Nadiem Amiri Bayer Leverkusen Union BerlinGetty Images

Rassismus-Eklat bei Union Berlin gegen Bayer Leverkusen? Tah: Amiri wurde als "Scheiß-Afghane" bezeichnet

Bayer Leverkusens Nationalspieler Jonathan Tah wirft Union Berlin nach der Niederlage im Bundesligaspiel am Freitagabend (0:1) Rassismus vor.

"Das, was mit Nadiem Amiri passiert ist, finde ich sehr bitter. Anscheinend wurde die Herkunft seiner Eltern beleidigt", sagte der Innenverteidiger bei DAZN. "Das finde ich sehr schade, das gehört nicht auf den Fußballplatz. Das ist das Bitterste am ganzen Abend und ich hoffe, dass das Konsequenzen hat."

Während einer Diskussion unmittelbar nach dem Schlusspfiff sei von Unioner Seite gegenüber dem deutschen Nationalspieler Amiri "der Begriff Scheiß-Afghane" gefallen, sagte Tah: "Das will ich mit aller Deutlichkeit sagen, dass das hier nicht hingehört. Egal, wie emotional das Ganze ist: Das gehört sich nicht." Tah suchte gemeinsam mit Amiri nach Abpfiff noch das Gespräch mit Schiedsrichter Florian Badstübner.

Nadiem Amiri nach Abpfiff nicht zu beruhigen

Nach dem Spiel war zudem zu sehen, wie Amiri (24) zu Unions Florian Hübner ging, auf diesen einredete und den Zeigefinger hob. Der fünffache deutsche Nationalspieler afghanischer Herkunft ließ sich dabei weder von Betreuern, Teamkollegen, noch von Berliner Spielern beruhigen. Wer Amiri beleidigt haben soll, ist allerdings unklar.

"Ich habe etwas mitbekommen, aber ich habe Respekt vor meinem Mitspieler und dem Gegenspieler", sagte Leverkusens Kerem Demirbay bei DAZN. "Was auf dem Platz passiert, bleibt auf dem Platz. Wenn die beiden sich äußern wollen, können sie das tun. Ich bin keiner, der so etwas macht."

"Ich habe nichts mitbekommen", erklärte Union-Trainer Urs Fischer nach dem Spiel. Er habe mitbekommen, "dass da Worte gefallen sind, die auf dem Fußballplatz nichts zu suchen haben. Es soll auf beiden Seiten was gesagt worden sein. Ich möchte das in Ruhe klären", betonte er.

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