaz Lyon Rennes

Die reale Gefahr: Ligue-1-Talent Mariano Diaz

Es gibt auch eine Karriere nach Real Madrid. Alvaro Morata, Marcos Alonso und Juan Mata haben das schon bewiesen.

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Für junge Spieler erscheint der Abschied aus der Jugendabteilung des weltberühmten Klubs oft wie das Karriereende, bevor die Laufbahn eigentlich richtig begonnen hat. Es gibt aber genügend Beispiele, die zeigen, dass das nicht der Fall ist.

Mit Sicherheit hofft auch Mariano Diaz darauf, dass er später einmal zu den Spielern gezählt wird, die es im Santiago Bernabeu nicht geschafft, aber danach bei einem anderen guten Klub geglänzt haben. 

Nach fünf Jahren in Spaniens Hauptstadt, in denen er nur acht Liga-Einsätze und ein Tor verbuchen konnte, ging er im Sommer nach Lyon. Die Ablösesumme betrug nur acht Millionen Euro, doch die Erwartungen in Frankreich an ihn waren  hoch, denn schließlich musste er sich zum Nachfolger von Alexandre Lacazette aufschwingen.

"Wir beobachten ihn schon einige Zeit", gab Lyons Präsident Jean-Michel Aulas im Juni zu, der Vertrag geschlossen wurde. “Karim Benzema und Zinedine Zidane haben uns Gutes über ihn erzählt", ergänzte er.

"Nach Meinung von Zinedine und Karim ist er ein Spieler auf einem sehr hohen Niveau. Er ist jung, stark und sehr ambitioniert. Es wäre ein echter Coup für Lyon, ihn zu holen. Außerdem würde nicht allzu viel von ihm erwartet werden", meinte Aulas.

Mariano Diaz Real Madrid Cultural Copa del ReyGetty

Frankreichs Nationalstürmer Lacazette erzielte 100 Ligue-1-Tore für OL, aber Mariano hat sich bereits mit Nachdruck auf die Spur des Torjägers begeben. Er ist zwar erst ein paar Monate im Rhone-Tal, doch er hat bislang schon sechsmal getroffen, darunter gleich ein Doppelpack gegen Straßburg.

Mit seinen vier Toren in den ersten fünf Spielen gelang ihm der beste Saisonstart eines Lyon-Stürmers in den vergangenen 20 Jahren. Er konnte eine bessere Bilanz aufweisen als Spieler wie Lacazette, Lisandro Lopez und Giovanni Elber.

Der Deal für Diaz war ein Wagnis für Aulas, doch inzwischen sieht es so aus, als ob der erfahrene Präsident wieder einmal einen Glücksgriff getan hätte.

"Es gab Zweifel, aber das ist klar, denn er hat nicht oft in LaLiga gespielt", sagte Aulas im September. "Aber es gab keine Zweifel bei uns. Es ist für uns keine Überraschung, sondern eine Bestätigung der Dinge, die wir von ihm kannten."

Obwohl Diaz als Ersatz für den neuen Arsenal-Stürmer geholt wurde, ist er ein ganz anderer Spielertyp. Und deshalb musste Lyon den Stil umstellen.

Lacazette ist ein dynamischer Angreifer, der sich meist ganz vorne im Angriff zeigt. Er kann seine Teamkollegen mit Kombinationen einbinden oder ihnen mit seinen Bewegungen ohne Ball Raum verschaffen. Mariano ist eher ein echter Stürmer, einer, der sich im Strafraum aufhält und auf seine Gelegenheiten wartet.

Mariano Diaz Lyon Guingamp Ligue 1 10092017Getty

"Er ist ein richtiger Torjäger", sagte Lyons Gerald Baticle Eurosport. "Wenn andere vielleicht über einen Pass nachdenken, ist seine erste Idee, eine Chance zu suchen, um auf das Tor zu schießen. Sein ganzes Spiel dreht sich um das Tor", fügte er hinzu.

"Natürlich muss er bei der Ballannahme öfter den Kopf hochnehmen, um zu schauen, wer sich wo befindet, damit er bessere Entscheidungen treffen kann. Aber mit seinen Solo-Aktionen ist er stark, denn er kann die gegnerischen Linien durchbrechen", sagte Baticle.

Nabil Fekir, der wohl beste Lyon-Spieler in den ersten Wochen der neuen Saison, hatte sonst immer mit Lacazette das gefährlichste OL-Duo gebildet. Er lobte den Neuzugang ebenfalls.

"Unser Verhältnis ist perfekt. Er ist ein sehr guter Spieler - aber ganz anders als Alex", sagte er. "Er muss noch lernen, dass er Energie sparen kann, wenn er sich auch einmal auf seine Teamkollegen verlässt", so Fekir.

Bei seinem Spielstil ist aber auch klar, dass Mariano in der Kritik steht, wenn er einmal länger nicht trifft.

"Er ist kräftig, sein Timing in der Luft stimmt, aber auf engem Raum hat er Probleme. Für einen Stürmer ist das das Schwierigste: Er muss sich entwickeln und seinen Bewachern schneller entwischen", meinte Bernard Lacombe, Lyons Rekord-Torschütze, bei L’Equipe. Mariano war gegen PSG torlos geblieben und war nicht richtig im Spiel seiner Mannschaft eingebunden gewesen.

Mariano Diaz Lyon Rennes

Zweifelsohne hat Mariano noch das Potenzial, sich weiterzuentwickeln, denn er hat noch nicht viele Spiele regelmäßig in einer ersten Mannschaft absolviert. Das Potenzial und die Ambitionen des 24-Jährigen sind schon sichtbar geworden.

Seine Länderspielkarriere für die Dominikanische Republik hat er nach einem einzigen Einsatz in einem Freundschaftsspiel gegen Haiti, bei dem er traf, schon beendet. Er möchte sich nicht die Möglichkeit verbauen, für Spanien in einem Pflichtspiel aufzulaufen.

"Das ist eine Saison vor einer WM. Es wäre großartig, wenn ich dort hin dürfte. Ich habe noch nicht mit Trainer Julen Lopetegui gesprochen, aber ich weiß, dass ich beobachtet werde", sagte Mariano.

"Es gibt noch nichts Konkretes", sagte er Le Progres. “Das dominikanische Team kontaktiert mich oft, aber ich habe mich für Spanien entschieden. Ich will dort nominiert werden", stellte er klar.

Wenn er in Frankreich so weitermacht wie bisher, ist das nicht einmal ein weit entfernter Traum.

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