Marcel Schmelzer Borussia Dortmund Champions League 041217

Marcel Schmelzer: "Wir haben es selbst verbockt"

Das Aus in der Champions League kam für Borussia Dortmund gegen die AS Monaco nicht ganz unerwartet, immerhin ging das Hinspiel im heimischen Stadion mit 3:2 verloren. Dennoch waren die BVB-Spieler noch am Vortag des Spiels frohen Mutes, im Fürstentum etwas reißen zu können.

Es kam aber anders als erwartet. Statt des BVB ging die Heimmannschaft früh in Führung. Kapitän Marcel Schmelzer versuchte daher erst gar nicht die Ereignisse zur Wochenfrist in Dortmund als Ausrede zu nehmen. Im Interview spricht er über vergebene Chancen und einen Vergleich zu 2013.

Analyse: Monaco kegelt BVB raus

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Marcel Schmelzer, die Mannschaft hatte sich viel vorgenommen und wird schon nach drei Spielminuten geschockt, gerät später sogar noch 0:2 in Rückstand.

Marcel Schmelzer: Was soll ich dazu sagen? Kurz nach dem Spiel habe ich keine Erklärung. Es ist natürlich extrem ärgerlich, dass man sich selbst viel vornimmt und dann in Rückstand gerät. Wir wussten aber - wie wir das auch in der Halbzeit besprochen haben - dass wir drei Tore schießen müssen und wollen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es schwierig ist, Tore zu schießen, wenn man so viel den Ball hat, aber keine Chancen herausspielt.

Wie haben Sie die erste Halbzeit erlebt? Sie saßen noch auf der Bank.

Schmelzer: Ich möchte das nicht beurteilen. Aber Monaco nutzt einfach die Chancen. Aber wenn wir noch vor der Halbzeit ein Tor schießen, kommt die entsprechende Stimmung auf.

Hat die verspätete Anreise mit dem Bus eine Rolle gespielt?

Schmelzer: Natürlich spielt das eine kleine Rolle, wenn man da steht und niemand sagt einem, was los ist. Ich würde lügen, wenn dies nicht so wäre. Aber das darf keine Ausrede sein. Wir konzentrieren und auf Fußball wenn es losgeht. Das Hinspiel nehme ich raus. Das hat unter ganz anderen Umständen stattgefunden. Im Rückspiel haben wir es selbst verbockt.

Auffällig war, dass in beiden Spielen das System zur Halbzeit gewechselt wurde. Wie kommt sowas?

Schmelzer: Da müssen Sie besser den Trainer fragen. Wir haben aber so angefangen, wie in der zweiten Halbzeit vom Hinspiel, das ich übrigens in jeder Analyse herausnehme, weil das unter anderen Umständen stattgefunden hat.

Ist Monaco so gut, dass man die nicht schlagen kann?

Schmelzer: Sie sind auf jeden Fall stark. Es ist etwas vergleichbar mit uns im Jahr 2013. Monaco hat nicht oft den Ball, wenn sie dann aber umschalten, geht die Post ab. Sie verteidigen gut und jeder hilft dem anderen. Das ist eine sehr gute Mannschaft und ich bin gespannt, wie weit deren Weg noch gehen wird.

Marco Reus war am Tag vor dem Spiel demonstrativ optimistisch. War der Glaube wirklich so groß?

Schmelzer: Ja, wir waren optimistisch. Wir wussten, dass Monaco viele Tore kassiert. Auch wenn wir das heute so nicht ausspielen konnten. Der Glaube war da. Wir wissen ja, woran es im Hinspiel gelegen hat. Es lag an heute und wir wollten das Spiel mit zwei Toren unterschied gewinnen.

War die Mannschaft vielleicht auch einfach zu unerfahren für ein Champions-League-Viertelfinale?

Schmelzer: Es war für viele die erste Champions-League-Saison. Aber alle haben den Anspruch auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Wir müssen sehen, dass wir das Talent und die Leistungen auf diesem Niveau stabilisieren können.

Am kommenden Mittwoch kommt es im Halbfinale des DFB-Pokals zum Showdown der Ausgeschiedenen gegen den FC Bayern.

Schmelzer: Der Druck wird für den FC Bayern größer sein.

Und in der Liga soll nach Möglichkeit der 3. Platz her.

Schmelzer: Wir müssen uns jetzt auf die Bundesliga konzentrieren, um auch in der kommenden Saison Champions-League zu spielen. Das ist doch klar. Wir haben alles in der eigenen Hand und wollen das auch nutzen.

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