Im Tor hat sich Wück zunächst für eine erfahrene Lösung entschieden. Ann-Katrin Berger ist seine Nummer eins. Angesichts des Kurses, den der Trainer sonst eingeschlagen hat, überrascht das durch aus. Berger war in der Vergangenheit nicht fehlerfrei. Selbst beim Olympia-Turnier vor rund einem Jahr überstrahlten ihre stärkeren Momente die zwei, drei wackeligen so sehr, dass es kaum Kritik gab.
Mit Mala Grohs, Ena Mahmutovic (beide FC Bayern), Sophia Winkler (SGS Essen), Stina Johannes und auch Rafaela Borggräfe gibt es einige jüngere Optionen. Vor allem Winkler, Mahmutovic (beide 21) und Grohs (23) gelten als Top-Talente.
Winkler hat sich allerdings schwer verletzt und wird die Europameisterschaft verpassen. Die Essenerin, die im Sommer zu Eintracht Frankfurt wechselt, hat beeindruckende Reflexe und kann das Spiel auch gut mit dem Ball am Fuß aufbauen. Mahmutovic bekam von Wück Ende des vergangenen Jahres ihre Chance und patzte schwer. Beim FC Bayern zeigte sie überwiegend starke Leistungen.
Dort rückt nun aber Grohs wieder stärker in den Vordergrund. Auch wenn es für das Debüt im Nationalteam bisher nicht gereicht hat, zeigte sie zuletzt in der Champions League und nach ihrer Krebserkrankung, dass sie großes Potenzial hat. Spätestens nach der EM im Sommer werden die Karten hier wohl neu gemischt.