Der ehemalige englische Nationalspieler Rio Ferdinand hat mit großem Unverständnis auf die jüngsten Aussagen von Manchester Uniteds Trainer Ruben Amorim zur Reservistenrolle von Starstürmer Marcus Rashford reagiert. Der langjährige United-Profi rät Rashford, sich zur Wehr zu setzen, sollte Amorim mit seinen Aussagen nicht recht haben.
Getty Images"Da berufe ich sofort eine Pressekonferenz ein": Rio Ferdinand rät Marcus Rashford bei Manchester United zu rechtlichen Schritten gegen Ruben Amorim
Getty/GOALWAS WURDE GESAGT?
In seinem Podcast Rio Ferdinand presents erklärte der Champions-League-Sieger von 2008: "Wäre ich der Spieler, über dessen Herz, Stolz und Ego der Trainer das gesagt hätte – wie peinlich! Wenn jemand in Frage stellt, dass du da rausgehst und 100 Prozent für die Mannschaft gibst und andeutest, dass du es ruhig angehen lässt und Abkürzungen nimmst …"
Für Ferdinand ist klar, "dass es für Marcus nun keinen Weg zurück mehr gibt. Nicht nach solchen Aussagen". Jeder könne mal einen schlechten Tag haben oder nicht gut spielen: "Aber dass du dich nicht anstrengst, ist sicher nicht das, was ich von meinem Trainer hören will."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Ferdinand bezog sich auf Aussagen Amorims nach dem 1:0-Sieg der Red Devils gegen den FC Fulham am Wochenende. Der Portugiese hatte zur neuerlichen Nichtberücksichtigung Rashfords erklärt: "Es ist immer derselbe Grund. Der Grund ist das Training, die Art und Weise, wie ich sehe, was ein Fußballer tun sollte. Im Training, im Leben, und zwar jeden Tag, jedes Detail. Wenn sich also die Dinge nicht ändern, werde ich mich nicht ändern."
Amorim ergänzte mit Blick auf seinen 63 Jahre alten Torwarttrainer Jorge Vital: "Es ist die gleiche Situation für jeden Spieler. Wenn man das Maximale tut, wenn man die richtigen Dinge tut, können wir jeden Spieler einsetzen. Man kann es heute auf der Bank sehen - uns fehlt ein bisschen Tempo, um das Spiel zu verändern. Aber ich bevorzuge es so. Ich setze eher Vital [auf die Bank] als einen Spieler, der nicht jeden Tag das Maximum gibt, also werde ich daran nichts ändern."
DIE REAKTION:
Für Ferdinand sind das einigermaßen ungeheuerliche Aussagen: "Sollte das nicht stimmen, dann feuere ich aus allen Rohren zurück. Da berufe ich eine Pressekonferenz ein und stelle klar, dass niemand so über mich in den Medien sprechen darf." Dazu müsse man aber auch "zu 100 Prozent sicher sein, dass man sich eben nichts vorzuwerfen habe."
Er persönlich würde sogar darauf pochen, dass der Coach seine Aussagen zurücknimmt, "oder ich verklage ihn", so der 46-Jährige. Er schloss: "Ich würde liebend gerne mit Marcus an einem Tisch sitzen und ihn fragen: 'Kannst Du das von dir sagen? Bist Du selbstbewusst genug, da rauszugehen und das zu tun?' Denn falls das nicht der Fall ist, fass Dir an die eigene Nase."
Getty Images SportWIE GEHT ES WEITER?
Rashford, der vor einigen Wochen erklärt hatte, "bereit für eine neue Herausforderung" zu sein, steht bei United noch bis 2027 unter Vertrag. Der Guardian schreibt, dass der 27 Jahre alte Angreifer und Amorim mittlerweile nicht mehr miteinander sprechen.
Angesichts dieser Situation kursieren seit geraumer Zeit Wechselspekulationen. Neben Milan und dem FC Barcelona wurde Rashford auch beim BVB als Neuzugang in diesem Winter gehandelt.

