Max Meyer Schalke 04 10022018Getty

Mobbingvorwürfe, Widersprüche, Polemik: Max Meyers Abgang von Schalke 04 wird zur Schlammschlacht


HINTERGRUND
Auf seinen Social-Media-Profilen hatte Max Meyer schon vergangene Woche mit seiner einstigen Liebe Schalke 04 abgeschlossen. Auf Instagram strich er seinen Verein aus den Schlagwörtern, bei Facebook änderte er sein Profilbild . Vom Schalke-Trikot ist dort nichts mehr zu sehen, die Kritik seiner Fans war dementsprechend vehement. Und nun hat sich Meyer wohl auch bei den Offiziellen endgültig ins Abseits manövriert.

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Der Bild erläuterte Meyer nach langem Schweigen seine Beweggründe für den Abschied im Sommer und attackierte dabei Sportvorstand Christian Heidel scharf . "Vom ersten Tag", so schilderte es Meyer, sei ihm von Heidel klargemacht worden, "dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden."

Max Meyer betont: Es ging nie um das Geld

Erst, als er das abgelehnt hätte, sei ein Angebot zur Vertragsverlängerung gekommen. Meyer betonte, dass vor allem Heidel der Grund gewesen sei, nicht bei Schalke zu verlängern. Das Verhalten des Schalke-Sportvorstandes bezeichnete er sogar als "Mobbing". 

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Und auch den Vorwurf von Klubboss Clemens Tönnies, bei Meyer hätte "der Zug des Geldes die Emotionen überholt" , wollte Meyer so nicht stehen lassen. Es sei ihm nie um das Geld gegangen, "sonst hätte ich ja das zweite verbesserte Angebot angenommen", beteuerte Meyer im Interview. Zugleich schoss er auch gegen Tönnies zurück: "Deshalb finde ich es auch eine Sauerei von Clemens Tönnies, es im TV so hinzustellen, als ob es mir nur um Geld ginge."

GFX Meyer Heidel

Es scheint der letzte Akt in einem zur Schlammschlacht verkommenen Theaterstück zu sein, das im Februar seinen Anfang nahm. Damals hatten die Königsblauen ihrem Eigengewächs ein Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet, wonach Meyer künftig geschätzt 5,5 Millionen Euro verdient hätte. 

Nach dem feststehenden Abgang von Leon Goretzka zu Bayern München sollte ein Verbleib von U21-Europameister Meyer auch als Signal nach außen dienen. Zunächst äußerte sich Heidel zuversichtlich, er hob Meyers Heimatverbundenheit hervor. Zu einer Unterschrift aber kam es bis zum Stichtag am 15. Februar nicht . Doch die Hängepartie ging weiter. Erst vergangene Woche beendete Heidel das Kapitel. "Max wird Schalke im Sommer definitiv verlassen", sagte Heidel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach .

Meyer war gegen Gladbach nicht verletzt

Die Diskussionen der letzten Wochen lassen jedoch nur Verlierer zurück. Schalke muss den nächsten Absolventen der Knappenschmiede gehen lassen, eine Ablösesumme bekommt der Klub - wie auch bei Goretzka - nicht. Zudem verliert der Verein einen Leistungsträger, Meyer hatte in der laufenden Saison unter Trainer Domenico Tedesco und auf der zuvor ungewohnten Sechser-Position den Durchbruch geschafft. Nicht einmal die sportliche Perspektive Champions League hält die Spieler in Gelsenkirchen.

Und auch für Meyer endet die Saison unrühmlich. Zuletzt berief Tedesco den 22-Jährigen nicht mehr in den Kader, als Grund gab der Verein eine Fußverletzung an. Davon wollte der Spieler aber nichts wissen. " Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich nicht verletzt war ", sagte Meyer nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:1)

Die Sport Bild berichtete, Meyer hätte Tedesco in der Woche vor dem Gladbach-Spiel in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, sich nicht mehr für Schalke motivieren zu können und "mit Schalke abgeschlossen" zu haben. Tedesco habe daraufhin Heidel beauftragt, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Heidel wollte mit Meyer ein Gespräch führen, den Termin soll der U21-Europameister jedoch abgesagt haben. 

Ein passendes Ende für ein unwürdiges Schauspiel...

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