Viel Spaß mit der letzten "Todesgruppe" in der Champions League! Das Schweizer Modell wird ab der nächsten Saison den Reiz der Vorrunde killen

Silvio Berlusconi glaubte schon früh, das Hauptproblem des alten Europapokals erkannt zu haben. "Die Unwägbarkeiten überwiegen", schimpfte der langjährige Patron der AC Mailand. Seiner Meinung nach gab es zu viele Variablen; die Wahrscheinlichkeit, dass ein unglücklicher Zufall oder eine falsche Entscheidung die Saison in Europas größtem Klubwettbewerb für eine starke Mannschaft beendet, war (ihm) einfach zu groß.

Hintergrund: Mehr als 30 Jahre lang wurde der Europapokal der Landesmeister im K.o.-System ausgetragen, was bedeutete, dass bei einer unglücklichen Auslosung ein Titelanwärter auch schon in der ersten Runde ausscheiden konnte. So geschehen zum Beispiel 1987, als Real Madrid Napoli mit 3:1 besiegte.

Berlusconi war beim Hinspiel im Santiago Bernabéu zugegen und ärgerte sich darüber, dass entweder der spanische oder der italienische Meister bereits in der ersten Runde des Wettbewerbs ausscheiden musste. Im folgenden Jahr, nachdem Berlusconis Milan Napoli den Titel in der Serie A abgenommen hatte, sagte er dem Corriere della Sera: "Wir müssen den Europapokal in einen Wettbewerb verwandeln, in dem es um nichts mehr geht."

Seine Vision: "Wir müssen den Europapokal in eine kontinentale Liga umwandeln, eine Formel, die den Vereinen wirtschaftliche Sicherheiten bietet. Stellen Sie sich vor, Sie könnten mit ein paar Spielern mehr die doppelte Anzahl von Spielen bestreiten. Wir würden in Madrid, Barcelona, Lissabon spielen - und nicht in irgendeiner abgelegenen Provinzstadt."

"Mannschaften, die ein gewisses Niveau haben, die mit einem bestimmten Publikum und den daraus resultierenden Einnahmen rechnen können, müssen das Recht haben, regelmäßig gegeneinander anzutreten", folgerte Berlusconi.