Dortmund. Ganz dick vor Wut sind die Dortmunder Fans wie Spieler und Verantwortliche aus dem Spiel gegen den VfL Wollfsburg gegangen. Die Wölfe schlugen Borussia Dortmund mit 3:2 im Westfalenstadion, was inszwischen ja nun als Blasphemie durchgehen könnte. Nicht ohne Grund ist einer der Auswärts-Sieger 2011/12 danach abgestiegen. Als gerechte Strafe werden das ein paar Schwarz-Gelbe noch heute bezeichnen. Schwamm drüber. Am Samstag standen nicht die Wölfe in der Schusslinie, es war Wolfgang Stark. Seine zum Teil recht offensichtlichen Fehlentscheidungen - oder die der Linienrichter, die Abseitspositionen übersahen - führten zu einer nicht gerechtfertigten Roten Karte für Marcel Schmelzer, einem Bruch im Spiel und zu einigen Toren, die nicht hätten gegeben werden dürfen. Das ist dumm gelaufen, was danach kam, war an Unschicklichkeit nicht zu überbieten!
Hummels macht sich Luft und bereut
Nach dem Spiel fing es ja recht beschaulich - beinahe erwartungsgemäß - mit einem Facebook-Eintrag von Mats Hummels an. Mit viel Sarkasmus beschrieb er, dass man natürlich mal auf Verdacht eine Rote geben könne. Wenige Minuten später war das Ding gelöscht und er entschuldigte sich. Da schlugen die Wellen das erste Mal etwas höher. Mats Hummels schnauzt gerne einmal rum. Als Sportjournalist mag man diese Eigenschaft. Vor der Kamera sagt er, was er denkt und nicht das, was ihm ein PR-Berater eingetrichtert hat. Andererseits geht dem 23-Jährigen durch diese Freiheit auch irgendwann einmal die Schnute durch und man hat wieder einen lohnenden Facebook-Eintrag, in dem mit ausgestrecktem Finger auf irgendwelche Menschen gezeigt wird. Ein Rat von meiner Seite: Junge, fang bloß nie mit Twitter an! Die 140 Zeichen dürften in den seltensten Fällen reichen und im Nu hättest du dich wahrscheinlich mit der halben Welt angelegt. Oh, Moment! Mach ruhig! Bastel dir mal so einen Account, du könntest der neue Joey Barton werden (weniger Schörres, mehr Intelligenz)!
SPRUCHREIF - Zitat der Woche (I)
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„Nach dem ersten großen Frust (siehe Nachricht vorhin ;) ) kommt jetzt der zweite etwas kleinere Frust. Natürlich ist das heute extrem unglücklich für uns mit dem Pfiff von Herrn Stark - schön, dass er dazu steht immerhin. Respekt - aber auch mit 3 Punkten stünden wir nicht so da wie wir das wollen und vor allem KÖNNEN!“Die zweite Version ist weniger angegnarzt.
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Zwischenlob für Klopp
Das sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen bleiben. Jürgen Klopp hat sich dermaßen gut im Griff gehabt, dass viele Journalisten der entsprechenden Medien wahrscheinlich lustlos die iPads in die Ecke geworfen haben und maulend zurück in die Espresso-Bar an der Ecke gegangen sind. Klopp hat die richtigen Worte für ein Spiel gefunden, bei dem ihm jeder Ausraster wohl sehr leicht von den Lippen gegangen werden. Er appelierte vollkommen ruhig an Wolfgang Stark, dass er sich die TV-Bilder noch einmal ansehen solle und dann bitte seinen Fehler bei der Roten Karte öffentlich eingestehen solle. Sauberer, schicklicher Auftritt, vielen Dank auch, Herr Klopp. Das wäre ein ungemein belangloser Nebenkriegsschauplatz geworden.
Das dicke Ende am Sonntagabend
Hatten wir alle am Wochenende nicht schon genug zu tun? Bundesliga, das Manchester-Derby, Barca und Real haben gespielt, der FC Liverpool hat das Spiel bei West Ham noch gedreht (Joe Cole traf. Also. Sprachlos.) und irgendwie wollte man sich nen Batman-Film bestellen und einen Strich unter den Spieltag und die dazugehörige Nachbereitung setzen. Was macht der BVB? Er tritt nach. Wie inzwischen weithin bekannt sein dürfte, wurde am Sonnatgabend ein Artikel auf die BVB-Homepage gestellt, in dem nicht nur jede Fehlentscheidung im Samstagsspiel mit Minutenangabe seziert wurde, es war auch ein Rundumschlag aller Fehlentscheidungen des Schiris gegen Dortmund. Süffisant wurden die jeweiligen kicker-Noten unter die Absätze kopiert. Der Autor, Boris Rupert, der bereits 2011 vom DFB-Kontrollausschuss gesperrt wurde wegen verbaler Entgleisungen, muss sich also mal richtig in Rage gedacht oder geredet haben.
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„Jeder hat gesehen, dass der Schiedsrichter das Spiel heute maßgeblich zu unseren Ungunsten beeinflusst hat. Dadurch verlieren wir das Spiel und die Punkte, das tut weh.“Michael Zorc war nach dem Spiel bei BVBtotal noch sehr angefressen.
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Vier-Augen-Prinzip hilft ungemein
Was haben wir also gelernt? Das Vier-, Sechs- oder Acht-Augen-Prinzip sollte durchgehalten werden. Von mir aus kann es am Sonntagabend auch eine ungerade Zahl sein, wenn sich einer der Beteiligten ein Auge schon zuhalten muss. Aber bitte, lieber BVB (wieder der gesamte Verein angesprochen), passt auf eure Redakteure auf. Das muss doch niemand haben. Marcel Schmelzer wurde heute früh sofort freigesprochen. Das bringt keine drei Punkte zurück, ich tue mich allerdings eh schwer, ein Spiel, das unter diesen Bedingungen nie stattgefunden hat, als Sieg für die eine wie für die andere Seite zu werten. Auch mir liegt natürlch der gesamte Artikel von Boris Rupert vor, aber Leichenfledderei liegt mir fern. Man kann kurz erwähnen, was da veröffentlicht wurde und mit wieviel Enthusiasmus von Götzes Roter gegen Leverkusen, dem wiederholten Elfmeter Sahins gegen Hoffe, weil der Ball einen Zentimeter zu nah dran lag, und vielerlei Dinge mehr gehechelt wurde. So sensationsgeil, den gesamten Text, der von Vereinsseite innerhalb Minuten wieder gelöscht wurde, noch einmal zur Verfügung zu stellen, wäre genauso unschicklich. Damit würde man dem BVB die Fehlleistungen aufzählen wie Rupert (+ die unbekannte Größe von Vereinsseite) es Stark auf das virtuelle Butterbrot geschmiert hat.
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