Nach einem langen Wochenende in London, an dem sie ihr geliebtes Team Barcelona Femení in der UEFA Champions League gegen Chelsea unterstützt hat, stellt Sandra ihre Koffer zu Hause ab und muss schnell weiter. Sie ist auf dem Weg zu einer Fußballschule, die sie 2015 gegründet hat. Man sollte meinen, dass sie nach der sechsstündigen Reise müde ist, aber Sandra ist aufgeregter denn je - und sie hat immer noch die „ALEXIAAAA“-Rufe im Kopf. Als sie zum Training kommt, sind einige aus dem Team schon früh dran und versuchen, den Move von Aitana Bonmati und ihren Schuss über die Torhüterin hinweg nachzumachen, den der Barça-Star am Abend zuvor gezeigt hatte.
"Dank Barcelona habe ich den Frauenfußball in Polen gestartet. Einer meiner Träume ging beim East Mallorca Girls Cup 2022 in Erfüllung, als eine unserer Mannschaften gegen die Jugendmannschaft des FC Barcelona spielte! Ich war stolz, dass wir uns mit der besten Mannschaft der Welt messen konnten.“
HeinekenEs ist schwierig mit dem Frauenfußball in Polen. Er sorgt nicht für Schlagzeilen, wird selten übertragen und meist gibt es vor Ort keinen Verein, den man unterstützen kann. Um auf dem Laufenden zu bleiben, muss man ausländische Medien und verfolgen und auf Social Media schauen. Aber auch unter diesen schwierigen Umständen entdeckte Sandra ihre Liebe zum Fußball - und dann die zum FC Barcelona. Sie wollte ihre Lieblings-Mannschaft so oft wie möglich live spielen sehen, vor allem aber ihre Lieblingsspielerin, die Barça-Kapitänin und Ballon-d'or-Gewinnerin Alexia Putellas.
Als Sandra jünger war, begann sie in ihrer Heimatstadt Radzyń selbst mit dem Fußballspielen. Damals dachte sie, sie sei das einzige Mädchen auf der Welt, das Fußball spielt. Ihre Idole waren Männer, alle ihre Teamkollegen waren Jungen. Erst als sie nach Warschau zog, um dort zu studieren, lernte sie andere Mädchen kennen, die auch Fußball spielten. Nachdem sie mehrere Jahre mit ihren Freundinnen in verschiedenen Amateurmannschaften gespielt hatte, beschlossen sie, eine Jugend-Akademie zu gründen. Ein sicherer Ort, an dem Mädchen ihre Leidenschaft für den Fußball zeigen konnten.
Heineken"Die Femení-Mannschaft des FC Barcelona hat bei mir alles verändert. Natürlich war der Frauenfußball insgesamt bereits auf dem Vormarsch, aber Barça hat ihn cool gemacht und mich dazu gebracht, dabei zu bleiben. Ich habe den technischen starken Fußball geliebt. Jetzt hoffe ich, dass eine meiner Akademiespielerinnen sie eines Tages zum Sieg in der UEFA Champions League führen wird." Sandra ist schon nach Spanien, Deutschland und England gereist, um Barcelona Femení zu sehen. Sie hat jeden Euro gespart, um sich diese Reisen leisten zu können, die für sie lebenswichtige Momente sind. Jedes Mal, wenn sie zu einem Spiel reist, packt sie als erstes ihr Alexia-Shirt ein. Für die Spiele von Barça zieht sie gerne die volle Montur an: "Als ich aufwuchs, wusste ich nicht, dass es Frauenfußball auf diesem Niveau gibt. Wenn ich mich genauso wie Alexia anziehe, fühle ich mich irgendwie mit ihr verbunden." Egal, ob Sandra zu Hause oder unterwegs ist, sie trägt immer dasselbe Barcelona-Outfit: Trikot, Shorts und Socken.
Nächstes Spiel
"Ich bin 2022 zu meinem ersten Champions-League-Spiel nach Wolfsburg gefahren. Ich erinnere mich an den Moment, als Alexia Putellas zum Aufwärmen rauslief und ich vor Freude weinte, weil mein Traum wahr geworden war. Ich habe es geschafft, das Ende des Spiels im Block der Barcelona-Fans zu verfolgen, ich habe mit ihnen gesungen und getanzt und mich wie ein Culers gefühlt.“ Seitdem ist Sandra immer wieder unterwegs, um noch mehr Fußballspiele in ganz Europa live zu sehen.
HeinekenBei ihrem erst zweiten Besuch eines Barcelona-Spiels traf Sandra ihr Idol Alexia Putellas und schaffte es sogar, mit ihr Trikots zu tauschen. Leider war sie so überwältigt, dass sie beim Versuch, ein Erinnerungsfoto zu machen, ihr Handy von der Tribüne fallen ließ, wodurch der Screen zerbrach.
Wenn sie nicht gerade an den Abenden der UEFA Women's Champions League durch Europa reist, muss sie direkt vom Training nach Hause hetzen, um die Spiele zu sehen. Ob sie es rechtzeitig zum Anpfiff schafft, hängt davon ab, wie gut das Training läuft, denn es ist erst vorbei, wenn sie selbst gut spielt. Sandra lädt gerne Freunde und Familie nach Hause ein und trägt dann immer ihr geliebtes Putellas-Trikot. Bis zu ihrem nächsten Abenteuer wird Sandra ihr Trikot tragen und den Namen ihres Idols singen.
"Es ist schwer zu beschreiben, was es für mich bedeutet, Barcelona Femení und insbesondere Alexia spielen zu sehen. Es ist die Verwirklichung eines Traums, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich ihn haben könnte. Es ist die Bestätigung, dass alles möglich ist. Und diese Message versuche ich jede Woche an meine Jugendspielerinnen weiterzugeben. Ich möchte ihnen erzählen, dass sie große Träume haben können."
HeinekenSandras eigene Entwicklung auf dem Platz ist von ihren Vorbildern inspiriert, sie hat viel von ihrer Lieblingsmannschaft und Putellas nur durch das Beobachten gelernt. Die Professionalität und die Technik haben neue Fans wie sie inspiriert, die sich vorher gar nicht als Hauptdarsteller auf dem Platz gesehen haben. Dies brachte wiederum Sandra und ihre Freunde dazu, vor Ort eine Akademie zu gründen, die sich derart gut entwickelt, dass selbst Sandra überrascht ist.
Als Sandra aufwuchs, hatte sie nie ein anderes Mädchen Fußball spielen sehen. Jetzt hat sie sowohl ihre eigene fußballerische Identität als auch das Mittel gefunden, anderen einen Traum zu erfüllen, den sie sonst in Polen nie hätten verwirklichen können.
"Ich kann es kaum erwarten, Alexia im Finale zu sehen. Es war eine große Ehre für mich, dass sie sich für das Finale qualifiziert haben und ich dabei sein durfte. Ich werde mir das Spiel gegen Lyon mit meinen Freunden aus der Jugend-Akademie ansehen und 'ALEXIAAAA' rufen, so wie andere es bei Messi gemacht haben!“