Thomas Müller FC Bayern FC Sevilla

Reaktionen zum Halbfinal-Einzug des FC Bayern in der Champions League: "Mehr Mut würde guttun"

Der FC Bayern München hat am Mittwoch den Einzug ins Halbfinale der Champions League  perfekt gemacht. Im Viertelfinal-Rückspiel reichte dem deutschen Rekordmeister nach dem  2:1-Sieg im Hinspiel ein 0:0 gegen den  FC Sevilla. Die Stimmen zum Spiel. 

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Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): Man weiß, dass der Gegner nach einem 1:2-Rückstand noch einmal alles versucht. In Manchester hat Sevilla zwei Tore erzielt. Hier sind sie mit breiter Brust aufgelaufen, das hat man heute gesehen. Das sind Spiele, in denen man dagegenhalten und kämpferisch überzeugen muss. Dass wir in der zweiten Halbzeit den Ball haben laufen lassen, hat mir gefallen. Wir haben es nur versäumt, Tore zu schießen.

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Uli Hoeneß (Präsident Bayern München): Wir können stolz auf unsere Mannschaft sein, die völlig verdient das Halbfinale erreicht hat. Wenn man die letzten Ergebnisse mitbekommen hat - was in Rom passiert ist, was in Madrid passiert ist -, dann finde ich es total wichtig, dass man nicht ins offene Messer gelaufen ist. Wenn man merkt, dass nach vorne nicht so viel geht, dann muss mann eben auf 0:0 spielen. Das war sehr professionell. 

... über die Situation im CL-Halbfinale: Die Römer haben gezeigt, dass sie total stark spielen können, deshalb gibt es in der Gruppe dieser vier Mannschaften keinen Schwachen mehr. Es gibt keinen einzigen Gegner, von dem man sagen könnte, er sei leicht zu schlagen.

... über seinen Wunschgegner: Ich möchte nur ins Endspiel kommen. 

Thomas Müller (Bayern München): Wir wussten um die Situation. Unser Ziel war es, nach vorne zu spielen wie in den ersten 20, 25 Minuten, in denen wir sie eingeschnürt haben. Wir haben aber oft keinen Druck auf Banega bekommen, auf den Spieler also, der die Bälle in die Schnittstelle spielt. Ärgerlicherweise haben wir kein Tor erzielt, obwohl wir Möglichkeiten hatten. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, auch wenn es kein Spiel war, das man dem breiten Publikum verkaufen kann. (...) Wir haben uns das Halbfinale erarbeitet. Jetzt wollen wir es natürlich durchziehen.

... über die Situation im CL-Halbfinale: Die Ergebnisse waren extrem eng, die Qualität der Mannschaften und die Leistungsdichte sind vorhanden. Es waren aus allen Ligen die Spitzenreiter dabei; die haben sich jetzt miteinander gemessen. Da ging es eng zu, die Qualität der Mannschaften ist groß. Niemand spielt perfekt, jeder macht Fehler - das hat man in allen Spielen gesehen. Die unterschiedlichsten Spielstile sind erfolgreich oder auch nicht. Keiner hätte gedacht, dass Barcelona einen 4:1-Vorsprung hergibt oder dass Real Madrid nach einem 3:0-Vorsprung in einem Heimspiel noch so in Bedrängnis kommt. Man sieht: Es ist alles möglich. In diesem Licht können wir unser 0:0 etwas positiver betrachten. Es wird es ein spannendes Halbfinale, egal welchen Gegner wir bekommen. 

... über die Form der Bayern: Wir wissen, was wir können. Wir wissen aber auch, was die anderen können. Wir sind da ganz nüchtern und realistisch. Du musst jedes Spiel erstmal spielen. Das war auch heute der Fa. Wir haben den Gegner weder unterschätzt noch waren wir zu ängstlich. Wir haben es vielleicht nach vorne hin nicht ganz sauber zu Ende gespielt. Das ist das Einzige, was gefehlt hat: ein eigenes Tor. Aber die Einstellung ist da, wir bewegen uns läuferisch gut, helfen viel mit nach hinten aus. Wir sind oft fast schon zu viele Spieler hinter dem Ball und manchmal einen Tick zu passiv. Ein bisschen mehr Mut würde uns in manchen Minuten gut zu Gesicht stehen. Aber das sind Feinheiten, bei denen es normal ist, dass sie nicht immer passen. (...) Man hat jetzt natürlich keinen direkten Vergleich mit den ganz großen Top-Mannschaften in Europa, weil wir gegen die noch nicht gespielt haben. Aber trotzdem wissen wir, was unsere Stärken und Schwächen sind. (...) Wir haben genügend Qualität und auch den nötigen Biss, um ganz weit zu kommen.

Robben: "Natürlich war das eine Warnung"

Arjen Robben (Bayern München): Sevilla ist eine sehr gute Mannschaft, wir haben lange im Mittelfeld keinen Zugriff bekommen. Wir hatten genug Chancen und müssen die Tore schießen - das hat gefehlt. Du musst zu Null spielen, das haben wir gemacht. Nach vorne haben wir Qualität und Fantasie. In der Champions League musst du immer eine Top-Leistung bringen. Das Halbfinale wird nicht einfach, da müssen wir uns noch ein bisschen steigern. Wenn wir einen guten Tag haben, dann können wir jeden schlagen.

... über Barcas 0:3-Niederlage bei der Roma: Natürlich war das eine Warnung. Daran kann man sehen, dass im Fußball alles passieren kann. Wenn man auf diesem Niveau spielt, braucht man eine Top-Leistung. Das wird im Halbfinale auch der Fall sein.

... über die Situation im CL-Halbfinale: Wir müssen auf uns selbst schauen. Im Halbfinale gibt es keine Favoriten. Wir müssen schauen, wen wir zugelost bekommen und uns dann gut vorbereiten. Es sind nur noch gute Mannschaften dabei.

Kimmich froh über Video-Beweis in der Bundesliga

Joshua Kimmich (Bayern München):

... über Real Madrid: Real hat die Champions League zweimal in Folge gewonnen, natürlich sind sie Top-Favorit. Wir brauchen uns aber auch vor Real nicht verstecken.

... über zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen in den CL-Viertelfinals: Wenn man die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung sieht, dann ist das - ohne den Schiris einen Vorwurf zu machen - unglücklich. Deshalb bin ich froh, dass es in der Bundesliga den Video-Beweis gibt - obwohl das Spiel dadurch manchmal etwas verzögert wird. Aber insgesamt sorgt das schon für mehr Fairness.

Robert Lewandowski (Bayern München): Wir wussten, dass es gegen Sevilla nicht so leicht wird. Es ist schade, dass wir kein Tor geschossen haben, aber die Hauptsache ist, dass wir eine Runde weiter sind.

... über die Situation im CL-Halbfinale: Im Champions-League-Halbfinale kann man nicht mehr sagen, wer der Favorit ist. Wir haben gestern gesehen, was im Fußball passieren kann. Da gibt es keine schwachen Mannschaften.

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