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Benjamin Siegrist im Goal-Interview: "Man kann es vom Schuhputzer zum Premier-League-Star schaffen"


EXKLUSIV

Benjamin Siegrist hat in seiner jungen Karriere schon viel erlebt. 2009 gewann er mit der Schweiz den Titel bei der U17-WM und wurde zum besten Torhüter des Turniers gewählt. Viele Experten prophezeiten dem damaligen Nachwuchsspieler von Aston Villa eine große Karriere, doch statt wöchentlich in den größten Stadien Europas zu spielen, ist er aktuell nur die Nummer zwei beim FC Vaduz in Liechtenstein .

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Immer wieder bremsten Verletzungen seine Karriere aus und sorgten dafür, dass der 26-Jährige bisher mehr Zeit in der Reha verbracht hat als auf dem Fußballplatz. Doch der talentierte Torhüter gibt nicht auf und glaubt weiter an seine Chance – nicht umsonst ließ er sich den Schriftzug "Always Believe" auf den Unterarm tätowieren.

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Im Goal-Interview spricht Siegrist exklusiv über seine Verletzungen, seine Zeit bei Aston Villa in der Premier League und die Schweizer Weltmeister-Mannschaft von 2009. Dabei geht er auf die Besonderheiten des englischen Fußballs ein und erklärt, warum Torhüter-Legende Shay Given ihn besonders geprägt hat.

Herr Siegrist, in den letzten Jahren hatten Sie immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Aktuell sind Sie aber fit und es läuft trotzdem alles andere als zufriedenstellend. Fühlt man sich da wie im falschen Film?

Siegrist: Ich bin gesund und fühle mich richtig gut, spiele aber trotzdem nicht, was für mich persönlich sehr frustrierend ist. Ich habe aber mit dem Trainer gesprochen und mir wurde versichert, dass ich in dieser Saison noch Einsätze bekommen werde – geht es nach mir am besten schon morgen. Trotzdem muss ich die Situation annehmen und zeigen, was ich kann, wenn ich meine Chance bekomme.

Man kommt nicht daran vorbei, mit Ihnen über den U17-WM-Titel von 2009 zu sprechen. Woran erinnern Sie sich besonders gern zurück – die Siegerehrung oder vielleicht die anschließende Party?

Siegrist: Viel von der ersten Halbzeit weiß ich sowieso nicht mehr, da ich in der Anfangsphase von einem Gegenspieler am Kopf erwischt worden bin und zwischenzeitlich sogar bewusstlos war. (lacht) Was mir rückblickend am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist das Mystische eines großen Turniers. Vor jedem K.O-Spiel geht es um alles und du weißt, du fährst nach Hause, wenn du verlierst. Wir haben all unsere sieben Spiele gewonnen und hatten das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Egal welche Top-Nationen uns gegenüberstanden – ob Brasilien, Deutschland oder Nigeria – wir haben sie besiegt.

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Ihre Teamkollegen waren unter anderem Granit Xhaka und Ricardo Rodriguez. Welcher Ihrer Mitspieler hat Sie damals am meisten beeindruckt?

Siegrist: Ricardo Rodriguez. Der steht einfach auf, geht raus, hat vor niemandem Angst und macht sein Ding. Doch mit Granit Xhaka, Haris Seferovic, Nassim Ben Khalifa oder Oliver Buff hatten wir unglaublich viel Qualität im Kader – vielleicht hatten wir neben Deutschland um Mario Götze und Marc-Andre ter Stegen sogar die besten Einzelspieler des gesamten Turniers.

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Sie waren die ersten Schweizer Fußballer, die jemals einen WM-Titel gewinnen konnten. Wie verlief die Siegesfeier nach dem Finale?

Siegrist: Aufgrund der vielen Schmerzmittel und meiner Gehirnerschütterung war der Rausch bei mir vielleicht doppelt so stark (lacht). Ansonsten haben wir im Hotel gefeiert, wie 17-Jährige feiern – geschlafen hat die ersten beiden Nächste nach dem Finale auf jeden Fall niemand. Das kann ich garantieren. Es war ein Riesenspaß und keiner konnte zu diesem Zeitpunkt begreifen, was wir eigentlich geleistet haben.

Nervt es Sie, neun Jahre später noch immer auf den WM-Titel angesprochen und vielleicht sogar reduziert zu werden?

Siegrist: Nein, es nervt mich nicht, denn der WM-Titel ist etwas, worauf ich stolz sein kann. Jeder Fußballer träumt davon, für die Nationalmannschaft zu spielen und wir haben etwas Spezielles erreicht. Natürlich wird man in der Presse manchmal auf den WM-Titel reduziert, doch ich glaube, es gibt Schlimmeres, als Weltmeister gennant zu werden.

Neben dem WM-Titel gewannen Sie auch den Goldenen Handschuh für den besten Torwart des Turniers. Haben Sie dadurch im Anschluss noch mehr Druck verspürt, es allen zeigen zu müssen?

Siegrist: Natürlich sind die Erwartungen nach dem Turnier gestiegen – sowohl vom Verein, von außen, als auch von mir selbst. Trotzdem hatte ich eher das Gefühl, dass mich diese Auszeichnung beflügelt und mir noch mehr Sicherheit gegeben hat. Als wir wenig später mit Aston Villa ein großes U18-Turnier gespielt haben, bei dem wir unter anderem auch an der Stamford Bridge oder im St. James' Park gespielt haben, fühlte ich mich in diesen riesigen Stadien wohl, während viele meiner Mitspieler die Hosen voll hatten. In Nigeria hatte ich schließlich schon vor 65.000 Zuschauern gespielt.

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Sie kommen aus des Jugend des FC Basel und waren von Kindertagen an Fan des Vereins. Warum haben Sie sich als Jugendlicher trotzdem dazu entscheiden, zu Aston Villa zu wechseln?

Siegrist: Mit 15 kam Peter Knäbel, der damalige Jugendleiter des FC Basel, auf mich zu und hat mir erzählt, dass die Verantwortlichen von Aston Villa mich zum Probetraining einladen möchten. Ich bin ohne große Erwartungen dort hingeflogen – auch weil ich wusste, dass die Konkurrenz in Basel groß war. Als Top-Talent stand Yann Sommer damals beim FCB unter Vertrag und mir war klar, dass ich dort so schnell nicht vorbeikommen werde. Nach dem Probetraining wurde mir von Aston Villa dann ein Vierjahresvertrag vorleglegt, während ich in Basel nicht wusste, ob langfristig mit mir geplant wird. Aston Villa hat mir in den Gesprächen klargemacht, dass sie mich unbedingt wollten, weshalb mir die Entscheidung schlussendlich nicht schwer gefallen ist. Jeder Fußballer träumt davon, in der Premier League zu spielen und auch ich wollte dieses Abenteuer erleben.

Für den Wechsel haben Sie nicht nur Ihre Heimat verlassen, sondern auch die Schule abgebrochen.

Siegrist: Das stimmt. Gerade meine Mutter war alles andere als begeistert von der Entscheidung, mit 15 meine Heimat zu verlassen, um mich auf den Sport zu konzentrieren. Ihre Bedingung war daher, dass ich auch in England weiter zur Schule gehe. Im Endeffekt habe ich dort dann meine A Levels gemacht und könnte damit in England studieren. Das Gute in England ist, dass man nach dem Training nicht zur Schule gehen muss, sondern die Lehrer in die Academy kommen und sich zeitlich nach den Trainingsplänen der Jugendteams richten – dadurch wird es den Fußballern so leicht wie möglich gemacht.

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Sie haben in England gespielt und somit den Traum von Millionen Fußballern gelebt. Was macht den Fußball auf der Insel so besonders?

Siegrist: Fußball ist in England eine Religion. Diese Leidenschaft, die die Menschen dort für den Fußball haben, gibt es wahrscheinlich nirgendwo anders. Gerade in den Großstädten reden, essen und trinken die Leute den Fußball förmlich – als wäre es das Einzige auf der Welt. In der Academy wurde uns auch immer wieder gezeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man hart genug dafür arbeitet. Als Jugendspieler musste man beispielsweise nach dem Training die Schuhe der Profis putzen. Sobald man es dann in den Kader der ersten Mannschaft geschafft hatte, wurden deine Schuhe geputzt. Mit genug Fleiß kann man es also vom Schuhputzer zum Premier-League-Star schaffen.

Gab es zu Ihrer Zeit in England einen speziellen Moment, der Sie besonders geprägt oder beeindruckt hat?

Siegrist: Es war sehr speziell, seine Idole zu treffen. Plötzlich saß ich mit Leuten wie Ashley Young, John Carew und James Milner beim Mittagessen und habe mit ihnen herumgealbert – das ist schon etwas Anderes als in der Schulkantine zu sitzen (lacht). Ganz besonders war auch mein erstes Treffen mit Shay Given.

Wie lief es ab?

Siegrist: Als 10-Jähriger war ich Balljunge im St. Jakob-Park, als Basel gegen Newcastle United gespielt hat. Dort stand damals Shay Given im Tor, den ich seitdem bewundert habe. Zehn Jahre später wechselt er zu Aston Villa und trainiert jeden Tag mit mir zusammen. Nach unserem ersten gemeinsamen Training dachte ich 'Boah, das ist Shay Given, die Legende, der hier gerade mit mir trainiert und mir Tipps gibt. Das ist echt geil'. Obwohl er in seiner Karriere viel erlebt hat, hat er mich vom ersten Tag an akzeptiert, mit mir gelacht und mir immer geholfen. Wenn er Zeit hatte, hat er sogar meine Spiele mit der zweiten Mannschaft geschaut, um mich zu unterstützen. Er ist ein wirklich überragender Typ, der mir gezeigt hat, wie man als Profi leben sollte und trotzdem den Spaß am Fußball nicht verlieren darf.

Ist Given für Sie also eine Art Mentor?

Siegrist: Definitiv. Wir haben vier Jahre zusammengearbeitet und auch heute merke ich immer wieder, dass ich die Übungen und Abläufe verinnerlicht habe, die er mir beigebracht hat. Auch seine herzliche und lustige Art hat mich immer beeindruckt. Er ist ein positiver Mensch, der gern Spaß hat, aber gleichzeitig auch hart arbeiten kann und nach dem Training regelmäßig Extraschichten schiebt. Diese Dinge habe ich versucht, mir von ihm abzuschauen.

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Sie reden noch immer mit Inbrunst von Ihrer Zeit in England. Gab es auch Momente, in denen Sie den Wechsel zu Aston Villa bereut haben?

Siegrist: Ich habe den Schritt keine Minute bereut. Da ich mit 16 nach England gegangen und erst mit 24 zurückgekommen bin, bin ich ein Stück weit englisch aufgewachsen und habe die englische Mentalität verinnerlicht. Wenn wir in Vaduz trainieren und es regnet, freue ich mich darüber, mich in den Matsch zu schmeißen, während viele meiner Teamkollegen jammern, dass es draußen nass und kalt ist (lacht). Als ich manchmal zu Besuch in der Schweiz war, habe ich mich fast fremd gefühlt und hatte anfangs große Probleme Schweizerdeutsch zu sprechen, da ich mich komplett auf England eingelassen habe und auch englisch gedacht habe. Obwohl es keinen konkreten Anlass gibt, schreibe ich mit meiner Mutter noch heute ausschließlich Englisch.

Typisch für die Premier League ist auch, dass junge Spieler mit wenig Chance auf Einsatzzeiten verliehen werden. Wie war es für Sie, innerhalb von vier Jahren bei fünf verschiedenen Klubs zu spielen?

Siegrist: Es ist speziell, da man seine Teamkollegen gar nicht so schnell kennenlernen kann. Die Transferregularien wurden vor Kurzem geändert, doch zu meiner Zeit war es sogar noch möglich für nur ein Spiel zu einem anderen Klub ausgeliehen zu werden. Als junger Spieler haben Leihgeschäfte aber viele Vorteile, da es ganz normal ist, den Sprung aus der zweiten Mannschaft zu den Profis nicht sofort zu schaffen. Auch Spieler wie Harry Kane sind diesen Umweg gegangen und nun weltklasse. Es ist immer förderlich, für ein halbes Jahr zu einem neuen Klub zu gehen, um dort Spielpraxis zu sammeln oder Dinge zu lernen wie ein neues System. Gerade als Torhüter ist es schwer, einen Stammplatz zu bekommen, wenn man hinter einem Shay Given steht. Die Chancen die sich bieten, muss man einfach nutzen.

Etliche Spieler mit denen Sie bisher auf dem Platz standen, spielen inzwischen bei Spitzenklubs, während Sie immer wieder mit Rückschlägen umgehen mussten. Vergleichen Sie Ihre Karriere manchmal mit denen von Granit Xhaka oder auch Mario Götze, den Sie damals mit der Schweiz aus dem Turnier geworfen haben?

Siegrist: Natürlich denkt man darüber nach. Statt jedoch vor dem Fernseher zu sitzen und mich selbst zu bemitleiden, freue ich mich für Jungs wie Granit. Wir haben zwar nicht mehr so viel Kontakt wie früher, sind aber noch immer befreundet. Der Weg mancher Mitspieler ist vielleicht besser verlaufen als meiner, doch ich bin trotzdem zufrieden mit meinem Leben. Als Fußballer braucht man das Glück, dass der Trainer auf einen setzt und man in den richtigen Momenten da ist. Es gibt wahrscheinlich keinen guten Zeitpunkt für Verletzungen, doch ich hatte das Pech, dass mich meine Verletzungen extrem aus der Bahn geworfen haben. Nach einer endlosen Leistenverletzung komme ich zurück und bin voll motiviert, bis ich mir zwei Wochen später im Training das Wadenbein breche. Hinzu kommt, dass ich bei Villa fünf verschiedenen Torwarttrainer hatte, von denen der eine gesagt hat, ich sei gut, der nächste aber nicht mehr von mir überzeugt war. Gerard Houllier stand auf mich, zeigte mir Perspektiven auf und bot mir einen Vierjahresvertrag, während sein Nachfolger nicht mit mir geplant hat – doch daran kann man wenig ändern. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ich noch lange nicht am Ende bin und meine beste Zeit noch vor mir liegt. Ich kämpfe weiter, möchte mich verbessern und bin überzeugt, bald Stammkeeper in einer guten Liga zu sein – dafür stehe ich jeden Tag auf, gehe zum Training und schmeiße mich in den Dreck.

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Verletzungen ziehen sich wie ein roter Faden durch Ihre Karriere. Gab es Momente, in denen Sie an Ihrem Körper gezweifelt haben und sich gefragt haben, ob es vielleicht Ihr Schicksal ist, keine große Karriere einzuschlagen?

Siegrist: Wirklich gezweifelt an meinem Körper habe ich nie, da ich ein kräftiger Typ bin, der sich von Kleinigkeiten nicht aus der Bahn werfen lässt. Als ich jedoch Probleme mit der Leiste hatte und über Monate selbst beim Husten und Niesen Schmerzen hatte, ging es mir wirklich schlecht. Schon morgens beim Aufstehen fühlte es sich an, als würde mir jemand mit dem Messer in die Leiste stechen. Glücklicherweise wurde ich dann zu einem Spezialisten in London überwiesen, der bei mir eine "Sportlerleiste" diagnostiziert hat. Nach der OP bin ich aus dem Operationsaal gesprungen, weil ich mich sofort viel besser gefühlt habe.

Trotzdem dauerte es nicht lange bis zum nächsten Rückschlag.

Siegrist: Das ist leider wahr. Nach drei Monaten harter Arbeit in der Reha habe ich mir dann das Wadenbein gebrochen. Mental war ich zu dieser Zeit völlig am Ende. Danach habe ich mich häufiger gefragt, was ich verbrochen habe, um so etwas verdient zu haben? Ich will doch einfach nur Fußball spielen. Für Fußballer ist nicht Verlieren das Schlimmste, sondern die Momente, in denen man verletzt zu Hause sitzt und daran arbeitet, seinen Knöchel auch nur wenige Zentimeter zu bewegen, während die Kollegen trainieren. Hinzu kommt, dass andere Spieler in dieser Zeit an dir vorbeiziehen. Während man selbst im Bett liegt, machen sie täglich Fortschritte.

Ihr Trainer hat Ihnen noch Einsatzzeit in der laufenden Saison versprochen. Haben Sie sich bereits Gedanken gemacht, wie es im Sommer weitergeht, schließlich läuft Ihr Vertrag aus.

Siegrist: Ich weiß nicht, ob der Verein mit mir verlängern möchte. Vom Gefühl her sieht es tendenziell aber nach einem Abschied aus, da ich natürlich unzufrieden mit meiner Situation bin. Problematisch ist, dass meine Wechseloptionen nach einer kompletten Saison ohne Spielpraxis dramatisch schlechter werden. Nun hoffe ich, mich in meinen Einsätzen, anbieten zu können, um bessere Optionen für den Sommer zu haben. Ein paar Klubs haben bereits Interesse signalisiert, doch wo es hingeht, weiß ich noch nicht. Ob ich in der Schweiz bleibe oder ins Ausland gehe, ist mir egal, da ich es genieße, neue Kulturen und Sprachen kennenzulernen.

Sie haben von Shay Given als Ihrem Mentor geschwärmt. Welcher Torhüter beeindruckt Sie aktuell am meisten?

Siegrist: Vor seiner Verletzung war Manuel Neuer das Maß der Dinge, da er das Komplettpaket mitbringt. Er ist groß, kräftig, athletisch, spielintelligent und überragend am Ball. Im Moment beeindruckt mich Ederson von Manchester City allerdings am meisten, da er fast agiert wie ein Sechser. Er hat eine coole Art und einen tollen linken Fuß, mit dem er unglaubliche Bälle spielt. Manchmal treibt er das komplette Stadion damit in den Wahnsinn, da es sehr riskant wirkt, doch er weiß genau, was er macht und der Erfolg in den letzten Monaten gibt ihm recht.

Sie haben in Ihrer Karriere mit einigen großen Spielern zusammengespielt. Wer hat den größten Eindruck hinterlassen?

Siegrist: Da fällt mir sofort Emile Heskey ein. Schusstraining mit ihm war eine Katastrophe. Wenn er den Ball im Sechzehner bekommen hat, war er drin. Er war einfach zu stark – unglaublich. Auch die Flanken von Ashley Young werde ich so schnell nicht vergessen. Man glaubt, man kommt dran, doch sie sind messerscharf und drehen sich in höchstem Tempo vom Tor weg. Als Defensivspieler habe ich natürlich eher Freude am Verteidigen und erinnere mich daher auch gern an Spieler wie Ron Vlaar, eine absolute Maschine, von der alle abgeprallt sind. Was technische Fähigkeiten angeht, macht Granit Xhaka niemand was vor. Er hat enorme Ruhe am Ball und weiß immer, wohin er spielen muss.

Welchen Ihrer Gegenspieler werden Sie nie vergessen?

Siegrist: Bei der WM haben wir gegen Brasilien mit Philippe Coutinho gespielt. Wenn man ihn gesehen hat, dachte man, er sei brasilianischer Straßenfußballer und kann zaubern. Es war wirklich unglaublich, was er schon mit 17 draufhatte. 

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