Lucien Favre Borussia Dortmund ZagadouGetty Images

Go West! Jungstar Christian Pulisic soll US-Türen für Borussia Dortmund öffnen


HINTERGRUND

Tore schießen, den Arbeitgeber Borussia Dortmund bestmöglich repräsentieren und in Pittsburgh die eigene Familie treffen - für Christian Pulisic ist der PR-Trip des BVB in die USA alles andere als eine entspannte Reise. Der US-Nationalspieler soll Türen öffnen für seinen Arbeitgeber, der im Co-Gastgeber der WM 2026 einen immer wichtiger werdenden Absatzmarkt sieht.

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Dabei ist der erst 19 Jahre alte US-Fußballer des Jahres für die Westfalen ein immens wichtiges Zugpferd. "Wenn du einen amerikanischen Stürmer dieser Qualität unter Vertrag hast, ist das klasse", sagt BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer. Nach Trips gen Japan, China, Malaysia und Singapur blickt die Dortmunder Marketingabteilung nun Richtung Westen, wo ein riesiger Markt lockt.

Borussia Dortmund weilt neun Tage in den Staaten

Neun Tage dauert die USA-Reise, am Mittwoch hob der BVB in Richtung Chicago ab. Neben Marketingterminen in drei US-Städten stehen, natürlich, auch Tests gegen Manchester City, den FC Liverpool und Benfica Lissabon an. "Wir haben die PR-Termine um den Fußball herum geplant und nicht umgekehrt", betont Cramer. Dennoch erhoffe er sich, ebenfalls natürlich, dass die Mannschaft "möglichst viele Menschen erreicht und eine hohe Aufmerksamkeit erzielt".

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Genau darum ging es auch der Frankfurter Eintracht, die am Montag von ihrer "SGEagles Tour" mit Tests bei Philadelphia Union (0:1) und Real Salt Lake City (1:1) zurückkehrte. Am kommenden Montag startet dann auch Bayern München seine Amerika-Reise. Vergangenes Jahr war der Rekordmeister noch in China unterwegs, diesmal geht es wieder in die andere Richtung.

WM 2026 findet unter anderem in den USA statt

Auch für die Bayern zählt selbstverständlich das Geld, die Präsenz auf einem Markt, der von den Strategen der europäischen Vereine neben China als wichtigster weltweit ausgemacht worden ist. Zwar kommt der Fußball gegen die TV-Lieblinge Eishockey, Basketball, Football und Baseball weiterhin kaum an. Aber: Die USA richten 2026 gemeinsam mit Kanada und Mexiko die erste WM mit 48 Mannschaften aus. Eine verlockende Aussicht.

Bis dahin muss die Begeisterung allerdings noch wachsen. Die WM in Russland war für den US-Sender Fox ein schlechtes Geschäft. Die Einschaltquoten für das erste Endturnier ohne das eigene Team seit 1986 fielen im Vergleich zu 2014 um 30 bis 35 Prozent. Die Spiele fanden zu für die USA ungünstigen Sendezeiten statt, der Rückgang war trotzdem derart deutlich, dass Fox, das die Rechte bis 2026 für 925 Millionen Dollar erworben hat, Werbekunden Rabatte gewähren musste. Dem spanischsprachigen Kanal Telemundo erging es ähnlich.

BVB: Christian Pulisic freut sich auf den Heimatbesuch

Es ist nicht so, dass Fußball niemanden interessiert. Zu den Spielen der nordamerikanischen Major League Soccer kamen 2017 im Schnitt 22.124 Zuschauer, das entspricht weltweit Rang acht. Das Potenzial ist also da - für finanzielle Projekte, manchmal aber auch für familiäre.

Christian Pulisic jedenfalls freut sich vor allem auf den Halt in Pittsburgh, seine Geburtsstadt Hershey liegt "nur" 200 Meilen östlich. "Da werden viele aus meiner Familie dabei sein. Für mich ist das toll, denn viele von denen schaffen es nicht, nach Dortmund zu kommen", sagt er.

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