A quali squadre ha segnato più goal Francesco Totti?Getty Images

Ciao, Francesco Totti! Roms letzter Kaiser tritt ab


HINTERGRUND

Am Sonntag endet er also, der Triumphzug des Francesco Totti. Viele Tränen werden vergossen werden in der Ewigen Stadt. Die meisten jedoch im Stadio Olimpico. Dem Schauplatz, an dem er so viele Schlachten geschlagen hat. Dort, wo er unzählige Male Blut, Schweiß und Tränen gegeben hat, um als einer der berühmtesten Söhne der Stadt in die Geschichte einzugehen.

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Der Lebensweg Tottis gleicht einem kitschigen Roman. Er erzählt die Geschichte des kleinen Jungen, einst unbeschwert durch die historischen, verwinkelten Gassen der italienischen Hauptstadt schlendernd, um den Olymp zu erklimmen und zum größten Fußballer seines Lieblingsvereins zu werden.  So groß, dass selbst die Anhänger des verhassten Erzrivalen am Ende vor ihm niederknien.

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"Ich wurde als Fan des AS geboren"

Tottis Weg begann in Porta Metronia, einem kleinen Viertel am Stadtrand der italienischen Hauptstadt. Im Schatten der historischen Stadtmauer, noch heute ein Wahrzeichen des früheren Kaiserreichs, lernte der kleine Francesco mit dem Ball umzugehen. Schnell wurde klar, über welch außergewöhnliches Talent der junge Angreifer verfügt. Im zarten Alter von zwölf Jahren schloss sich Totti dem Verein seines Herzens an.

Auch der AC Mailand, der mit seinem Catenaccio die damalige fußballerische Epoche wie kein zweiter Verein prägte, wurde damals auf das Ausnahmetalent aufmerksam. An der unumstößlichen Verbundenheit zum AS konnte jedoch selbst das lukrative Angebot, welches der Familie unterbreitet wurde, nichts ändern. "Mein Sohn geht nur zur Roma", gab Mutter Fiorella den Verantwortlichen der Rossoneri unmissverständlich zu verstehen. "Ich wurde als Fan des AS geboren und als solcher werde ich auch sterben", sagte der Umworbene später.

Im Trikot der Giallorossi schrieb Totti schließlich eine einzigartige Erfolgsgeschichte. 1993 feierte er mit gerade einmal 16 Jahren sein Debüt für die Roma, seit seinem 22. Lebensjahr führt er das Team als Kapitän aufs Feld. Mit 306 Toren in 784 Partien ist er sowohl der erfolgreichste Torjäger als auch der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Geschichte des Vereins. Mit ihm an der Spitze feierte der AS den Scudetto, zweimal die Coppa Italia und zweimal den italienischen Superpokal. 2000 und 2003 wählten ihn die Spieler zum Fußballer des Jahres in Italien. 2006 holte er mit der Nationalmannschaft den WM-Pokal, 2007 wurde er schließlich mit dem Goldenen Schuh zum besten Torjäger des Jahres in Europa ausgezeichnet.

A quali squadre ha segnato più goal Francesco Totti?Getty Images

Doch nicht nur aufgrund seiner Tore genießt Il Capitano seit Jahren Heldenstatus in der Ewigen Stadt. Es sind auch seine Eleganz, seine unglaubliche Übersicht und die Fähigkeit, den Ball dank seiner perfekten Technik scheinbar über den Platz schweben zu lassen, welche die Tifosi der Roma über zwei Jahrzehnte im Wochentakt in Staunen versetzten. Doch am meisten wird er auf dem Stiefel für seine bedingungslose Loyalität geschätzt. 2004 machte ihn Real Madrid zur obersten Transferpriorität. Das hochdotierte Angebot der Königlichen lehnte er ab. Aus Faulheit, wie er später scherzhaft verriet.

Doch auch der heilige Francesco ist nicht unfehlbar. Im Laufe seiner langen Karriere leitete er sich eine Reihe an Skandalen und Dreistigkeiten. Bei der Europameisterschaft 2004 spuckte er beispielsweise seinem dänischen Gegenspieler Christian Poulsen ins Gesicht und wurde in der Folge drei Spiele gesperrt.

Wenige Monate später sorgte er in der Champions League mit einem brutalen Foul an Gegenspieler Christian Ramelow erneut für unrühmliche Schlagzeilen und wurde wieder des Feldes verwiesen. Auch im Pokalfinale 2014 verlor der Kapitän der Roma die Nerven und trat Mario Balotelli um. Der damalige Inter-Stürmer warf Totti nach dem Spiel vor, er hätte ihn vor der Aktion darüber hinaus mehrmals rassistisch beleidigt.

"Totti ist der beste Spieler aller Zeiten" - Diego Maradona

Doch auch diese Eklats ändern nichts an der Popularität der Ikone in seiner Heimatstadt – viel zu sehr haben ihn die Tifosi ins Herz geschlossen. Für sie ist und bleibt der mittlerweile 40-Jährige ein Heiligtum. Auch die Tatsache, dass er seit längerer Zeit ein Dasein als Edelreservist bei den Giallorossi fristet, tut diesem Status keinen Abbruch. Im Gegenteil: Auch in den letzten Atemzügen seiner großen Karriere vermag er es, Spielen durch seine Präsenz eine entscheidende Wendung zu geben.

Nun, da sich seine Karriere dem Ende zuneigt, häufen sich die Respektsbekundungen an Il Capitano. "Francesco Totti ist der beste Spieler aller Zeiten", sagte die argentinische Fußball-Legende Diego Maradona unlängst. Selbst die Fans des verhassten Stadtrivalen Lazio zollten der Roma-Ikone Respekt. Für das letzte Heimspiel der Saison fertigten sie eigens für ihn ein Banner an. "Die ewigen Feinde sagen auf Wiedersehen, Francesco Totti", stand auf diesem geschrieben. Es war der ultimative Ritterschlag und der letzte Beweis dafür, dass er schlichtweg über allem steht.

Am Sonntag endet er also, der Triumphzug des Francesco Totti. Nach ihm beginnt eine neue Zeitrechnung in der Ewigen Stadt. Viele Tränen werden fließen, während sich der letzte Kaiser Roms verabschiedet.

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