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Real Madrid geschockt nach Debakel gegen Donezk: "Wir helfen selbst mit"


HINTERGRUND

Da stand er nun im Schneetreiben von Kiew. Schwarzer Trenchcoat, dazu eine weiße Vereinsmütze, die nur bedingt zu seinem Outfit passte. Zinedine Zidane an der Seitenlinie war sinnbildlich für den Auftritt seiner Mannschaft von Real Madrid, die nun zweiten Mal gegen eine Mannschaft verlor, die von Borussia Mönchengladbach über 180 Minuten regelrecht vermöbelt wurde (0:10). Am Dienstag unterlagen die Königlichen, wie schon im Hinspiel, Schachtjor Donezk, diesmal mit 0:2.

Am Ende des Spieltages dürfen sich die Königlichen bei Inter Mailand bedanken, dass man weiterhin alles in der eigenen Hand hat und mit einem Sieg gegen Gladbach sogar noch den Gruppensieg perfekt machen kann. "Wir haben mehrfach schlimme Situationen überstanden. Das gehört zum Fußball dazu, es wird immer schwere Zeiten geben", verfiel Zidane nach dem Spiel in Phrasen.

"Wir wussten, dass es heute ein Finale für uns ist und ich denke, wir haben das Spiel gut vorbereitet. Wir haben noch ein Spiel und das müssen wir gewinnen, um eine Runde weiterzukommen." Zidane selbst geht davon aus, dass er auch dann noch Trainer von Real Madrid ist, einen Rücktritt schloss er direkt nach dem Spiel aus.

Real Madrid: Zinedine Zidane schließt Rücktritt aus

"Auf keinen Fall trete ich zurück", sagte der Franzose mit Vehemenz. "Ich habe Kraft und werde weiterhin alles geben, genauso wie meine Spieler." Zumindest in der ersten Halbzeit wurde diese These untermauert. Real dominierte die ersten 45 Minuten und hatte gleich vier Großchancen, doch etwas Zählbares sprang dabei nicht heraus.

So war auch Toni Kroos mit dieser Halbzeit mehr als einverstanden. "In der ersten Halbzeit haben wir viele Bälle gewonnen, hoch gepresst und hatten viel Ballbesitz", analysierte der deutsche Nationalspieler. "Wir treffen nicht und sie machen mit dem ersten Schuss das 0:1. Wenn man das erste Tor sieht, ist es kein guter Spielzug von ihnen, sondern wir helfen mit."

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Damit dürfte er Ferland Mendy gemeint haben, der per Querschläger das Tor von Dentinho "vorbereitete". Aber auch Raphael Varane machte bei beiden Gegentreffern keine gute Figur. Neun Gegentore sind es in der Königsklasse bereits nach fünf Spielen, fünf davon alleine gegen die Mannschaft aus der Ukraine.

Real Madrid: Endspiel gegen Borussia Mönchengladbach

Real steht nun mit dem Rücken zur Wand, ein Ausscheiden in der Gruppenphase wäre ein Novum für die früheren Galacticos. Letztmals spielte man übrigens in der Saison 1994/95 im Vorgänger-Wettbewerb der Europa League, dem UEFA-Cup. Damals scheiterte Real im Achtelfinale an Odense BK aus Dänemark, weil man sich nach einem 3:2-Sieg im Hinspiel im heimischen Santiago Bernabeu bis auf die Knochen blamierte (0:2).

Das Bernabeu wird diesmal übrigens nicht zum Schicksalsort für Real, aufgrund der Corona-Pandemie wird das Spiel gegen Gladbach im Amateur-Stadion Alfredo di Stefano ausgetragen. "Wir spielen daheim und Real hat immer bewiesen, dass es zur Stelle ist, wenn es gewinnen muss", gab sich Luka Modric im Anschluss kämpferisch. "Aber es ist nicht genug, das nur zu sagen. Wir müssen das auf dem Feld zeigen. Nur darüber zu sprechen, hat keinen Wert."

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