Phil Fodens Fabelsaison bei Manchester City: Der Mann für die großen Momente und weiten Schüsse

Der Medaillen- und Trophäenschrank im Haushalt Foden hat in diesen Tagen wieder einigen Zuwachs erhalten. Erst gewann er die Auszeichnung als Fußballer des Jahres der Football Writers' Association, anschließend jene als Spieler der Saison der Premier League und am Sonntag kam die sechste Meisterschaft mit Manchester City hinzu. Foden war bei der Partie gegen West Ham United am Sonntagnachmittag erneut in einer Hauptrolle zu finden. International stehen vielleicht Erling Haaland und Kevin De Bruyne etwas stärker im Fokus, aber Foden zieht seit geraumer Zeit den englischen Spitzenfußball in seinen Bann.

Der gebürtige Nordwestengländer hatte es sich bereits in jungen Jahren zum Ziel gesetzt, dass er einmal der beste Fußballer der Welt werden würde. Am liebsten auf der Zehn. In den ersten Spielzeiten seines Profi-Daseins war das nicht immer möglich, spielte Foden doch regelmäßig auf dem offensiven Flügel oder als falsche Neun, selten jedoch auf jener Position im zentral offensiven Mittelfeld, die er für sich gerne beansprucht. Klar, fast jeder technisch versierte Spieler möchte ein Zehner sein. Das war vor dieser Saison jedoch nicht immer möglich, weil die Platzhirsche Kevin De Bruyne, İlkay Gündoğan und - mit Abstrichen - Bernardo Silva die Rollen besetzten. Foden musste sich zunächst anderweitig betätigen, obwohl er natürlich auch seine Einsätze im Zentrum erhielt.

Doch City hat sich zuletzt noch einmal unter Erfolgscoach Pep Guardiola verändert. Gündoğan ist mittlerweile in Barcelona, De Bruyne muss zwangsweise Pausen aufgrund von Verletzungen einlegen und Silva muss ohnehin überall aushelfen. Foden jedoch ist trotz 269 Profieinsätze für City immer noch ein gefühlter Jungspund. Babyface und Kurzhaarschnitt tun ihr Übriges. Aber dann geht er auf den Platz in einem der wichtigsten Spiele der Saison und netzt binnen 18 Minuten zwei Treffer. Eine Botschaft an Arsenal, das im Parallelspiel gegen Everton größere Probleme hatte. Zu einem klassischen Foden-Auftritt gehörte natürlich auch ein Tor aus der Distanz, denn wie nahezu kein anderer im Spitzenfußball sucht er ständig die zentralen Schusspositionen am Strafraum.

Manchester City, Phil Foden, 2024GOAL

[Grafik: Fodens Schussversuche im Spiel gegen West Ham. Insgesamt hat er in der abgelaufenen Premier-League-Saison 87 Schüsse abgegeben, davon allein 76 mit links für einen xG-Wert von 8,13, wobei er fast doppelt so viele Treffer (15) erzielte.]