Lea Schuller Lena Oberdorf Klara Buhl Germany 2025Getty Images
SID8. Juli 2025
Europameisterschaft der Frauen
Deutschland vs Dänemark
Deutschland
Dänemark

DFB-Frauen beweisen Comeback-Qualitäten! Sieg nach Rückstand gegen Dänemark

Die deutschen Fußballerinnen feiern den zweiten Sieg im zweiten EM-Spiel. Der Dreier nach Rückstand gegen Dänemark reichte für den Einzug ins Viertelfinale.

"Völlig losgelöst" dröhnte es von den Tribünen, Matchwinnerin Lea Schüller und Kolleginnen drehten erleichtert ihre Ehrenrunde nach dem "Heimsieg" in Basel. Trotz eines erneuten Stotterstarts haben die deutschen Fußballerinnen den "Gwinn-Schock" halbwegs verdaut und stehen dank ihrer Comeback-Qualitäten vorzeitig im EM-Viertelfinale. Der Rekordeuropameister gewann sein zweites Gruppenspiel auch ohne Anführerin Giulia Gwinn 2:1 (0:1) gegen Dänemark. Der achtmalige Titelträger kompensierte den Ausfall der verletzten Kapitänin mit viel Moral in der zweiten Halbzeit.

  • Sjoeke Nüsken (56.) per Foulelfmeter und Schüller (66.) trafen für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die nach zwei Partien die optimale Ausbeute von sechs Zählern vorweisen kann. Amalie Vangsgaard hatte Dänemark in Führung gebracht (26.). Am Samstag geht es für das Team von Bundestrainer Christian Wück gegen Schweden (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) um den Gruppensieg. Die Skandinavierinnen haben ebenfalls zwei Siege auf dem Konto. "Wir wollen Gruppenerster werden", kündigte Nüsken an. Dazu braucht es einen Sieg.

    "Ich muss ihn ja nur noch reinschieben", kommentierte Schüller in der ARD ihren entscheidenden Treffer: "Das war eine starke Teamleistung." Wück lobte die "Mentalität" seiner Schützlinge: "Ich rechne es der Mannschaft unheimlich hoch an, wie sie zurückgekommen ist." Gwinn reagierte auf Instagram: "Wildes Spiel, drei Punkte - pure Erleichterung."

    Gwinn hatte beim deutschen Endrunden-Auftakt gegen Polen (2:0) eine Knieverletzung erlitten, die das EM-Aus für den Bayern-Star bedeutete. In Gwinns Abwesenheit führte Vize-Kapitänin Janina Minge die DFB-Auswahl auf den Platz. Zuvor zeigte das Team das Gwinn-Trikot beim Mannschaftsfoto als Geste an ihre Spielführerin, am Handgelenk trugen alle Spielerinnen ein Tape mit Gwinns Initialen. Gwinns Platz hinten rechts in der Viererkette übernahm wie schon gegen Polen die 21 Jahre alte Carlotta Wamser. Ansonsten setzte Wück auf seine Starterinnen aus dem Polen-Spiel.

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    Klara Bühls vermeintlicher Führungstreffer zählt nicht

    An der Unterstützung von den Rängen mangelte es nicht. Unter den rund 34.00 Zuschauern im St. Jakob-Park waren über 17.000 Fans aus Deutschland. So viele Anhänger waren zuvor noch nie bei einem Auswärtsspiel der DFB-Frauen dabei. Dazu gehörten auch Ex-Kapitänin Alexandra Popp und DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

    In den ersten Minuten gingen die Deutschen vor allem in den Zweikämpfen ordentlich zur Sache. Auf echte Torchancen warteten die deutschen Fans aber vergeblich. Die Däninnen um Bayern-Torjägerin Pernille Harder standen gut in der Defensive.

    Das änderte sich in der 18. Minute. Auf Vorarbeit von Jule Brand schloss Klara Bühl überlegt ab. Der zunächst anerkannte Treffer zählte allerdings nicht, weil Nüsken im Abseits stehend die dänische Torhüterin irritierte. Der Treffer wenig später auf der Gegenseite war dagegen regulär. Dabei machte die gesamte deutsche Defensive inklusive Torhüterin Ann-Katrin Berger keine gute Figur.

    Die Deutschen konnten nicht antworten. Der zweimalige Weltmeister bekam kein Tempo in sein Offensivspiel. Dazu kam erneutes Pech mit dem Videobeweis, ein Handspiel der Däninnen wurde aus dem Strafraum verlegt. Auch das Powerplay in den letzten Minuten der ersten Hälfte brachte keinen Erfolg. Berger verhinderte sogar ein zweites Gegentor (44.).

    Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Deutschen dann das VAR-Glück auf ihrer Seite. Nach einem Foul an Linda Dallmann verwandelte Nüsken souverän vom Punkt. Schüller brachte den Olympiadritten des Vorjahres mit ihrem 54. Länderspieltor im 77. Spiel in Führung.