Mit "Rudi Riese" gegen die Verzwergung: Völler wird DFB-Sportchef

WAS IST PASSIERT? Der große Hoffnungsträger Rudi Völler soll den Niedergang der Nationalmannschaft bis zur Heim-EM 2024 stoppen und den krisengeplagten Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus dem Stimmungstief befreien. Der externe Expertenrat traf bei seiner Sitzung am Donnerstag wie erwartet die Empfehlung, den 62-Jährigen zum Sportchef zu ernennen, der DFB folgte dieser. Völler tritt den Posten zum 1. Februar an.

WAS WURDE GESAGT? "Mit Rudi Völler haben wir gemeinsam die optimale Besetzung für die nächsten 20 Monate gefunden. Rudi Völler ist einer der Größten im deutschen Fußball. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und blicke optimistisch auf die Euro 2024", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf nach dem Treffen des Beratergremiums, dem Verbands-Vize Hans-Joachim Watzke, Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn, Matthias Sammer, Oliver Mintzlaff und Völler selbst angehören.

"Nach vielen tollen Jahren bei Bayer Leverkusen kehre ich dorthin zurück, wo ich schon als Teamchef wunderbare Zeiten erleben durfte", so Völler. Er gehe die Arbeit bei der Nationalmannschaft deshalb "mit Dankbarkeit, Leidenschaft und großer Motivation an".

WAS IST DER HINTERGRUND? Völler wird damit in einem Teilbereich zum Nachfolger von Oliver Bierhoff. Der DFB hatte sich nach dem erneuten Vorrundenaus der Nationalelf bei der zurückliegenden WM-Endrunde in Katar von seinem langjährigen Geschäftsführer getrennt. Die offizielle Amtseinführung des Weltmeisters von 1990 muss durch den Aufsichtsrat der DFB GmbH & Co. KG auf Empfehlung des DFB-Präsidiums erfolgen.

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Oliver Bierhoff Germany 2022Getty

WIE GEHT ES WEITER? Die Aufgabe des früheren Publikumslieblings soll in erster Linie sein, in den rund 500 Tagen bis zur EM-Endrunde eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Völler könnte als Identifikationsfigur die Entfremdung zwischen Fans und Nationalelf überwinden, für die Bierhoff verantwortlich gemacht wird. Zudem soll er als Gesicht der DFB-Auswahl die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit den angeschlagenen Bundestrainer Hansi Flick sowie die heftig kritisierten Profis aus der Schusslinie nehmen.

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