GFX Youssoufa Moukoko Borussia DortmundGetty / Goal

Borussia Dortmund: Das ist U17-Bomber Youssoufa Moukoko


HINTERGRUND

Er trifft und trifft und trifft. Kein anderer Jugendspieler in Deutschland ist derzeit so treffsicher und schreibt so viele Schlagzeilen wie der erst 12-jährige Youssoufa Moukoko. Erst am Wochenende schnürte der Deutsch-Kameruner in der U17-Bundesliga einen Dreierpack gegen Alemannia Aachen. Moukoko ist das neue Supertalent von Borussia Dortmund . Nach gerade einmal fünf Partien hat er bereits 13 Tore auf seinem Konto. Eine schier unglaubliche Quote - zumal Moukoko rund vier Jahre jünger ist, als der Großteil seiner Mit- und Gegenspieler!

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Neu ist diese enorme Treffsicherheit Moukokos nicht. Der in der kamerunischen Hauptstadt Yaounde geborene Moukoko traf schon in der U15 als 11-Jähriger satte 33 Mal ins gegnerische Tor. "Der Junge ist einfach gut, er spielt aber auch in einer guten Mannschaft", sagte BVB-Jugendkoordinator Lars Ricken kürzlich.

Zweifel am Alter Moukokos

In den vergangenen Jahren haben sie in Dortmund das eine oder andere Talent ans Licht gefördert. Felix Passlack und Christian Pulisic seien hier nur als Beispiele genannt. Doch so früh wie Moukoko stand noch kein anderer Spieler im Rampenlicht.

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Das liegt auch daran, dass es durchaus Zweifler gibt. Das Alter des 12-Jährigen ist dabei besonders im Fokus: Kann ein Spieler seiner Statur und seines Könnens wirklich erst so jung sein? Immerhin nimmt er es wöchentlich mit Spielern auf, die einige Jahre älter sind als er. Moukoko ist robuster als andere in seinem Alter, er ist sprintstark und muskulös.

Die Nordwest-Zeitung schrieb über ihn: "Die Trainer der Gegner, die befragten Sportmediziner, die Fans neben dem Feld – sie alle melden Zweifel an. Sie bewegen sich auf dem gefährlich schmalen Grat zwischen angemessener Skepsis und Vorurteilen gegenüber Afrikanern. Denn Youssoufa Moukoko ist dunkelhäutig. Ein Deutsch-Kameruner mit Geburtsort Yaounde."

Doch sein Vater äußerte sich früh und deutlich bezüglich des Alters seines Sohnes. "Der Junge kann gar nicht älter sein, seine Mutter ist ja erst 27", sagte Joseph Moukoko der Bild. "Sein Alter stimmt. Sofort nach seiner Geburt habe ich ihn beim Deutschen Konsulat in Yaounde angemeldet. So wie man das hier beim Standesamt macht. Wir haben eine deutsche Geburtsurkunde."

"Youssoufa ist für sein junges Alter sehr reif"

Warum aber eine Anmeldung beim deutschen Konsulat in der Hauptstadt Kameruns? Ganz einfach: Moukokos Vater hatte seinen Lebensmittelpunkt schon damals in Hamburg. Joseph wollte, dass er einen deutschen Nachweis hat, nachdem Youssoufa am 20. November 2004 geboren wurde. Die Zweifel an seinem Alter sollten also ausgeräumt sein. So spielt er völlig legal als großes Talent schon in der B-Jugend. Denn eine Regel dagegen gibt es beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht. Doch der Verband gab sich zuletzt Mühe, Nachahmer erst gar nicht auf komische Ideen zu bringen.

"Mit Blick auf die fußballerische Entwicklung ist von diesem Modell in den meisten Fällen eher abzuraten", hieß es in einer Verbandsmitteilung, nachdem Moukoko die ersten Schlagzeilen produziert hatte. "Die Frage muss sein: Welche Qualitäten bringt er nicht nur körperlich und fußballerisch, sondern auch von der Entwicklung seiner Persönlichkeit mit?"

Youssoufa Moukoko Borussia Dortmund-

In Dortmund scheinen sie von dem eingeschlagenen Weg überzeugt zu sein. Denn Moukoko ist inzwischen der wohl wichtigste Spieler seiner Mannschaft. Seine Tore tragen die B-Jugend des BVB von Sieg zu Sieg. "Youssoufa ist für sein junges Alter sehr reif. Er ist körperlich robust, beidfüßig und äußerst akribisch. Er strahlt eine unglaubliche Torgefahr aus und ist in seinen Offensivaktionen für die gegnerische Verteidigung häufig unberechenbar", sagte sein Trainer Sebastian Geppert vor einigen Wochen nach einem U17-Spiel. Zudem habe er eine "vorbildliche Einstellung". Er sei "ein guter Typ".

Moukoko kam vom FC St. Pauli zum BVB

Das beweist er aktuell wöchentlich auf den Plätzen der U17-Bundesliga. Er trifft, wie er will, und wird sich wohl nur schwer aufhalten lassen. Deshalb wurde er gerade für die U16 des DFB nominiert. Eine Entwicklung, die seinem Vater und seinen Beratern durchaus schmecken dürfte. Sie planen die Karriere Moukokos von langer Hand.

Schon als er noch beim FC St. Pauli in der Jugend spielte, waren seine Berater auf der Suche nach einem Verein, bei dem er sich noch besser entwickeln kann. Diesen Verein scheinen sie in Borussia Dortmund gefunden zu haben. Denn wie die Beispiele von Passlack und Pulisic zeigen, ist der BVB durchaus eine gute Adresse für junge Talente. Nicht umsonst ist Nuri Sahin bis heute der jüngste Profi, der jemals in der Bundesliga aufgelaufen ist.

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"Youssoufa weiß, wo die Reise hingeht, aber manchmal merkt man ihm schon an, dass er ein kleiner Junge ist. Er muss den nächsten Schritt machen", sagte Geppert über Moukoko. Es scheint, als könnte er diesen Schritt durchaus in Dortmund gehen - und nicht die letzten großen Schlagzeilen in diesen Wochen zu schreiben.

Doch bei aller Begeisterung über ein großes Talent darf nicht vergessen werden: Moukoko ist gerade einmal zwölf Jahre alt. Ein Alter, in dem noch lange nicht über eine große Zukunft philosophiert werden sollte.

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