Wayne RooneyMarco Luzzani - Getty

Rooney überstrahlt EM-Qualifikation: "Tausche Tore gegen Titel"

Wayne Rooneys Sprung in die Geschichtsbücher des englischen Fußballs hat die frühzeitig gesicherte EM-Qualifikation der Three Lions zur Nebensache gemacht. Doch obwohl der 29-Jährige bei Englands 6:0 (2:0) in San Marino durch die frühe Führung (13., Foulelfmeter) den Torrekord des legendären Sir Bobby Charlton von 49 Länderspiel-Treffern eingestellt hatte, dachte Rooney nur ans EM-Turnier in Frankreich.

"Ich würde alle meine Tore gegen den Titel für die ganze Mannschaft tauschen", sagte der Stürmer von Manchester United. Bei aller Sehnsucht nach einem großen Erfolg wie Charltons legendärem WM-Triumph 1966 machte er aus seinem Stolz auf die Einstellung der 45 Jahre alten Bestmarke der englischen Ikone vor den Augen seiner Frau Coleen und seines Sohnes Kai aber keinen Hehl: "Es ist eine große Ehre, mit Sir Bobby an der Spitze der Liste zu stehen."

Und er verdeutlichte seine besondere Beziehung zu United-Idol Charlton: "Er mir sehr geholfen, als ich mit 18 zu Manchester gekommen bin. Er ist nach jedem Spiel in die Kabine gekommen und hat mit mir gesprochen. Ich verdanke ihm viel und genieße deswegen diesen Moment nun umso mehr."

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Dass Englands Teammanager Roy Hodgson seinem Kapitän durch die Auswechslung nach schon 58 Minuten frühzeitig die Chance zur Verbesserung genommen hatte, störte ihn nicht: "Ich bin sicher, dass ich, hoffentlich sogar bald schon, den Rekord brechen werde", sagte Rooney.

Hodgson fühlte sich ebenfalls nicht als Spielverderber: "Der Wechsel war abgesprochen, und ich schwöre, dass ich ihn nicht aus dem Spiel genommen hätte, wenn es sein letztes Spiel für England gewesen wäre. Am Dienstag in Wembley gegen die Schweiz hat er ja schon die nächste Gelegenheit. Und ich bin sicher: Wenn er es am Dienstag nicht schafft, dann in den Spielen im Oktober, und wenn dann nicht, dann eben im November oder 2016, aber er wird es auf jeden Fall schaffen."

EM-Titel als großes Ziel

Erreichen will Rooney aber mehr: "Ein Rekord ist schön, und ich habe ja hoffentlich auch noch ein paar Jahre, aber  man weiß ja nie, was nach einem noch kommt. Vielleicht hält der Rekord wieder 45 Jahre, vielleicht auch nicht, deswegen ist mir wichtiger, dass wir in Frankreich endlich wieder einen Titel holen. Dadurch werden alle Spieler einer Mannschaft unvergessen bleiben, und das ist die große Lücke in meiner Karriere."

Hoffnung besteht allemal: Nach dem WM-Vorrunden-Desaster in Brasilien ohne einen einzigen Sieg marschierten Rooney und Co. schier unwiderstehlich durch die EM-Ausscheidung und sind nach dem Pflichterfolg in San Marino nach sieben Siegen in sieben Spielen die einzige Mannschaft auf dem Kontinent mit einer blütenweißen Weste.

Gratulationen zur bislang makellosen Bilanz wehrte Hodgson in Serravalle vor dem Rückflug auf die Insel allerdings ab: "Das ist Waynes Abend gewesen."

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