Neben Neuendorf und Watzke gehörten auch Heike Ullrich, Rudi Völler, Alexandra Popp, Andreas Rettig, Holger Blask oder Nia Künzer zur hochkarätigen deutschen Delegation. Auch Bundestrainer Christian Wück, Kapitänin Giulia Gwinn und Torhüterin Ann-Katrin Berger reisten nach der Finalpleite in der Nations League gegen Spanien in Madrid nach Nyon. Die einstigen Mitbewerber Italien und Portugal hatten zwischenzeitlich zwar zurückgezogen, der Ausgang erschien dennoch völlig offen.
Neuendorf lockte mit finanziellen Anreizen. "Wir trauen uns zu, über eine Million Tickets zu verkaufen und die EM zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu machen", sagte der DFB-Boss: "Es wäre ein wichtiger Schritt für den Frauenfußball, wenn dieses Turnier nicht mehr subventioniert werden müsste, sondern aus sich heraus Gewinn abwerfen würde."
Schließlich war die Endrunde im vergangenen Sommer in der Schweiz zwar atmosphärisch ein voller Erfolg, am Ende musste die UEFA dennoch draufzahlen. Ein Minus in zweistelliger Millionenhöhe stand zu Buche. Damit das in Deutschland anders wird, schickte der DFB große Stadien ins Rennen.
"Ein Zuschlag würde für den Frauenfußball sehr viel bedeuten", hatte Wück vor der Vergabe betont. Die Verantwortlichen erhoffen sich einen Schub. Die nächste Stufe soll am 10. Dezember mit der Gründung der "Frauen-DFL" gezündet werden: 100 Millionen Euro will der DFB in die Professionalisierung der Bundesliga investieren.
Dass die EM 2029 in Zukunft nicht das einzige Fußballturnier in Deutschland bleiben könnte, deutete Neuendorf bereits im Vorfeld an. Demnach erwägt der DFB eine Bewerbung um die Männer-WM 2038 oder 2042. Dies, sagte der Chef des größten Einzelsportverbandes der Welt, könne er sich "grundsätzlich vorstellen".