EXKLUSIV
Dejan Lovren wird am Samstag jede Sekunde aufsaugen. Im Finale der Champions League, wenn der 28-Jährige mit dem FC LiverpoolReal Madrid gegenübertritt, kann er sich in die Geschichtsbücher des Fußballs eintragen - und natürlich auch in die seines Klubs.
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"Es würde bedeuten, dass ich meine Träume erreicht habe. Dann kann ich sagen, ich habe es in meinem Leben geschafft", erzählt Lovren im exklusiven Gespräch mit Goal. Der Triumph in der Königsklasse, es ist das Ziel eines jedes Fußballers. Und in Melwood, dem legendären Trainingsgelände der Reds, das einst in den 1950er-Jahren von Bill Shankly aus der Taufe gehoben wurde, werden er und seine Kollegen jeden Tag daran erinnert. "Sobald du hier reinkommst, siehst du eine Kopie des Henkelpotts. Sie ist da, sie springt dir ins Gesicht, jeden Tag."
An der Merseyside ist man stolz auf seine prall gefüllten Trophäenschränke, das weiß natürlich auch Lovren, der seit 2014 das Trikot des Klubs trägt: "Egal, ob hier in Melwood oder an der Anfield Road, überall wirst du mit diesem Pokal konfrontiert. Es ist etwas, dass du als Spieler von Liverpool nicht verdrängen kannst: Der Europapokal."

Zidanes Schuss ist Grundlage für Lovrens Lebensziel
Man spürt sie überall, man kann sie regelrecht atmen, die Lust des Klubs auf diesen Pott - kein englischer Verein konnte den Champions-League-Pokal oder den Vorgänger, den Europapokal der Landesmeister, häufiger in die Luft stemmen. Fünfmal wanderte er bereits in die vereinseigenen Vitrinen.
Beim sechsten Mal kann er live dabei sein, im Mittelpunkt stehen. "Das erste Finale, an das ich mich richtig erinnern kann, ist, als Real Madrid 2002 gegen Bayer Leverkusen gespielt hat. Das war auch der Moment, in dem ich realisiert habe: 'Wow, das ist etwas ganz Großes!'", erklärt Lovren weiter. Vor allem der Trainer des Gegners am Samstag hat sich mit seinem Zaubertor damals, Lovren war noch ein Kind, ins Gedächtnis gebrannt. "Zidane hat diesen unglaublichen Volley-Schuss verwandelt. Von diesem Moment an war auch die Trophäe immer bei mir immer präsent."
Getty ImagesFortan dominierten Fragen, so Lovren, seine Gedanken, die mittlerweile beantwortet wurden: "Ich habe mich immer gefragt: Wie kann ich sie gewinnen, was muss ich machen, um eine Chance zu bekommen?"
Lovren über das Finale 2005: "Die Leute haben monatelang darüber geredet"
Am Samstag kann er in die Fußstapfen der Liverpooler Legenden von 2005 treten, die nach einem 0:3-Rückstand zur Halbzeit im CL-Finale gegen den AC Mailand am Ende noch triumphierten. "Ich war damals in Kroatien, habe es angeschaut. Ich erinnere mich, dass die Leute danach monatelang über dieses Spiel geredet haben", erinnert sich Lovren an die magische Nacht von Istanbul.
Alle Augen werden im Endspiel auf die 22 Akteure auf dem Platz gerichtet sein. "Es ist das Finale gegen Real Madrid. Eine halbe Milliarde Menschen auf der ganzen Welt werden zuschauen", sagt der 28-Jährige vor dem Spiel. Angesichts der Mammutaufgabe ist ihm aber nicht angst und bange. "Ich habe meine Nerven im Griff", blickt der Innenverteidiger voraus, gibt aber auch zu: "Natürlich hat man manchmal ein flaues Gefühl im Magen, aber das ist normal, wenn man sich auf ein großes Spiel vorbereitet. Es ist die Aufregung."




