Der FC St. Pauli hat zum Abschluss des ersten Spieltags der 2. Bundesliga im Auswärtsspiel in Bielefeld ein 1:1-Remis geholt. Die Kiezkicker mussten dabei erst kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen.
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Der Hamburger SV kam ebenfalls zu einem Remis, allerdings zu einem glücklichen Unentschieden: Vor heimischer Kulisse stand am Ende ein 1:1 gegen Darmstadt 98 auf der Anzeigetafel. Tim Skarke hatte die Gäste nur 14 Sekunden nach dem Seitenwechsel in Führung gebracht. ehe Aaron Hunt in der achten Minute der Nachspielzeit einen Videobeweis-Elfmeter im Kasten der Hessen unterbrachte.
Arminia Bielefeld - St. Pauli 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Conteh (32.), 1:1 Prietl (90.)
Nach dem öffentlichen Rundumschlag von Trainer Jos Luhukay hat der FC St. Pauli einen Traumstart nur knapp verpasst. Die Hamburger mussten sich zum Abschluss des ersten Spieltages am Montagabend bei Arminia Bielefeld mit einem 1:1 (1:0) zufrieden geben, Manuel Prietl (90.) erzielte den Ausgleich für die Gastgeber erst kurz vor Schluss. Zweitliga-Debütant Christian Conteh (32.) hatte St. Pauli in Führung gebracht.
Bestimmendes Thema auf der Bielefelder Alm war aber Luhukays Wutrede vom Vortag. Bei St. Pauli herrsche "zu viel Bequemlichkeit", es werde "zu viel in der Komfortzone gearbeitet" und es gehe zu viel darum, "miteinander befreundet zu sein", hatte er vor Saisonstart gepoltert: "Die Komfortzone und die Bequemlichkeit sollte man besser in die Mülltonne werfen." An einen Rücktritt habe er aber "keine Sekunde" gedacht, betonte der 56-Jährige vor dem Spiel bei Sky.
Die Partie vor 23.857 Zuschauern auf der Bielefelder Alm gestaltete sich zunächst offen, aber ohne große Torchancen. Die erste gefährliche Möglichkeit nutzte Conteh nach einem Konter eiskalt.
Nach dem Seitenwechsel agierte die Arminia forscher, ein abgefälschter Schuss von Neuzugang Reinhold Yabo (48.) klatschte an die Unterkante der Latte. Nach Ansicht der Videobilder nahm Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) einen Handelfmeter zugunsten Bielefelds zurück (74.). In einer hektischen Schlussphase belohnte Prietl fleißige Arminen nach einer Ecke per Kopf.
SV Wehen Wiesbaden - Karlsruher SC 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Pourie (15.), 0:2 Hofmann (61.), 1:2 Kyereh (90.+3)
Jahn Regensburg - VfL Bochum 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Saller (42.), 2:0 Stolze (50.), 2:1 Blum (Elfmeter, 75.), 3:1 Baack (90.+5)
Greuther Fürth - Erzgebirge Aue 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Nazarov (25.), 0:2 Hochscheidt (90.)
Hamburger SV - Darmstadt 98 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Skarke (46.), 1:1 Hunt (Elfmeter, 90.+8)
Aaron Hunt hat den Hamburger SV mit einem Elfmetertor in der achten Minute der Nachspielzeit vor einer Auftaktniederlage bewahrt. Der Kapitän rettete dem HSV mit seinem neuen Trainer Dieter Hecking ein unter dem Strich dennoch enttäuschendes 1:1 (0:0) gegen Darmstadt 98.
Nur 15 Sekunden nach Wiederanpfiff bestrafte zunächst Darmstadts Neuzugang Tim Skarke (46.) die bis dahin klar überlegenen Hamburger mit dem 0:1. Kurz vor Schluss durften die HSV-Fans unter den 44.475 Zuschauern doch noch jubeln: Schiedsrichter Robert Hartmann entschied nach langem Austausch mit Video-Assistentin Bibiana Steinhaus auf Strafstroß, Hunt verwandelte sicher.
Im ersten Spiel nach dem Abbau der legendären Stadionuhr begann Hamburg mit mutigem Offensivspiel. Sowohl Kapitän Aaron Hunt (14.) als auch Jeremy Dudziak (27.) ließen aber beste Chancen liegen. Pech hatten die Gastgeber, als Hartmann nach einem Foul an Tim Leibold (26.) keinen Anlass für einen Elfmeterpfiff sah.
Nach der Pause dann der Schock: Der gerade erst eingewechselte Skarke köpfte nach einer schwachen Abwehr des HSV-Schlussmanns Daniel Heuer Fernandes zum 0:1 ein. Hunt rettete zumindest das Remis. Vorausgegangen war ein Foul von Dario Dumic an Manuel Wintzheimer.
VfL Osnabrück - Heidenheim 1:3 (0:0)
Tore: 1:0 Ouahim (58.), 1:1 Griesbeck (74.), 1:2 Leipertz (89.), 1:3 Otto (90.+4)
Gelb-Rot: Wolze (83., Osnabrück)
Holstein Kiel - SV Sandhausen 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Behrens (4.), 1:1 Iyoha (52.)
Dynamo Dresden - 1. FC Nürnberg 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Dovedan (53.)
Der 1. FC Nürnberg ist in der 2. Bundesliga hervorragend aus den Startlöchern gekommen. Der Bundesliga-Absteiger gewann das erste Pflichtspiel unter seinem neuen Trainer Damir Canadi 1:0 (0:0) bei Dynamo Dresden. Den Treffer des Tages erzielte der österreichische Neuzugang Nikola Dovedan (53.).
Die größte Möglichkeit für den Club im ersten Durchgang hatte Torjäger Mikael Ishak kurz vor Halbzeitpfiff vergeben. Zuvor hatte Dresdens neuer Torwart Kevin Broll nicht allzu viel zu tun. Torchancen blieben aber auch auf der anderen Seite Mangelware, da Dynamo seine Konter nicht konsequent genug zu Ende spielte.
Im zweiten Abschnitt nutzte Nürnberg seine erste gute Möglichkeit. Nach einer präzisen Flanke von Neuzugang Oliver Sorg war der ehemalige Heidenheimer Dovedan per Kopf zur Stelle. Dresden erhöhte anschließend den Druck, fand vor 29.152 Zuschauern gegen die gut gestaffelte Defensive der Franken aber kein Durchkommen.
VfB Stuttgart - Hannover 96 2:1 (2:1)
Tore: 1:0 Gomez (29.), 2:0 Didavi (36.), 2:1 Awoudja (39., Eigentor)
Gelb-Rot: Ostrzolek (64., Hannover), Awoudja (85., Stuttgart)
Aufstiegsfavorit VfB Stuttgart hat einen Start nach Maß in die 2. Bundesliga erwischt - und dem ersten erwarteten Rivalen gleich einen Nackenschlag verpasst. Dank der Routiniers Mario Gomez und Daniel Didavi bezwang der VfB am ersten Spieltag Bundesliga-Mitabsteiger Hannover 96 mit 2:1 (2:1).
Der 78-malige Nationalspieler Gomez (29.) und Mittelfeld-Regisseur Didavi (36.) stimmten den zuletzt unzufriedenen VfB-Anhang mit ihren Toren versöhnlich und bescherten dem neuen Trainer Tim Walter einen idealen Einstand.
Mirko Slomka, der zwischen 2010 und 2013 die goldene Zeit der 96-er mitgestaltet hatte, ging dagegen bei seinem Comeback leer aus. Der eingewechselte und nervöse VfB-Zugang Maxime Awoudja (39.) brachte die Gäste mit einem höchst kuriosen Eigentor lediglich heran und flog in der 85. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Doch auch 96 spielte die Partie nach Gelb-Rot gegen Matthias Ostrzolek (64.) zu zehnt zu Ende.
"Wir sind gerne Favorit", hatte der von Holstein Kiel gekommene Walter vor dem Schlagerspiel zum Auftakt gesagt. Dabei ist die zweite Liga mit weiteren Kontrahenten wie dem Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg nicht nur prominent besetzt, auch der VfB befindet sich in turbulenten Zeiten.
Nach der chaotischen Mitgliederversammlung trat vor nicht mal zwei Wochen Präsident Wolfgang Dietrich geräuschvoll zurück. Auch der Kader hat einen gewaltigen Umbruch hinter sich, unter anderen gingen der langjährige Kapitän Christian Gentner, Weltmeister Benjamin Pavard und Torwart Ron-Robert Zieler, Letzterer ausgerechnet nach Hannover. Neuer VfB-Kapitän ist Abwehrspieler Marc Oliver Kempf, insgesamt standen fünf Neuzugänge in der Startelf des fünfmaligen deutschen Meisters.
Slomka schickte neben Rückkehrer Zieler bei seinem ersten Pflichtspiel als 96-Trainer nach 2043 Tagen in Sebastian Jung und Marcel Franke nur zwei weitere Neue auf den Rasen.
Die Gäste erwischten vor 52.021 Zuschauern den besseren Start. Edgar Prib prüfte den neuen VfB-Schlussmann Gregor Kobel in der zweiten Minute, wenig später landete ein Freistoß des Mittelfeldspielers am Außennetz (5.).
Stuttgart berappelte sich in der Folge. Zieler konnte den Schuss von VfB-Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui (27.) gerade noch parieren, zwei Minuten später war er gegen Gomez' Schuss aus wenigen Metern chancenlos.
Der VfB war nun deutlich überlegen und lag nach dem direkt verwandelten Freistoß von Didavi scheinbar vorentscheidend in Front. Dann aber patzte der 21-jährige Awoudja, der kurz zuvor für den verletzten Marcin Kaminski eingewechselt worden war, mit seinem ersten Ballkontakt folgenschwer.
In der Halbzeitpause öffneten sich die Schleusen über der Mercedes Benz-Arena mit Starkregen und zeitweise auch Hagel. Didavi (54.), Santiago Ascacibar (62.), Gomez (81.) und der eingewechselte Neuzugang Philipp Klement (90.+2) vergaben weitere Großchancen.