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Kommentar: Demut und Zurückhaltung sind größtes BVB-Pfund


KOMMENTAR

Es gab viele eindrucksvolle Bilder, die vom Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München in Erinnerung bleiben. Eines davon lieferte der BVB kurz nach dem Abpfiff über seine sozialen Kanäle: die jubelnden Spieler in der Kabine – und daneben Lucien Favre, der sich ob der Lautstärke die Ohren zuhielt statt mitzufeiern.

Ein symbolträchtiger Schnappschuss. Denn Favre blieb auch in der Pressekonferenz nach dem 3:2-Triumph über den Rekordmeister sympathisch geerdet und sprach mehr über die Fehler seines Teams als über die offensichtlichen Stärken.

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Es sind diese Demut und Zurückhaltung, die auch Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke am Tag danach im Sky-Talk Wontorra zeigte, die vermutlich das größte Pfund des wiedererstarkten BVB sind.

Schließlich wissen die Westfalen noch zu gut, wie oft sie seit dem letzten Meistertitel 2012 vergeblich versucht haben, den FC Bayern erneut ernsthaft herauszufordern. Da reicht der Blick aufs Vorjahr, als die Mannschaft unter Peter Bosz nach einem traumhaften Saisonstart komplett einbrach.

BVB mit breiterem Kader als Bayern München

Auch in dieser Saison hatten die Borussen in einigen Partien mal mehr und mal weniger große Probleme, unter anderem beim glücklichen 1:0 in Brügge, beim 4:3 gegen Augsburg oder beim 0:2 in Madrid. Deshalb trifft Favre mit seinem Understatement genau den richtigen Ton.

Umso verwunderlicher wirkte es, dass sich Niko Kovac beinahe rundum zufrieden mit der Vorstellung seines Teams zeigte – trotz jetzt sieben Punkten Rückstand auf den BVB. Auch wenn Uli Hoeneß ankündigte, die Meisterschaft bis Saisonende spannend zu gestalten und die Dortmunder zu jagen, konnte man beinahe den Eindruck gewinnen, als füge man sich in München schon seinem Schicksal.

Die Gründe dafür waren im Spiel am Samstag überdeutlich zu erkennen: Dortmund verfügt im Vergleich zu den Bayern über das physisch bessere und formstärkere, aber auch hungrigere Team, hat zudem die richtige Mischung aus jungen Talenten und routinierten Führungsspielern und besitzt - auch aufgrund von Verletzungen - den deutlich tieferen Kader.

Favre macht als BVB-Baumeister fast alles richtig

Das Lob gebührt vor allem Dortmunds sportlicher Leitung für die Zusammenstellung der Mannschaft, während dem FCB der Verzicht auf substanzielle Änderungen im Aufgebot nun weit stärker auf die Füße fällt, als im Sommer gedacht.

Aber auch Favre hat als Baumeister des neuen BVB bislang fast alles richtig gemacht. Deshalb ist der Unterschied zu Kovac und zum FC Bayern momentan so eklatant.

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