Paris Saint-Germain steht in der Champions League mit dem Rücken zur Wand. Der schwerreiche Spitzenreiter der Ligue 1 droht nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel an Real Madrid zu scheitern. PSG muss die Mammutaufgabe bewältigen, den Titelverteidiger trotz dieser schlechten Ausgangslage aus dem Wettbewerb zu kegeln und die Pariser müssen das im Parc des Princes auch noch ohne ihren besten Spieler Neymar schaffen. Er fehlt wegen einer Mittelfußverletzung . Die Chance für einen anderen Stürmer, der medial oft im Schatten steht - und der in dieser Paarung auch für Real hätte auflaufen können: Kylian Mbappe .
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Der junge Franzose kam wie Neymar vor dieser Saison nach Paris. Zunächst von der AS Monaco ausgeliehen, wird er der Teenager in diesem Sommer für 145 Millionen Euro plus Bonuszahlungen fest verpflichtet . In Neymars Abwesenheit kann Mbappe im Kracher gegen Real zeigen, dass er viel Geld wert ist – und dass den Madrilenen im vergangenen Sommer ein ganz großer Fisch durch die Lappen ging.
Zinedine Zidane bestätigte öffentlich das Interesse an Mbappe
Im vergangenen Sommer war es ein extrem heißes Rennen um Mbappe. Der Youngster hatte gerade eine atemberaubende Saison in Monaco gespielt. Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Klubs aus dem Fürstentum PSG in der Ligue 1 entthronte und ins Halbfinale der Champions League einzog. Er brach Rekord um Rekord und so ziemlich alle Experten waren sich sicher: Hier sehen wir das größte Talent des europäischen Fußballs. Kein Wunder also, dass Monaco ihn unbedingt halten wollte, englischen Top-Vereine ihn umgarnten, PSG lockte und auch Real Madrid seinen Hut in den Ring warf.
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Trainer Zinedine Zidane bestätigte das Interesse an Mbappe sogar öffentlich. Die Karten der Blancos in diesem Poker schienen gut. Gerade hatten sie als erster Klub überhaupt den Titel in der Champions League verteidigt. Sie hatten einen französischen Cheftrainer und mit Cristiano Ronaldo auch Mbappes Kindheitsidol in ihren Reihen . Von all dem anderen Appeal, der von Real Madrid ausgeht, ganz zu schweigen.
Kylian Mbappe war im Sommer 2017 extrem begehrt
Am Ende aber entschied sich Mbappe für Paris und das vorwiegend aus zwei Gründen: Das Projekt in seiner Geburtsstadt faszinierte ihn und bei PSG erwartete ihn im Jahr vor der Weltmeisterschaft in Russland die deutlich bessere Aussicht auf regelmäßige Einsatzzeiten.
Bei Real wären Ronaldo, Gareth Bale, Karim Benzema, Isco, Lucas Vazquez und Marco Asensio seine Konkurrenten gewesen und Zidane konnte seinem jungen Landsmann keine Spielpraxis auf wöchentlicher Basis versprechen. Bei PSG sah das anders aus. Dies, in der Verbindung mit der Verlockung, für den Klub aus seiner Heimat zu spielen, gab schließlich den Ausschlag.
Nur zwei Spieler in der Ligue verdienen ein höheres Gehalt
Mbappe erläuterte es im Dezember in der Marca so: "Wäre ich nach Madrid gegangen, wäre es so gewesen, als wenn ein junger Real-Fan aus Madrid die Chance hätte, für seinen Verein zu spielen und dann in ein anderes Land wechselt."
Was natürlich auch eine Rolle spielte: das Geld! PSG war einfach bereit, dem Gewinner des Golden-Boy-Award mehr Gehalt zu zahlen. 1,5 Millionen Euro kassiert der 19-Jährige gemäß L'Equipe in Paris pro Monat, damit ist der am drittbesten bezahlte Spieler der Liga (zur Galerie der Top-Verdiener der Ligue 1 ).
Dazu kommt die horrende Ablöse, die sich insgesamt auf 180 Millionen Euro beläuft. Das wollte Real nicht in einen Spieler investieren, der erst ein Jahr Profifußball und einen großen Titel in seiner Vita stehen hatte.
Es wäre gewiss spannend gewesen, Mbappe in Madrid zu sehen. Mindestens genauso spannend wird es aber nun sein, zu sehen, ob er Zidane und Co. aus der Champions League befördern kann. Möglich ist das durchaus, wenn man sich seine erste Saison bei PSG anschaut. Während Neymar und Edinson Cavani regelmäßig in den Schlagzeilen stehen, fällt Mbappe auf der rechten Seite des Dreier-Sturms keineswegs ab.
Goal16 Tore und 14 Vorlagen hat er in 2017/18 in 34 Pflichtspielen gesammelt und weitere Rekorde aufgestellt. So hat er nach 17 Champions-League-Partien bereits zehn Treffer erzielt. So früh knackte noch nie ein Spieler diese Marke .
Rechtzeitig zum Kracher am Dienstagabend (20.45 Uhr im LIVE-TICKER ) meldete sich Mbappe nach einer verletzungsbedingten Zwangspause wieder fit. Sprunggelenksprobleme hatten ihm zu schaffen gemacht, nun kommt er ausgeruht zurück. Gemeinsam mit Neymar-Vertreter Angel Di Maria und Cavani wird er nun das Sturmtrio bilden, das ein erneutes frühes Ausscheiden in der Champions League verhindern soll.