DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig sagte zur Bild: „Das zeigt einmal mehr den großen internationalen Stellenwert der Fußball-Bundesliga. Und mit Guardiola wird das internationale Interesse an der Bundesliga sicher weiter steigen.“ Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ergänzte gegenüber dem SID: „Das ist eine Riesengeschichte für die Liga, gibt ihr international noch mehr Reputation.“ Ex-Präsi Franz Beckenbauer lobte den aktuellen Stellenwert des FC Bayern. Schön und gut, aber: Warum sagt kaum jemand etwas über die Trainer-Fähigkeiten des 41 Jährigen? Weil Pep Guardiola mehr ist als ein neuer Trainer. Er ist die perfekte PR für den deutschen Fußball, die Liga, den Rekordmeister. Sportlich gesehen gehen die Bosse von der Säbener Straße vorerst kein Risiko ein. Jupp Heynckes hat das Team gefestigt und Guardiola muss anfangs nur noch ergänzen.
Doch sein Gesicht steht für den puren Erfolg, auch wenn er bislang „nur“ das beste Team der Welt trainiert hat. Er ist Spanier, also ein Trainer aus dem Land des Welt- und Europameisters. Er hat die Champions League geholt, weiß mit Superstars umzugehen. Was aber viel wichtiger ist: Deutschland hat ihn bekommen, nicht England, kein Scheich. Sein eigener Berater gibt zu: Rom und Milan haben angeklopft, halb England war hinter ihm her. Bis zur Sommerpause 2013 wird Pep also die internationale Aufmerksamkeit auf die Bundesliga stärken. Transfertechnisch reiben sich die Klubs jetzt schon die Daumen, denn wo ein Guardiola trainiert, da muss die Liga attraktiv sein. Sogar Karl-Heinz Rummenigge freut sich auf den „Glanz“, den Pep dem deutschen Fußball verleiht.
Mit dem 40-Millionen-Transfer von Javi Martinez haben die Bayern ein Ausrufezeichen in der Liga gesetzt. Mit der Verpflichtung von Pep Guardiola haben sie nun auch international die Muskeln spielen lassen. Kompliment!
Ein Mann tut, was ein Mann tun muss
Wenn Du kein Glück hast und dann auch noch das Pech herausforderst, dann trage die Konsequenzen. Jemand der sich diesem Motto verschrieben hat ist Jonathan Walters. Der 29-jährige Stürmer von Stoke City erwischte am 22. Spieltag der Premier League den schwärzesten Tag seiner Profikarriere. In der 47. Minute flankte Chelseas Eden Hazard in die Mitte als Walters den Ball halb gebückt direkt am eigenen Keeper vorbei ins Netz unterbrachte. Doch Walters blieb ruhig – kann ja auch jedem mal passieren, auch so kurz vor der Pause.
Leider ging es weiter. In der 63. Minute landete der Ball nach einem Zweikampf mit Frank Lampard urplötzlich erneut auf Walters Kopf und von dort aus ins eigene Tor. Ich wiederhole: Das kann jedem mal passieren, auch einem Stürmer bei der Abwehrarbeit. Wieder ging Walters, wenn auch etwas geschockt, wie ein Mann zurück zur Mittellinie. Er wusste er hatte einen Job und jetzt auch etwas gutzumachen. Als sich die Gelegenheit bot und nach einem leichten Foul von Terry der Elferpfiff ertönte, hatte dieser glücklose irische Nationalspieler doch tatsächlich die Eier in der Hose den Strafstoß in der Nachspielzeit selbst zu schießen. Leider wurde sein Mut nicht belohnt. Der Ball knallte gegen die Latte und glich eher einem Home Run. Ich kann mich nur wiederholen: Das kann jedem passieren. Muss aber nicht.
Im Netz bist Du nicht alleine
Jonathan Walters durfte sich anschließend bedanken, dass zwei andere „Profis“ die Aufmerksamkeit der Netzgemeinde auf sich lenkten. Englands „Enfant terrible“ Joey Barton leistete sich einen seitenlangen Streit über Twitter mit Didi Hamann. Warum? Barton kritisierte in 140 Zeichen den Wechsel von Loic Remy zu den Queens Park Rangers. Hamann twitterte daraufhin, dass der Bad Boy sich aus Vereinsangelegenheiten raushalten sollte.
Warum Barton glaubt Remy dafür kritisieren zu können oder warum Hamann glaubt sich dazu äußern zu müssen bleibt ein Rätsel, dass nur die beiden Streithähne lösen können. Und es wäre alles auch gar nicht so schlimm, schließlich kennt jeder das Problem, dass Leute im Sozialen Netzwerk sich zu oft veranlasst fühlen jedes Details ihres Lebens und jeden Streit mit der besten Freundn öffentlich austragen zu müssen. In diesem Fall eskalierte der Streit aber in einer wahren Tweet-Orgie in der plötzlich beleidigt, persönlich angegriffen und vorschnell verurteilt wurde.
Der eine wurde als Made bezeichnet, der andere in den Knast gewünscht. Die Follower hatten jedenfalls ihren Spaß und die weltweite Presse ihre Stories. Dabei beklagte Barton noch Tage vorher, die „exzessive“ Presse Englands. Mein Tipp: Mit diesem Intellekt, diesem Niveau und diesem Aufmerksamkeitsbedürfnis einfach mal beim Dschungelcamp anklopfen. Mit Maden und Einsperren kennen die sich ja aus.
Van der Vaart

Um mal ein etwas anderes Bild von der ganzen Geschichte zu bekommen möchte ich Euch einen Artikel des Sterns nahelegen, der sich damit befasst, wie die Bild die Berichterstattung über van der Vaarts plötzlich änderte. Insgesamt geht es darum, dass die Zeitung eine gute Beziehung zum Paar hat und nun Image-Pflege betreibt. Die starke Frau Sylvie van der Vaart am Boden? Der sanftmütige Fußballer Rafael van der Vaart ein Schläger? Plötzlich stimmt das alles nicht mehr. Ich denke mir meinen Teil. Wie man richtig geschlagen wird, damit kennt Rafa sich allerdings spätestens nach dem HSV-Comeback bestens aus. Spaß beiseite, ist sowie wieder nur alles PR.
Was wir am Wochenende lernen werden ... |
![]() Spätestens am Samstagnachmittag werden wir alle feststellen wie sehr uns das rollende Leder gefehlt hat. Wir werden defintiv lernen, dass die monatelange Disussion um aggressive Fans, Pyro und Sicherheit in deutschen Stadien völlig umsonst geführt wurde. Solange es diese Winter- und Sommerpausen von der gefühlten Länge einer Ewigkeit gibt, wird den Leuten im Stadion immer wieder in Erinnerung gerufen werden wie toll dieser Sport ist. Nichts wird die Stimmung aufhalten. |
Neben den Joey Bartons, Rafael van der Vaarts und Jonathan Walters braucht vor allem einer mal wieder gute PR: Felix Magath. Nach seinen letzten Transferorgien und sportlichen Misserfolgen hatte sich Ex-Quälix zurückgezogen und ein späteres Comeback in der Bundesliga angekündigt. Nun ist es soweit, die Liga hat ihn wieder. Allerdings nicht als Trainer, sondern im Fernsehen. Ich gebe zu, als ich diese Nachricht hörte dachte ich zuerst an Sendungen wie „Shopping Queen“ oder „Rein in die Schulden“, doch es kommt für alle Seiten anders und besser. Am 19. Januar gibt Felix sein Debüt als TV-Experte bei LIGA total! Zusammen mit Moderator Johannes B. Kerner wird er in der Studiosendung die Partien der Bundesliga analysieren.

Das ist deshalb so gut, weil Felix Magath so endlich die Chance bekommt zu zeigen, dass er sein taktisches Verständnis nicht verloren hat. Er selbst freut sich nach eigenen Aussagen darauf den Fußballalltag mal von der anderen Seite aus zu betrachten und das kaufe ich ihm auch ab. Denn Magaths Person war schon immer etwas schillernd, schon immer ein gefundenes Fressen für die Medien. Ich würde es Hassliebe nennen, denn auf seine lockeren Sprüche wollte auch niemand verzichten. Vergessen wir nie, dass er sogar den VfL Wolfsburg irgendwann mal zum Meister gemacht hat. Sein Engagement bei LIGA total! ist wie ein Besuch in der Höhle des Löwen. Ich freue mich darauf..
Immer schön auf dem Boden bleiben
Torhüter Tim Wiese hätte mich unter der Woche fast überrascht, denn er gestand seine Patzer ein und gab zu, dass es auch an ihm läge, wenn der Klub im Schnitt drei Tore pro Spiel kassiert. Kurz darauf holte er dann wieder das verstaubte Bild aus dem Keller, dass ich ohnehin schon von ihm hatte. Wiese mutmaßte, die Presse hätte sich vielleicht ihn als Sündenbock gesucht wegen seiner Tattoos und seiner langen Haare. Gut, angesichts tätowierter Kollegen wie Jermaine Jones, Kevin-Prince Boateng oder Markus Babbel kann ich den Gedanken sogar nachvollziehen.

Aber ist er sich sicher, dass es nicht doch vielleicht daran liegt, dass er ständig aneckt und vor der Saison noch von Europa sprach? Mit Äußerungen wie: „Die meisten Reporter haben sowieso keine Ahnung von Profi-Fußball“ macht der ehemalige Nationalkeeper sich jedenfalls nicht beliebter und wirkt eher wie ein bockiges Kleinkind. Wenn man dann auch noch mit Hoffenheim zu einem Team wechselt, dass ohnehin die Nation spaltet ist das nicht gerade Image-Polierung.
Wieses kurzes Fazit: „Deutschland ist ein Neiderland.“ Neidisch auf 41 Gegentore in der Hinrunde, eine abgenommene Kapitänsbinde und Abstiegskampf? Mein Fazit: Immer schön auf dem Boden bleiben – angesichts der Tabellensituation dürfte das kein Problem werden.
EURE MEINUNG: Was habt Ihr in dieser Woche gelernt? |
Bleibe am Ball und sei Teil des größten Fußball-Netzwerkes der Welt: Folge Goal.com auf ![]() ![]() |