Vor dem Wiedersehen mit dem HSV am Samstagabend hat Bayern Münchens Trainer Vincent Kompany verraten, wie es im Sommer 2008 zu seinem Abschied von den Rothosen kam. Eine Partie gegen den FC Bayern am 1. Spieltag der Saison 2008/09 spielte dabei eine entscheidende Rolle.
Getty Images"Ich muss da weg": Vincent Kompany wollte den HSV nach einem Spiel gegen den FC Bayern unbedingt verlassen
WAS WURDE GESAGT?
In jener Partie wurde Kompany in der Allianz Arena in der 52. Minute für Bastian Reinhardt eingewechselt. Dass er zunächst die Ersatzbank hatte drücken müssen war für den damals 22-jährigen Belgier inakzeptabel. Schließlich hatten ihn die Hamburger Verantwortlichen kurz zuvor extra von den Olympischen Spielen aus Peking zurückbeordert.
Kompany schilderte: "Ich war so sauer und dann hab ich gesagt: 'Das geht nicht. Mein Land spielt jetzt das Halbfinale bei den Olympischen Spielen und ich darf nicht spielen.' Und die anderen aus der Bundesliga waren alle da für ihr Land, zum Beispiel Rafinha von Schalke. Ich durfte aber nicht spielen. Das war für mich aus Prinzip inakzeptabel." Es sei "eine Person im Verein" gewesen, die schlussendlich für seinen Abgang aus der Hansestadt gesorgt habe, so der FCB-Coach ohne einen Namen zu nennen.
IMAGO / AvantiWAS IST DER HINTERGRUND?
Kompanys Olympia-Teilnahme sorgte damals für großes Theater. Entgegen einer vorherigen Abmachung zwischen dem HSV und Belgiens Verband kehrte Kompany nicht nach den beiden Vorrundenspielen an die Alster zurück. Erst auf Druck der Belgier reiste er ab, kam allerings mit einem Tag Verspätung in Hamburg an und musste laut Bild eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro zahlen.
Weiter verriet Kompany: "Dann habe ich nach dem Spiel in München im Hilton am Flughafen gesagt: 'Ich muss etwas anderes machen.'" Sein Vater habe noch versucht ihn umzustimmen, aber seine Entscheidung sei unumstößlich gewesen. "Ich habe gesagt: 'Ich weiß, es ist ein super Verein. Aber aus Prinzip bin ich weg.' Ich glaube, ich habe nicht schlecht gewählt."
GettyEIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Kompany wechselte wenig später vom HSV für 8,5 Millionen Euro Ablöse zu Manchester City, wo er elf Jahre verbrachte, große Erfolge feierte und am Ende unter Startrainer Pep Guardiola Kapitän war.
An seine zwei Jahre beim Hamburger SV hat der 89-fache Nationalspieler Belgiens trotz des Endes "sehr gute" Erinnerungen, so Kompany: "Die Zeit in Hamburg war nicht ganz einfach persönlich und doch sehr, sehr schön." Er erlebte persönliche Schicksalsschläge und zog sich einen Achillessehnenriss zu, der ihn neun Monate lang außer Gefecht setzte. Er habe da "viel Unterstützung vom Verein bekommen" und "viele Freunde gewonnen".
Für den HSV absolvierte Kompany 51 Pflichtspiele. Der ehemalige Innenverteidiger erzielte vier Tore und lieferte eine Vorlage. In der Saison 2007/08 gewann er mit dem Bayern-Gegner vom Wochenende den UI-Cup.



