Fenerbahces 1:0-Sieg im Süper-Lig-Spiel gegen Trabzonspor am Sonntagabend wurde von Manipulationsvorwürfen und verbalen Scharmützeln überschattet.
Getty"Unverschämtheit": Manipulationsvorwürfe sorgen nach Fenerbahces Sieg über Trabzonspor für Zündstoff
Getty Images SportWAS IST PASSIERT?
Trabzonspor war in der 11. Minute durch einen Kopfballtreffer von Mittelstürmer Paul Onuachu vermeintlich in Führung gegangen. Nach Eingriff des VAR wurde das Tor jedoch aus einem umstrittenen Grund zurückgenommen: In der Entstehung des Treffers hatte Onuachu Fenerbahce-Verteidiger Milan Skriniar in einem Zweikampf ganz leicht mit dem Ellenbogen am Kinn getroffen. Schiedsrichter Ozan Ergün wertete das Einsteigen nach Ansicht der Video-Bilder als Foul und erkannte das Führungstor der Gäste daher ab.
Wenige Minuten später folgte die zweite kontrovers diskutierte Szene des Topspiels: Nach einem harten Einsteigen am Mittelkreis wurde Trabzons Okay Yokuslu zunächst mit Gelb verwarnt. Der VAR griff jedoch ein und Schiedsrichter Ergün stellte Yokuslu daraufhin doch mit Rot vom Platz - eine harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung.
WAS WURDE GESAGT?
Ahmet Metin Genc, Bürgermeister von Trabzon, sah das allerdings anders. Er veröffentlichte noch während der Partie einen Beitrag in den Sozialen Netzwerken und sprach dabei von Betrug durch die Unparteiischen: "Die Manipulationen gehen weiter. Wir wissen nicht, gegen wie viele Leute wir kämpfen müssen. In den ersten 20 Minuten werden wir mit einem aberkannten Tor und einer Roten Karte eiskalt bestraft. Pfui und Schade", schrieb Genc.
Fenerbahçe TwitterDIE REAKTION:
Nach der Partie reagierte Fenerbahces Vorstandsmitglied Hulusi Belgü auf die Vorwürfe von Genc: "Der Bürgermeister von Trabzon hat während des Spiels einen unsinnigen Tweet gepostet und eine seltsame Bemerkung gemacht. Er hat Fenerbahce des Betrugs bezichtigt. Lassen Sie mich das ganz klar sagen: Das ist Unverschämtheit, Unhöflichkeit, Schamlosigkeit und Rückgratlosigkeit. All das sind Manipulationen eines Bürgermeisters, um in seiner Stadt Stimmen zu sammeln und sich eine politische Position zu verschaffen. Wir verurteilen das aufs Schärfste", so Belgü, der ein Vorgehen gegen Genc ankündigte.
Manipulationsvorwürfe sind derweil im türkischen Fußball nichts Neues. Immer wieder kommen jene auch von Fenerbahce in Richtung des Stadtrivalen Galatasaray. Erst Anfang August beklagte Fener in einem offiziellen Statement, dass Galatasaray beim 3:0-Sieg gegen Gaziantep FK zum Süper-Lig-Auftakt von den Schiedsrichtern bevorzugt worden sei.
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Stürmer Youssef En-Nesyri hatte im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco kurz vor der Halbzeitpause für das 1:0-Siegtor von Fenerbahce gesorgt. Damit haben die Istanbuler nun zehn Punkte aus den ersten vier Ligapartien der neuen Saison geholt.
Fener rangiert auf Platz zwei, im Nachholspiel gegen Alanyaspor am Mittwochabend will man den Rückstand auf Tabellenführer Galatasaray auf zwei Punkte verkürzen.



