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Darum könnte Neymar eines Tages bei Real Madrid landen


HINTERGRUND

Beim FC Barcelona ist Neymar Geschichte. Was vor wenigen Wochen noch unvorstellbar erschien, ist eingetreten: Er ist den Lockrufen aus Paris erlegen und zieht sich seitdem den Zorn der Barcelona-Anhänger zu, wie zum Beispiel am Montagabend während des Spiels der Katalanen beim Joan-Gamper-Pokal gegen Chapecoense.

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"Neymar, muerte", (Stirb, Neymar) tönte es beim 5:0-Sieg Barcas von den Rängen - natürlich eine unglückliche Formulierung, wenn der Verein zu Gast ist, der im vergangenen November bei einem tragischen Flugzeugabsturz beinahe seine komplette Mannschaft verloren hat.

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Zwar war es bei weitem nicht die Mehrheit der Fans, die die Sprechchöre gegen Neymar anstimmte, aber es hat deutlich gezeigt, wie sich sein Ansehen bei den Barca-Anhängern innerhalb weniger Tage komplett zum Negativen gewandelt hat. Tiefer könnte er bei den Fans nur noch sinken, wenn er eines Tages bei Real unterschreiben würde.

Neymar wäre 2005 beinahe bei Real gelandet

Dabei sah es schon vor Jahren so aus, als würde sich Neymar das Trikot der Königlichen überstreifen. Bereits im Jahr 2005 reiste er, nachdem Real Robinho verpflichtet hatte, für insgesamt 19 Tage nach Madrid, schaute sich dort Heimspiele im Santiago Bernabeu an und machte fleißig Fotos mit den damaligen Superstars wie Ronaldo, Roberto Carlos und Zinedine Zidane.

GFX Neymar

"Es scheint, als könnte mein Traum Real Madrid in Erfüllung gehen", sagte der damals 13-jährige Neymar 2005 gegenüber ESPN Brazil. "Ich habe das Spiel gegen Deportivo La Coruna im Stadion gesehen. Es war ein 4:0-Sieg. Ich saß in der VIP-Loge, gleich hinter Präsident Florentino Perez."

Neymar und die weltweit höchsten Ausstiegsklauseln im Fußball

Neymar nahm an Trainingseinheiten der Jugend-Teams teil und beeindruckte dort Mitspieler sowie Trainer gleichermaßen. Er hinterließ während seines knapp dreiwöchigen Aufenthaltes mächtig Eindruck in der spanischen Hauptstadt. Real wollte den Teenager damals unbedingt unter Vertrag nehmen.

"Die Türen für einen Wechsel standen weit offen"

"Wir wurden eingeladen und sollten uns alle Einrichtungen des Trainingszentrums ganz genau anschauen", verriet seinerzeit Neymars Vater gegenüber ESPN und fügte an: "Man hat uns auch ein Auto zur Verfügung gestellt, um zu den Trainingseinheiten zu fahren. Neymar hat dort alle Spieler getroffen. Die Türen für einen Wechsel standen weit offen."

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Aber es kam anders. Neymar zweifelte und entschied sich damals, in Brasilien zu bleiben. Allerdings vereinbarten sein Agent Wagner Ribeiro und Real auch, in den darauffolgenden Jahren in Kontakt zu bleiben.

Neymars Traumklub? Real Madrid

Später, als Neymar und Philippe Coutinho gemeinsam für die brasilianische U16-Auswahl spielten, wurden beide Youngster in einem Marca-Interview gefragt, welcher ihr persönlicher Traum-Klub sei. "Real Madrid", antwortete Neymar wie aus der Pistole geschossen.

Wiederum Jahre später sah es wieder so aus, als würde Neymar zu Real Madrid wechseln. 2011 absolvierte er sogar einen Medizincheck in der spanischen Hauptstadt. Am Ende entschied er sich aber doch für einen Verbleib beim FC Santos – und unterschrieb zwei Jahre später beim FC Barcelona.

"Neymar hatte einen Medizincheck in Madrid absolviert"

"Neymar hatte einen Medizincheck in Madrid absolviert. Wir haben versucht, ihn zu verpflichten, aber wir haben gemerkt, dass es aktuell nicht möglich ist und haben dann von einem Transfer Abstand genommen", verriet der mächtige Real-Boss Florentino Perez erst vor ein paar Monaten gegenüber Onda Cero.

Genau in dieser Zeit, 2011, haben sich Neymar und sein Vater von Berater Ribeiro (der ein persönlicher Freund von Perez ist und deshalb unbedingt versucht hat, seinen Klienten bei Real unterzubringen) getrennt. Barca sicherte sich damals mit einer Zehn-Millionen-Euro-Zahlung an Neymar und seinen Vater eine Art Zusage vom Brasilianer, dass er zwei Jahre später ins Camp Nou wechseln wird.

Perez und Real verpflichteten 2013 als Reaktion Gareth Bale für eine Rekordsumme von rund 100 Millionen Euro, aber der Traum, dass Neymar eines Tages für die Madrilenen auflaufen wird, lebt bei Perez weiter.

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Und es hätte diesen Sommer passieren können. Neymars Entourage (zu der auch Ribeiro mittlerweile wieder zählt) informierte Real Madrid über die Möglichkeit, dass der Brasilianer verfügbar sein könnte, aber dieses Mal war es Real, das einem Transfer den Riegel vorschob. Die Begründung: Mit Cristiano Ronaldo haben die Königlichen auf Linksaußen schon einen Superstar, der bei Zinedine Zidane uneingeschränktes Vertrauen genießt. Eine Verpflichtung Neymars diesen Sommer hätte keinen Sinn ergeben.

Neymars "neue Herausforderungen" bei PSG

Nach seinem Wechsel zu PSG betonte Neymar, dass er aufgrund "neuer Herausforderungen" nach Frankreich gewechselt sei. In Barcelona habe er "alles gewonnen". Ohne Frage: Mit der Verpflichtung von Neymar ist PSG mehr denn je Favorit auf den Gewinn der Ligue 1 und aller anderen französischen Wettbewerbe.

Doch für PSG zählt nur der Gewinn der Champions League. Dieses Ziel wollen die Franzosen in den nächsten zwei bis drei Jahren erreichen. Sollte das gelingen, könnte Neymar wieder "neue Herausforderungen" suchen.

Klar, ein Transfer wäre nicht einfach für Real. PSG hat die finanzielle Macht, um seine besten Fußballer halten zu können. Das sieht man aktuell bereits an Marco Verratti, der von vielen Top-Klubs – unter anderem vom FC Barcelona – gejagt wird, aber noch immer im Prinzenpark aufläuft.

Neymar könnte auch einen Wechsel zu Real erzwingen

Verratti ist jedoch auch ein Spieler, der im Falle eines Abgangs im Guten mit den Fans und dem Verein gehen will. So wie Neymar bei Santos und jetzt in Barcelona seinen Abgang mehr oder weniger "erzwungen" hat, gibt es bei ihm diese Garantie nicht. Es kann gut sein, dass er es bei einem potenziellen Wechsel nach Madrid wieder ähnlich machen könnte.

Und übrigens: Es gab schon einmal einen berühmten Brasilianer, der für Barca und danach für Real gespielt hat: Ronaldo. Der Weltmeister von 1994 und 2002 spielte auch für beide Mailänder Klubs, AC und Inter. Und so wie sich Neymar beim FC Barcelona verabschiedet hat, ist es gut möglich, dass er eines Tages auch bei Real Madrid enden könnte – vielleicht ja als Nachfolger von Cristiano Ronaldo. Ausschließen sollte man es nicht.

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