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Santiago Ascacibar: Stuttgarts neuer Russen-Löwe


HINTERGRUND

Zwei Spitznamen hat Santiago Ascacibar, der Mann, der der Rekord-Zugang des VfB Stuttgart ist: "Rusito" und "El Leon" – und damit ist der Argentinier von Estudiantes de la Plata eigentlich perfekt getroffen und vorgestellt.

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Da wäre zunächst einmal das Äußere: Ascacibar ist nicht der typische Südamerikaner mit dunklen Augen und Haaren, sondern blond und blauäugig. Schon seit seiner Kindheit wird er deshalb "Rusito" – "der Russe" – gerufen. Auf dem Spielfeld fällt er dadurch auf, dass er zwar von der Körpergröße her klein ist, aber mit großem Herz spielt und um jeden Ball kämpft – deshalb "El Leon", "der Löwe".

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Rund acht Millionen Euro sind die Schwaben aus Stuttgart bereit, für den 20-Jährigen auf den Tisch zu legen, um ihn nach Europa zu holen. Nie war ein Spieler teurer, den der VfB verpflichtete. Der Transfer darf dabei durchaus als Coup für den Bundesligisten bezeichnet werden, denn bis zuletzt waren deutlich namhaftere Vereine als der Aufsteiger am Mittelfeldspieler dran.

Wechsel zu Zenit scheitert

Ascacibar hatte seinen Abschied für diesen Sommer geplant und zunächst war von einem losen Interesse von Benfica aus Lissabon die Rede. Richtig konkret wurden die Verhandlungen dann in den letzten Wochen mit Zenit St. Petersburg: Trainer Roberto Mancini wollte ihn unbedingt, doch im letzten Moment legten die Klub-Bosse aus Russland ihr Veto ein, da sie, so die Informationen aus Argentinien, nicht zu viele Spieler für dieselben Positionen in der Zentrale holen wollten.

Mit seinen knapp 1,70 Meter hat Ascacibar die Figur eines Dribblers, umso erstaunlicher ist es, dass er genau das Gegenteil eines leichtfüßigen Tänzers auf dem Platz verkörpert. Sein Einsatzgebiet ist das defensive Mittelfeld – und dort räumt er mit Zweikämpfen, Tacklings und viel Laufarbeit alles ab, was sich ihm in den Weg stellt.

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In Argentiniens erster Liga machte in den letzten zwei Jahre kein anderer Spieler mehr Tacklings und hatte mehr Ballgewinne als Ascacibar. "Er will lieber Fußball spielen, als sich vor dem Spiegel die Haare kämmen", sagte Ex-Estudiantes-Verteidiger Agustin Alayes und verdeutlichte damit, dass es Ascacibar nicht auf die Schönheit des Spiels, sondern einzig und allein um den Erfolg geht.

"Manche Dinge können bei mir zwanghafte Züge annehmen, besonders wenn es um meine Spielweise geht", gestand Ascacibar bei FIFA.com . "Ich setze mich meistens selbst unter Druck. Und wenn es dann nicht klappt, wird der Druck noch größer", fügte er hinzu. Der 20-Jährige erwartet einiges von sich – und die Verantwortlichen bei Estudiantes sind sich sicher, dass er in Zukunft diese Erwartungen erfüllen wird. Ganz egal, wie groß sie sind. "Es gibt kein Limit für das, was er erreichen kann", ist sich Präsident Juan Sebastian Veron, einst selbst Weltklasse-Spieler, sicher.

Ein zweiter Javier Mascherano?

Wie gut kann Ascacibar werden? In Argentinien fällt als Antwort auf diese Frage meist der Name Javier Mascherano. "Glücklicherweise habe ich noch viele Jahre vor mir, um sein Niveau zu erreichen", sagte Ascacibar FIFA.com . Er wirkt auf dem Spielfeld wie eine Mini-Version des Barcelona-Stars, dessen herausragenden Eigenschaften die Hartnäckigkeit, Härte und Leidenschaft waren und sind.

Und auch als Leader taugt er, wie er als Kapitän der argentinischen U20-Nationalmannschaft schon bewiesen hat. Nun kommt er mit den besten Referenzen in die Bundesliga und will natürlich auch dort glänzen – ganz egal, ob ihn die Leute in Deutschland dann später "Russe" oder "Löwe" rufen.

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